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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Richtung.
    „Ich habe Angst“, sagte sie. „Nicht um mich. Aber um die Liebsten, die ich kenne. Das seid ihr.“ Sie sah, dass die Augen des alten Mannes feucht wurden.
    „Das hast du schön gesagt. Und ich weiß, was du damit meinst“, antwortete Marxusta gerührt und setzte sie wieder ab, jedoch nicht ohne ihr ein Küsschen auf die Stirn zu geben. Diesmal war kein Eifersuchtsschub bei Zubla zu erkennen.
    „Ihr habt gehört. Drialin hat Sorge um uns und zugegeben ich auch. Deshalb werden wir aus der Höhle umkehren und unseren Weg fortsetzen.“ Er sah sich noch einmal um, als wollte er sich diesen Ort genau einprägen, damit er ihn niemals vergessen würde. Doch er dachte auch daran, wenn er das Abenteuer überleben würde, noch einmal zurückzukehren, um einen Weg zu finden, die Schätze zu bergen. Nicht für sich, sondern für die Nachwelt. Er wollte hier eine heilige Stätte einrichten. Er eilte zu der Stelle, wo sie herab gefallen waren, so schnell, dass ihm die anderen kaum folgen konnten.
    „Ist ja nicht tief, wo wir herunter gefallen sind. Wenn Vanessa wieder auf Lombards Schulter steigt, kann sie sich hochziehen und das Seil irgendwo befestigen. Also stell dich auf Lombard und steig.“ Er unterbrach sich. Er konnte seinen Satz nicht beenden, nachdem der Blick dem zeigenden Finger folgte. Es befand sich keine Öffnung mehr oben, in die Vanessa hätte steigen können.
    „Sie ist weg! Wir können nicht mehr raus.“ Diesmal rief es Lombard unbeherrscht.
    „Sie hat sich wieder geschlossen“, sagte Vanessa.
    „Wir sind gefangen“, ergänzte Zubla.
    „Das weiß ich selbst.“ Er wollte eigentlich nicht so patzig antworten, aber die Verantwortung seiner Begleitung gegenüber zerrte an den Nerven des sonst so beherrschten Greises, daher fügte er versöhnlich hinzu: „Entschuldigt, aber die Tatsache, dass ich im Moment für euch nichts tun kann, ließ mich etwas außer Kontrolle geraten. So, nun kommt wieder zurück, damit wir aus dem Bereich des Wächters gehen.“
    Das Wort Wächter reichte, um sie in die Halle stürmen zu lassen. Hier setzten sie sich erst einmal im Kreis zusammen. Der Untergrund war kühl, deshalb legten sie ihre dicken Jacken als Sitzfläche hin.
    „Ich stelle fest, wir sind vorläufig gefangen. Aber es gibt immer einen Ausweg“, meinte Marxusta.
    „Glaube ich nicht.“ Vanessa handelte sich teils fragende, aber auch zornige Blicke ein.
    „Wie kannst du das denn wissen?“ Lombard, der neben ihr saß, schaute sie von der Seite mit einem strafenden Blick an. Ihm machte die Hilflosigkeit genauso zu schaffen wie Marxusta.
    „Genau. Wieso gibt es keinen Ausweg?“ Marxusta konnte sich mit so einer Meinung nicht abfinden.
    „Weil ich von unserer Erde weiß, wie Könige gesichert wurden. Und wenn diese Wesen hier, wer auch immer sie waren, irgendwann auf der Erde waren, oder gar von ihr stammten, dann kennen sie die Pyramiden und ihre Geheimnisse.“
    Sie sahen sie verständnislos an. Sie erklärte ihnen, was es mit den Gräbern der Pharaonen auf sich hatte. „Diese wurden für die Ewigkeit gebaut. Heute sind die meisten zugänglich, aber viele Grabräuber ließen dort ihr Leben. Und wie ich das hier so sehe, sieht das da vorn aus wie ein Sarg der alten Ägypter“, beendete sie ihre Ausführungen.
    Es herrschte betroffene Stille.
    „Wir müssen den Sarg öffnen“, schlug Lombard entschlossen vor.
    „Davon würde ich abraten, hast du nicht dem Mädchen zugehört? Der Fluch der Pharaonen könnte uns treffen.“ Marxusta nahm Vanessas Hand. „Du bist nicht nur mutig, auch sehr schlau. Aber bist du sicher, dass da so ein Mensch drin liegt?“
    „Natürlich nicht.“ Sie empfand das väterliche Streicheln ihrer Hand als angenehm und beruhigend.
    „Und wenn das so wäre“, sagte Marxusta weiter. „Wir hätten keine Möglichkeit, ihn zu öffnen. Mir geht einfach dieser Lichtstrahl nicht aus dem Kopf, ich denke, bei ihm ist die Lösung.“
    Sie stimmten ihm zwar zu, aber sie wussten, dass es wohl keine Möglichkeit gab, es zu überprüfen.
    „Es ist doch so“, folgerte nun Lombard. „Wir kamen zwar an den Strahl und unterbrachen ihn, aber nichts geschah. Wir können nicht hinter den Sarg, da uns eine unsichtbare Wand davon abhält und wir können deswegen nicht an die Schrifttafeln, auf denen womöglich ein Hinweis für uns sein könnte. Also alles im allem, ist das große Schei …“
    „Moment. Was sagtest du vorhin mit dem Strahl? Nichts geschah? Woher wollen wir das

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