Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
den Platz. Die alle sehen wollten, was hier heute Morgen vor sich ging.
Wie von Rebecca angewiesen , suchten sich die heranströmenden Besucher ihren Platz, so dass sie als übereinanderliegende Dreiecke mit der Spitze in Richtung Osten standen. Und so quasi wie drei Bergkuppen ausschauten. Die aber nicht alle gleich groß waren. Noch sah es ein bisschen ungeordnet aus, aber die Besucher korrigierten sich selber laufend.
Hinter den Menschenmassen stand ein großer metallener Ring. Rebeccas Vater hatte am Abend über einen ihm bekannten Schlosser ein großes Metallblech formen lassen. Dieses hatten sie am frühen Morgen hier aufgestellt.
Die Besucher platzier ten sich weiter zwischen der Plattform, auf der die Fünf standen und dem Metallring. Es ging relativ leise zu und her, was wohl an der frühen Tageszeit lag. Aber sicher auch an der gespannten Neugierde.
Noch immer str ömten weitere Besucher aus den umliegenden Straßen auf den runden Platz.
Rebecca stand vorne auf der Plattform und betrachtete interessiert, wie sich die Besucher verteilen. In den Massen erkannte sie auch Omar, der ihr zuwinkte. Sie winkte ihm freundlich lächelnd zurück.
»Ich bin schon ganz kribbelig«, sagt e sie zu Gwen. »Ich komme mir vor wie bei einem Rockkonzert. Nur dass ich dieses Mal selber auf der Bühne stehe.«
»Jetzt weißt Du, wie sich Deine Vorfahren gefühlt haben«, meinte sie zu ihr.
In der Zwischenzeit wurde es hinten am Horizont immer heller. Gespannt schaute Rebecca nach Osten.
Und dann, pünktlich , wie John es vorausberechnet hatte, stieg die Sonne hinter dem Horizont hervor und strahlte genau zwischen den Häusern hindurch.
Geblendet vom gleißenden Licht hielt sich Rebecca schützend die Hand vor die Augen und blinzelte zwischen den Fingern hindurch. Und dann sah sie es!
»Hey, seht ihr , was ich sehe?«, rief sie den anderen zu ohne sich umzudrehen. »Ich glaub’s ja nicht! Kein Wunder haben die Ägyptologen an den Hieroglyphen herumgerätselt. Man muss das dreidimensional sehen! Von hier aus. Jetzt wird es mir klar. Das ist eine Gebrauchsanweisung!«
28
Kairo, Ägypten
Die Fünf standen staunend auf der Plattform und beobachteten, wie die aufgehende Sonne durch den Metallring schien. Vor sich sahen sie die drei unterschiedlich großen Dreiecke. Und die drei Spitzen zeigten jetzt über eine Linie miteinander verbunden genau auf den hell leuchtenden Ring hin.
»Wisst ihr , was die drei Dreiecke darstellen sollen?«, fragte Rebecca ohne sich zu den anderen umzudrehen. »Die Pyramiden von Gizeh. Hier ganz in der Nähe. Drei Stück.«
Alexis stellt e sich neben sie. »Und in der Verlängerung der drei Pyramiden soll ein Ring aufgestellt werden.«
Rebecca nickt e. »Der Ring hat aber auch noch eine andere Bedeutung. Wie die zwei Hieroglyphen. Er soll auch einen ... Planeten vor der Sonne darstellen. Oder den Mond.«
John kam nun auch zu ihnen nach vorne. »Du machst das gut Rebecca. Aber das kann noch nicht ganz stimmen. Wenn es ein Planet wäre, dann hätten sie nicht einen Ring gewählt, sondern eine ... Scheibe oder eine Kugel.«
Sie runzelt e die Stirn. Die Sonne stand noch immer hinter dem Ring und stieg langsam nach oben.
» Du hast Recht«, erwiderte sie. »Das wäre nicht logisch. Ein Ring ... ein Ring ...«, sagte sie nachdenklich vor sich her.
»Auf jeden Fall sollte das wohl eine Konjunktion darstellen«, erklärt e John. »Eine Konjunktion ist, wenn zum Beispiel drei Himmelskörper auf einer Geraden liegen.«
Rebecca schaut e ihn fragend an. »Die angehenden Pharaonen wurden doch in Astronomie unterrichtet. Wann genau stehen die Erde, Sonne und Mond in einer Konjunktion?«
»Das ist einfach«, sagt e John. »Wenn Neumond ist. Dann befindet sich der Mond zwischen uns und der Sonne. Deshalb wird er dann von hinten her angestrahlt und wir sehen nur schwarz.«
»Neumond!«, sagt e sie. »Dann heißt das hier soviel wie: Stelle bei Neumond in der Verlängerung der Pyramiden von Gizeh einen Ring auf ...«
Sie fasste sich an den Kopf. »Hey Leute, wisst ihr, was der Zweck der Pyramiden von Gizeh ist? Ein Wegweiser! Nichts anderes als ein Wegweiser. Er deutet in seiner Verlängerung auf eine Stelle, die wohl ebenfalls ein Kraftort ist. Und wo ein solcher Ring, wie wir ihn von Tintagel Castle her kennen, aufgestellt werden soll. Ich würde mich nicht wundern, wenn er dort sogar irgendwo versteckt liegt. Und beim Tempel in Karnak, wo die Krönungszeremonie stattfindet, soll ein weiterer
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