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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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sprichst?“ Marxusta wurde hellhörig und wunderte sich etwas. Ihm war keine andere bekannt, denn diese hier bildete sich erst in der letzten Zeit.
    „Ja“, antwortete ihm der Dieb. „Eine westlich und eine mehr östlich. Diese sind aber schon seit uralten Zeiten da. Ich war schon in beiden. Aber da ist wirklich nur Eis und Schnee, es befinden sich auch keine Höhlen dort. Wobei diese Region, in der wir uns befinden, sich erst in der letzten Zeit gestaltet hat. Ich nehme an, durch magischen Einfluss.“
    „Du meinst, wir sind in der richtigen Gegend, um nach der Höhle des Bösen zu suchen?“, fragte Marxusta.
    „Absolut sicher.“
    Damit waren die Fragen geklärt und sie überlegten, wie und wohin sie ihren Weg fortsetzen sollten.
    Sie entschlossen sich zunächst für die einfachste Lösung, nämlich am Fuße der Berge zu bleiben und den Rand zu erforschen. Sie wendeten sich nach rechts und schritten die Region ab.
    Sie hofften auf eine Höhle zu stoßen, aber sie stellten sehr bald fest, dass sie einem Irrtum unterlagen. Als sie eine kurze Pause machten, sah Lombard in die Höhe.
    „Da kommen wir nie hinauf.“
    „Wir müssten einen Pfad oder so etwas Ähnliches finden“, folgerte Marxusta und sah sich ebenfalls die glatten schneebedeckten Felswände an. Er deutete auf eine hohe Schneeanhäufung: „Sieht aus, als wäre dort ein Eingang.“
    „Woher weißt du das?“, fragte Lombard verwundert.
    Marxusta gab keine Antwort, sondern ging zu der Häufung. Er trat unten mit dem Fuß dagegen. Sie fiel zusammen, wobei obenauf eine dünne zersplitterte Eisschicht lag.
    „Sie war zugefroren. Der Schnee lag auf der Eisschicht. Ich sah es an dem Umriss.“
    Wieder bewunderten sie die scharfen Augen des alten Mannes.
    Die Höhle war dunkel.
    Drialin hatte sich inzwischen in der Höhle umgesehen, während die anderen noch beratschlagend am Eingang standen.
    „Sie geht nach hinten weiter.“ Es war ihr anzumerken, dass sie keine Zeit verlieren wollte, um endlich dieses Abenteuer hinter sich zu bringen.
    Es wurde dunkler, Marxusta zauberte mit einem Spruch und einem Pülverchen Licht.
    In ihrer Höhe und Weite ständig wechselnde Gänge führten sie in das Innere, weiter ins Ungewisse.
    Nach etlicher Zeit sahen sie einen Ausgang, an dessen Öffnung Helligkeit hereindrang. Nachdem sie ankamen und hinausblickten, wären sie am liebsten umgekehrt.
    Auf einer weiten Fläche saßen Eisdrachen, einige schliefen und einige hielten Wache.
    Marxusta konnte zum ersten Mal so ein Ungeheuer in Ruhe betrachten. Er war beeindruckt von ihrer Größe. Nach kurzem Schweigen stellte er fest: „Scheint eine Behausung dieser Wesen zu sein.“
    „Ich glaube, das ist ihr Sammelplatz“, beobachtete Lombard und nahm unbewusst den Bogen von der Schulter und den Pfeil aus dem Köcher.
    „Du willst doch nicht etwa mit einem Pfeil diese Biester bekämpfen?“ Marxusta zweifelte am Verstand seines jungen Freundes.
    „Warum nicht?“ Lombard legte den Pfeil an die Sehne des Bogens.
    „Also, nun übertreibe mal nicht“. Vanessa sah ihn an: „Du willst doch nicht deinen einzigen Pfeil opfern, um etwas zu tun, was dich bei uns auf Erden sicher in die Klapsmühle bringen würde!“ Das Mädchen glaubte nun auch, dass ihr heimlicher Schwarm die Grenze der Realität verlassen hätte.
    „Was ist eine Klapsmühle“, wollten jetzt die anderen wissen und das Wort kam wie aus einem Munde.
    „Na ja, Irrenhaus oder Beklopptenanstalt.“ Als sie die fragenden Gesichter sah, die immer noch nicht verstanden. „Dort kommen Leute hin, die durchdrehen.“
    „Ach, du meinst die Verbannung der Sinne, den Ort nennen wir so. Es ist eine Stelle, wo diese Wesen, die des Irrsinns sind, hinkommen“, erklärte Marxusta.
    „Weder bin ich irrsinnig noch verrückt. Ich glaube, das ist wohl eins?“ Lombard sah das Nicken der anderen. „Mein Plan ist eigentlich recht einfach. Wir können doch nicht an den Biestern vorbei. Wenn ich nun den Pfeil eines der uns zugewendeten in das Auge schieße, wird dieser aufschreien und die anderen werden sich erschrecken. Sollte ich mich nicht täuschen, werden sie empor fliegen, denn sie wisse nicht, was geschehen war und ob irgendwoher Gefahr droht. Den Überraschungsmoment nutzen wir und rennen durch ihr Gebiet.“
    Marxusta nickte und fand diesen Plan nicht schlecht, aber er hatte auch Einwände: „Und wohin? Und wenn nur einer uns entdeckt? Was dann?“
    „Diese Fragen sind berechtigt“, gab Lombard zu. Und kratzte

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