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Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

Das Genesis-Unternehmen (German Edition)

Titel: Das Genesis-Unternehmen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Anderson
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sein.«
    »Die waren ja nicht gerade bescheiden«, meinte Alexis dazu.
    »Das kannst Du laut sagen«, pflichtet e Gwen ihm bei. »Dann folgen dutzende von weiteren Pharaonen, die sich auch jeweils ein Denkmal setzten. Aus der 18. und 19. Dynastie gibt es dann einige Namen, die euch sicher bekannt sind. Da wäre mal Tutanchamun, dessen Grab ja beinahe vollständig entdeckt wurde. Er lebte etwa 1332 vor Christus. Und dann natürlich Ramses II., der wohl der berühmteste unter ihnen war. Er lebte von 1279 bis 1213 vor Christus, womit er für damalige Zeiten wohl ein beträchtliches Alter erreicht hatte.«
    » 66 jährig«, meinte Alexis.
    »Genau«, erwidert e Gwen. »Wie Rebecca schon erwähnt hatte, waren die Pharaonen ‚Gottkönige’. Sie verstanden sich als Sohn der Himmelsgottheiten und waren zugleich ihr Bevollmächtigter und Abgesandter. Nach dem Tod des Pharaos trat dieser seinen Himmelsaufstieg an, um dort neu geboren im Verbund der anderen Gottheiten sein Amt ausüben zu können.«
    » Die hielten ja einiges auf sich«, gab Alexis wieder seinen Kommentar dazu ab.
    Rebecca klappt e eines ihrer Bücher auf. »Und hier steht, wie man damals Pharao wurde. Das könnte für uns interessant sein. Nun, ein Pharao hatte zu seinen Lebzeiten jeweils einen Nachfolger ernannt. Nach dem Tod des Königs folgte am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang die Thronbesteigung. Damit war der Neue aber noch nicht offiziell ein König. Mit der Thronbesteigung waren erst die göttlich notwendigen Voraussetzungen für die spätere Krönung gegeben. Zwischen dem Tod des alten Königs und der Krönung des Nachfolgers, übernahm der Neue als Vertreter seines Vorgängers dessen Regierungsaufgaben. Dann, nach dem Ende der siebzigtägig andauernden Mumifizierung, plante der Nachfolger die Begräbnisfeier seines Vorgängers zu einem nächstfolgenden Festtag. Nur wenn der Vorgänger den Himmelsaufstieg vollzogen hatte, konnte der Nachfolger die Vereidigung an der Krönungszeremonie erlangen.«
    Alexis hört e ihr aufmerksam zu. »Und wie verlief so eine Krönungszeremonie genau ab? Steht davon etwas im Buch?«
    Sie blätter ten ein paar Seiten weiter und sagte dann: »Ja. Hier steht, dass das Ganze zuerst mit einer Nachtzeremonie begann. Er wurde am Abend vor der Krönung auf ein Bett gelegt. Dann nahm er etwas ein, um sich zu betäuben, was seinen Tod symbolisieren sollte. Am nächsten Tag begann dann die eigentliche Zeremonie. Und zwar fand sie im Amun-Re-Tempel in Karnak statt. Das liegt direkt neben Luxor. Nun, der zukünftige König erschien den Zuschauern auf der Plattform des Ritualpalastes und warf sich dann rituell vor der Amun-Statue nieder.«
    Sie blättert e weiter und erklärte: »Dann gibt es ein Reinigungsritual, die Salbung und dann die Entkleidung. Und dann erhielt er auf dem Thron sitzend die Doppelkrone und schließlich seinen Pharaonamen. Und nun konnte der neue König seinen goldbeschlagenen Wagen besteigen und sich in einem großen Umzug seinem jubelnden Volk zeigen.«
    Alexis schaut e sie nachdenklich an. Dann fragte er kopfschüttelnd: »Wie konnte der König sein Volk davon überzeugen, dass er von einem Gott gesandt wurde?«
    Rebecca schlug das Buch zu und zuckte mit den Achseln. »Ich denke, dass das einfach zu ihrer Kultur gehörte. Er wurde von seinem Vorgänger ernannt, bestieg dann den Thron und wurde kurze Zeit später gekrönt. Damit war er von einer Gottheit gesandt. Punkt aus.«
    Alexis schaute sie weiter prüfend an. »Hättest Du das damals einfach so einem König abgenommen? Zuerst ist er einer von ihnen und dann soll er plötzlich ein Abgesandter von einem Gott sein? Das kann ich irgendwie nicht so recht glauben, auch wenn die Kultur damals sicher eine komplett andere war. Aber auch zur damaligen Zeit waren die Leute nicht so völlig naiv. Nein. Da muss es noch etwas anderes geben.«
    Sie nickt e zögerlich. »Okay, da hast Du nicht Unrecht«, pflichtete sie ihm bei.
    Er schaut e sie an. »Was hättest Du machen müssen, um Dein Volk davon zu überzeugen, Rebecca?«
    Sie hielt seinem Blick stand und antwortete dann: »Ich hätte wohl etwas gemacht, dass mich von den normalen Menschen abhob. Etwas, das nicht einfach von ihnen nachgeahmt werden könnte. Etwas, dass sie beeindruckt und ihnen den Atem raubt. Damit würden sie wohl durchaus glauben, dass Gott mich als seinen Abgesandten geschickt hat.«
    »Genau!«, sagt e er lächelnd. »Du hättest eine Riesenshow abgezogen. Und was genau hättest Du

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