Das geheimnisvolle Tuch
erlauschen.
Das einzige Gute an diesem Sturm war nur, dass er sie vor den Blicken dieser Biester schützte.
Ihnen wurde auch klar, warum der Eisdrache schnell davonflog, ohne sie zu beachten. Er musste den Schneesturm vorausgeahnt haben und suchte rasch irgendwo Schutz.
„Wo leben denn die Eisdrachen?“, fragte Marxusta den kleinen Zubla. Er musste schreien, denn durch das Heulen des Sturmes konnte Zubla ihn kaum verstehen.
Aber wo war er und Drialin? Da sah der Magier den Kleinen dicht an seiner Kopfhöhe mit den Armen fuchtelnd, fliegen. Geistesgegenwärtig griff er nach ihm und hielt ihn fest.
„Wo ist Drialin?“ Er stemmte seinen gesamten Körper gegen diesen Schneeblizzard.
Zubla kam dicht an sein Ohr. „Sie ist bei Lombard. Der hat sie fest an der Hand. Wir sind zu leicht. Uns bläst der Sturm fort.“
„Und Trixatus?“, wollte der Magier noch wissen, denn ihm lag das kleine Völkchen sehr am Herzen. Zubla beruhigte ihn und sagte, dass er bei Vanessa sei.
„Wo leben eigentlich die Eisdrachen?“, interessierte Marxusta sich.
„In Höhlen“, rief der Kleine und man merkte, wie schwer es war, sein Stimmchen gegen den pfeifenden Wind zu erheben. Für Marxusta war es auch zu anstrengend. So begnügte er sich mit der kurzen Antwort von dem Gnom.
Immer wieder wurde Zubla emporgerissen und drohte fast von der sicheren Hand des Magiers zu entgleiten.
„Wir müssen euch auf den Rücken binden.“ Marxusta suchte Lombard und Vanessa. Er sah ihre schemenhaften Gestalten. Er nahm eines der dünnen Seile, band Drialin auf Lombards Rücken und dieser band Zubla auf den Buckel des Magiers. Beinahe hätten sie Trixatus vergessen, der an ihnen vorbei zu fliegen drohte.
Der Sturm wurde immer heftiger und es war fast unmöglich, noch weiter voranzukommen. Sie mussten sich förmlich gegen den Orkan stemmen. Die größte Gefahr aber bestand darin, dass sie nicht wussten, was sich vor ihnen befand. Ob da nicht die Eisfläche zu Ende war und sie in das Wasser fielen, oder in irgendeine Untiefe. Stehen bleiben war auch nicht ratsam, denn sie wussten nicht, wie lange so ein Schneesturm dauerte und ob sie nicht von hohen Schneewehen eingekreist würden.
So liefen sie in das Ungewisse weiter.
Nach einer Weile ließ der Sturm nach. Einzelne Flocken schwebten nur noch herab, als sei die Umgebung immer so friedlich gewesen. Nur die meterhohen Wehen zeugten von dem Orkan, der wohl mit seiner geballten Kraft und Unmengen von Niederschlag sich in diesem Gebiet ausgetobt hatte. War das nur einer von vielen Stürmen, die immer wieder auftraten oder gehörte er bereits zu einem Teil des Kampfes?
Sie gelangten unversehrt an das Ende der Eisfläche. Sie sahen am Fuß des Berges nach oben zum Gipfel, der durch tief hängende Wolken nicht zu sehen war.
Hinter ihnen, aus dem Gebiet, von dem sie kamen, hatten sich riesige, unpassierbare Schneewehen angehäuft, so dass es ein Zurück nicht mehr gab.
Sie liefen am Fuß des Berges entlang.
Kurze Zeit später hörten sie ein Brummen hinter sich.
Ein riesiges Ungetüm, urgewaltig mit einem zottigen Fell, einem großen Kopf mit menschlichen Zügen und einem langen Hals, versperrte den weiteren Weg.
Sie zückten ihre Waffen, jederzeit bereit zu einer Verteidigung. Das Vieh kam auf sie zu. Es erschienen weitere vier, zwei große und zwei kleinere.
Sie ahnten, dass es sich hier wohl um eine Familie handelte, aber sie wussten auch, dass es gleich zu einem Kampf kommen könnte.
Der Größere, anscheinend das Oberhaupt, schritt auf Marxusta zu und musterte ihn.
Der Magier zog es vor, erst einmal abzuwarten, was sich ereignen würde, jedoch er wollte es nicht zu lange dulden, denn die Größe des Tieres könnte ihm zum Verhängnis werden.
Der mit dem Fell Bedeckte sah eine Weile in das Gesicht Marxustas und brummelte. Er hob seine Pranke und kam in die Höhe des Gesichts.
Marxusta wusste, er müsse nun handeln. Doch der Zottelige streichelte nur über das Antlitz, so zart, dass man es ihm seiner Statur wegen nicht zugetraut hätte. Dann ließ er wieder von Marxusta ab und betrachtete die neben ihm Stehenden. Er brummte zufrieden und gesellte sich zurück zu seiner Gruppe und sie trotteten davon.
„Puh“, sagte Vanessa und allen fiel ein Stein vom Herzen. „Ich hatte vielleicht eine Angst.“
„Das sind friedliche Gesellen“, sagte Lombard zur Beruhigung. „Die befinden sich fast in jeder Eisregion.“
„Gibt es denn noch eine? Ich meine, weil du von jeder Eisregion
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