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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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anderes?« Green lehnte sich vor, und seine Hand zitterte am Griff der Kaffeetasse.
    »Es geht nicht darum, ob ich mich schäme. Es geht einfach darum, daß ich falsch eingeschätzt werde, Mr. Green. Sie handeln als Privatperson; ich bin ein gewählter Volksvertreter. Ehe man mich zur Verantwortung zieht, möchte ich, daß die Resultate deutlich gemacht werden. Und an den Punkt sind wir bis jetzt noch nicht gelangt.«
    »Wir sind ihm näher als Sie glauben«, sagte Hamilton leise, sowohl zu Green als auch zu Knapp gewandt.
    »Ich sehe noch keinerlei Anzeichen davon«, erwiderte der Senator.
    »Dann haben Sie sich nicht umgesehen.« Hamilton hob sein Cognacglas und nippte daran. »Alles, was wir angefaßt haben, jeder Bereich, in den wir uns eingeschaltet haben, hat sich zum Besseren gewendet. Das kann man nicht leugnen. Wir haben eine finanzielle Basis von solchen Ausmaßen errichtet, daß ganze Regionen des Landes davon beeinflußt werden. Und wo auch immer man diesen Einfluß verspürt hat, haben wir die Zustände verbessert. Man nimmt sich der Minderheiten – und der Mehrheiten – an; die Arbeitslosenzahlen sind zurückgegangen, die Fürsorgezahlungen konnten reduziert werden; die Produktion konnte ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Als Folge davon ist Nutzen für die nationalen Interessen entstanden. Unsere militärische Glaubwürdigkeit ist ohne Zweifel verstärkt worden; Sozialreformen im Wohnungsbau, dem Erziehungsbereich und in der Medizin sind überall, wo Genessee seinen Stempel
aufgedrückt hat, gefördert worden ... Damit haben wir bewiesen, daß wir imstande sind, soziale Stabilität herbeizuführen. . . Würden Sie diese Zusammenfassung leugnen wollen, Senator? Das ist es doch, wofür wir gearbeitet haben. «
    Knapp war erschrocken. Hamiltons schnelle Aufzählung von Punkten erstaunte ihn, gab ihm ein Gefühl des Vertrauens – vielleicht der Identifizierung –, wie er es noch nie zuvor empfunden hatte. »Ich bin zu nahe an den Washingtoner Mechanismen gewesen; offensichtlich haben Sie eine bessere Perspektive.«
    »Zugegeben. Trotzdem würde ich es gerne sehen, wenn Sie die Frage beantworten. Wollen Sie die Fakten leugnen ... nach all dem, was Sie selbst entdeckt haben? «
    »Nein, wahrscheinlich nicht ... «
    »Sie könnten es nicht.«
    »Schön, ich >könnte es nicht<.«
    »Sehen Sie dann die Konsequenz nicht? ... Erkennen Sie nicht, was wir getan haben?«
    »Sie haben einen Überblick unserer Leistungen geliefert; ich akzeptiere ihn.«
    »Nicht nur Leistungen, Senator. Ich habe einen Überblick über die Führungsfunktionen unserer Regierung gegeben. . . die sie mit unserer Hilfe ausübt. Und das ist der Grund, weshalb wir nach mühevollen Überlegungen und einer schnellen, aber erschöpfenden Analyse Andrew Trevayne das Präsidentenamt der Vereinigten Staaten anbieten werden. «
     
    Einige Augenblicke lang sagte niemand etwas. Ian Hamilton und Aaron Green lehnten sich in ihren Sesseln zurück und warteten, bis die anderen die Information in sich aufgenommen hatten. Schließlich sprach Knapp mit einer Stimme, die von Unglauben erfüllt war.
    »Das ist die lächerlichste Aussage, die ich je gehört habe. Sie müssen Witze machen. «
    »Und Sie, Walter?« Hamilton drehte sich zu Madison herum, der dasaß und in sein Glas starrte. »Was ist Ihre Reaktion? «

    »Ich weiß nicht«, antwortete der Anwalt langsam. »Ich versuche immer noch, das zu verdauen ... Ich bin Andrew viele Jahre nahe gewesen. Ich glaube, er ist ein außergewöhnlich talentierter Mann ... Aber das? Ich weiß einfach nicht. «
    »Aber Sie sind am Denken «, sagte Aaron Green und sah nicht Madison, sondern Knapp an. »Sie gebrauchen ihre Fantasie. Unser >gewählter Volksvertreter< reagiert nur mit >lächerlich<. «
    »Aus guten und ausreichenden Gründen!« brauste Alan Knapp auf. »Er verfügt über keinerlei politische Erfahrung; er gehört nicht einmal einer der beiden Parteien an!«
    »Eisenhower hatte auch keine Erfahrung«, erwiderte Green, »und beide Parteien bemühten sich darum, ihn auf ihre Seite zu ziehen.«
    »Er hat keinen politischen Status.«
    »Wer hatte davon am Anfang weniger als Harry Truman? « erwiderte der Jude.
    »Eisenhower war weltweit bekannt, war populär. Truman ist in das Amt hineingewachsen, das er gehabt hat. Die Beispiele passen nicht.«
    »Bekanntheit ist heutzutage kein Problem, Senator«, warf Hamilton mit seiner entnervenden Ruhe ein. »Bis zu den Nationalen Parteiversammlungen sind es

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