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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Amulett muss sich erst wieder aufladen“. Sie zog an einer kleinen Kette an ihrem Hals und zeigte einen matten Anhang in der Form eines kleinen Herzens. „Erst wenn dieses wieder Energie hat, dann kann ich zaubern. Das ist der Fall, wenn das Herz wieder leuchtet.“
    „Woher bekommst du die Energie dafür?“, wollte Vinc wissen.
    „Es kann nur in der gläsernen Stadt wieder aufgeladen werden.
    „Also müssen wir trotz der Dunkelheit hinabsteigen. Was erwartet uns da unten?“ Eine Frage, die Vinc stellte, aber deren Beantwortung wohl nur in der Zukunft des vollendeten Abstiegs lag. Sie mussten das Risiko eingehen und in das wohl weitere Abenteuer einsteigen.
    Vorsichtig schritt Vinc voran in die Tiefe.
    Am Ende der Stufen war eine Türe, die sich leicht öffnen ließ. Geblendet durch gleißendes Licht, schlossen sie die Augen. Als sie sich daran gewöhnt hatten, sahen sie einen Raum, in dessen Mitte eine Licht spendende Kugel schwebte, die diese Helligkeit verbreitete. Nun erkannten sie auch die Ursache, warum die Zahlen auf den Fliesen oben zu erkennen waren. Weiter hinten sahen sie eine weitere Türe. Vorsichtig öffneten sie auch diese und schraken zurück.
    Ein Skelett fiel Vinc genau in die Arme, es musste wohl angelehnt am Eingang gestanden haben. Es sah belustigend aus, er und das Skelett im wankenden Schritt, als würde er mit ihm tanzen. Die Kleinen begriffen diese Situation sofort, konnten nicht ein Kichern unterlassen.
    „Muss doch Liebe schön sein. Ein bisschen mager, deine Geliebte“, sagte Zubla und konnte seine Belustigung nicht verbergen. Auch Vanessa, anfangs schockiert, stimmte in das Lachen mit ein.
    Vinc konnte darüber, als Betroffener, keine Miene verziehen. Ihm saß der Schreck gehörig in den Gliedern. Er ließ das Gerippe fallen, welches in seine einzelnen Bestandteile zerfiel.
    „War wohl eine kurze Liebe“, sagte Zubla und handelte sich einen kleinen Fußtritt ein. Nicht von Vinc, dem dieser Satz eigentlich galt, sondern von dem Gerippe, dessen Fuß genau in das Hinterteil des Gnomen fiel. „Autsch. Hast wohl deine Leute, um mich zu treten“, sagte er und rieb sich sein ramponiertes Hinterteil, aber trotz des Schmerzes musste er weiter lachen.
    Nun löste sich auch bei Vinc die verkrampfte Spannung, er stimmte ebenfalls in das heitere Intermezzo ein. Es war gefährlich, was sie da taten, denn sie wussten noch nicht, was sich vor ihnen befand. Das lustige Völkchen beruhigte sich denn auch gleich wieder. Sie genossen es, einmal aus sich heraus zugehen, um dadurch eine Entspannung zu bekommen.
    Vor ihnen lag eine dunkle Öffnung, weshalb sie einen Moment am Eingang verharrten, um die Augen an die Finsternis zu gewöhnen und das war richtig so, denn wären sie nur einen Schritt weiter gegangen, wären sie unweigerlich Opfer des vor ihnen liegenden Sumpfes geworden. Durch die einzelnen Moorlichter, die über die alles verschlingende Fläche tanzten, wurde die Umgebung etwas erhellt. Die blubbernde Masse verbreitete einen furchtbaren Gestank, der bei ihnen einen Ekel hervorrief.
    Sie sahen einen schmalen Streifen rechts und links des festen Bodens.
    „Wollen wir rechts oder links gehen?“ Diese Kardinalfrage stellte Vanessa.
    „Wirf doch einfach Zubla in die Höhe. Wenn er auf den Kopf fällt, gehen wir nach rechts und wenn er auf die Füße kommt ...“ Weiter kam er nicht, denn Zubla trat mit aller Kraft, die er besaß, gegen sein Schienbein. Zwar war dieser Tritt nicht sehr heftig angesichts des feinen Körpers, aber Vinc musste sich bücken und rieb sich die getretene Stelle.
    „Kannste mich nicht da hin treten, wo es nicht so schmerzt? Ich meine in den A......“
    „Hey, nicht sagen“, meinte Vanessa und bremste den Teil des üblen Wortschatzes aus. Dadurch, dass sich Vinc bückte, konnte er an das Ohr Zublas kommen: „Na warte. Das gibt Rache.“
    Ohne dass er es wollte, musste Vinc gähnen und steckte dabei die anderen mit an, wodurch sie feststellten, dass sie eine gewisse Müdigkeit überkam.
    „Wie wäre es, wenn wir uns für eine Weile ausruhen“, schlug Vanessa ebenfalls schläfrig vor.
    Trotz der Mattigkeit konnten sie noch nicht einschlafen, denn es beschäftigten sie Fragen:
    „Irgendwie kommt mir dieser Sumpf bekannt vor“, meinte Vinc. An seinem schleppenden Ton erkannte man die Müdigkeit.
    Der Schlaf verlangte seinen Tribut und so hatte keiner mehr verlangen auf weitere Sätze.
    Sie beschlossen, abwechselnd Wache zu halten.
    Trotz des hellen Lichts in

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