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Das Geheimnis von Winterset

Das Geheimnis von Winterset

Titel: Das Geheimnis von Winterset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Alex über sie und blickte ihr fragend ins Gesicht.
    „Einer von uns könnte nach Winterset zurücklaufen und Reed oder Rafe holen, um Sie zurückzubringen."
    „Ich ... nein, lasst mir einen Moment Zeit. Ich glaube, dass es gleich vorbei ist."
    „Sind Sie sicher?" Alex richtete sich auf und sah sich um. Auf einmal entfuhr ihm ein erstickter Schrei.
    Die beiden anderen drehten sich zu ihm um, und als sie seinem Blick folgten, erkannten sie einen Mann, der neben dem Fußweg auf dem Boden lag. Anna sog scharf den Atem ein und schlug sich die Hand vor den Mund.
    Unwillkürlich machten Con und Alex einige Schritte auf die Stelle zu, und Anna wollte sie mit einer scharfen Ermahnung zurückhalten.
    „Wartet! Nein, ich denke nicht, dass ihr ...", setzte sie an, allerdings zu spät.
    Sie sprang auf und eilte ihnen hinterher. Plötzlich blieben die Zwillinge stehen, fast wäre sie mit ihnen zusammengeprallt. Eine Weile blickten sie schweigend auf den jungen Mann zu ihren Füßen. Er lag auf dem Rücken und hatte Arme und Beine von sich gestreckt. Sein blondes Haar breitete sich wie ein heller Fächer um seinen Kopf. Die Augen standen ihm offen, sie starrten leblos zu dem rauschenden Laub über ihm hinauf. An der Brust und den Armen war sein Hemd völlig zerfetzt und gab den Blick auf tiefe, lange Kratzwunden frei.
    Überall war Blut - in seinem Haar, in der klaffenden Wunde an seinem Hals, auf seinen Armen und auf dem Boden um ihn herum. Es war dunkel und klebrig, hatte sich an manchen Stellen in kleinen Pfützen gesammelt, und sein süßlicher, alles durchdringender Geruch erfüllte die Luft.
    Taumelnd trat Anna einen Schritt zurück und presste sich die Hand auf den Mund. Con und Alex drehten sich nach ihr um und sahen sie an. Ihre Augen wirkten riesig in ihren kreidebleichen Gesichtern. Dann rannte Alex davon, ließ sich einige Meter entfernt auf die Knie fallen und übergab sich. Con kam zu Anna hinüber und setzte sich vor sie auf den Weg, zog seine Knie bis unter das Kinn, schlang die Arme um seine Beine und ließ den Kopf auf seine Hände sinken.
    Anna schluckte schwer und zwang sich, ihrer aufsteigenden Übelkeit nicht nachzugeben. Sie musste jetzt stark sein, ermahnte sie sich, die Zwillinge brauchten sie jetzt. Aber ihre Beine zitterten so sehr, dass sie sich wunderte, wie sie sich überhaupt noch aufrecht halten konnte.
    „Sie beugte sich zu Con hinunter. „Lass uns zu dem Felsblock zurückgehen, ja?"
    Er nickte, und sie reichte ihm die Hand, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Zuerst gingen sie zu Alex hinüber, der sich verlegen den Mund abwischte. Beschämt sah er Anna an.
    „Es tut mir leid, Miss Holcomb."
    „Unsinn. Mir geht es genauso", versicherte sie ihm und fasste die beiden Jungen bei der Schulter. „Wir setzen uns am besten erst einmal hin und versuchen, uns ein wenig zu erholen."
    Sie gingen zu dem großen Stein zurück, auf dem Anna Platz nahm, während die Jungen sich zu ihren Füßen auf den Boden fallen ließen. Sie schwiegen, nur ab und an sahen sie zu dem toten Mann hinüber, der ein paar Meter von ihnen entfernt lag.
    „Was ist mit ihm passiert?", fragte Alex schließlich.
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Anna.
    „Alle unsere Dienstboten sagen, dass die Bestie das Mädchen umgebracht hat", meinte Con, „Das ist bloß eine Schauergeschichte", wandte Alex stirnrunzelnd ein, doch sein Mund zitterte, als er erneut zu der Leiche hinüberschaute.
    „Es sieht auf jeden Fall so aus, als ob ein Tier ihn angegriffen hätte", gestand Anna ihm zu. „Ich vermute dennoch, dass es ein Mensch war."
    „Derselbe Mann, der auch das Mädchen umgebracht hat?", wollte Con wissen.
    „Das halte ich für wahrscheinlich."
    „Wir sollten lieber Reed davon erzählen", sagte Alex.
    „Ja, das sollten wir", stimmte Anna ihm zu. „Könntet ihr beide zum Haus zurücklaufen und ihn holen? Ich ... ich denke, dass ich hierbleiben werde mit ... " Sie brach ab und drehte sich nach dem toten Mann um.
    Con und Alex warfen sich einen kurzen Blick zu.
    „Wir können Sie doch hier nicht allein lassen", wandte Alex zögernd ein.
    „Mir passiert schon nichts", versuchte sie, seine Zweifel auszuräumen. „Dieser arme Mann kann mir nichts mehr tun, und ich bin mir sicher, dass die Person oder was auch immer ihn umgebracht hat, nicht mehr in der Nähe ist."
    „Nein, das geht wirklich nicht." Con und Alex sahen sich erneut an, und dann meinte Con: „Alex kann zurücklaufen, und ich bleibe hier bei Ihnen."

    „Nein, ich

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