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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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werden. Der Bericht bleibt so, wie Sie ihn vorgelegt haben. «
    »Nein, das darf nicht sein! Das akzeptiere ich nicht!«
    »Sie werden es akzeptieren!« Die Stimme des Präsidenten war plötzlich ebenso laut wie die Trevaynes. »Sie werden es akzeptieren, weil dieses Amt es so entscheidet.«
    »Diese Entscheidung können Sie nicht erzwingen! Sie haben keine Kontrolle über mich.«
    »Seien Sie dessen nicht so sicher. Sie haben Ihren Bericht diesem Amt eingereicht – offiziell eingereicht. Das Dokument ist von Ihnen unterzeichnet. Wir haben übrigens vier Kopien mit ungebrochenen Siegeln in unserem Besitz. Spekulationen anzustellen, daß dieser eine Bericht nicht authentisch wäre, daß man ihn zurückholen müßte, weil an ihm manipuliert worden ist, weil der politische Ehrgeiz des Vorsitzenden des Unterausschusses ihn geformt hat, würde ernste Probleme aufwerfen. Wollte man Ihnen gestatten, ihn zurückzurufen – aus welchen Gründen auch immer –, würde das meine Administration suspekt erscheinen lassen. Unsere Gegner würden behaupten, wir hätten Änderungen verlangt. Das kann ich nicht tun. Dieses Amt hat jeden Tag mit in- und ausländischen Problemen zu tun; Sie werden unsere Effektivität in diesen Bereichen nicht kompromittieren, weil Ihr Ehrgeiz nicht seine Erfüllung gefunden hat. In diesem Augenblick müssen wir über jeden Verdacht erhaben bleiben.«
    Trevaynes Stimme ließ seine Verblüffung erkennen. Sie war kaum zu hören. »Das hätten Hamilton und Green auch gesagt. «
    »Ich habe nicht die geringste Scheu, die Strategie eines anderen zu stehlen, wenn mir das Nutzen bringt.«

    »Und wenn ich aufstehe und sage, der Bericht sei nicht authentisch, nicht vollkommen?«
    »Abgesehen von dem persönlichen Leid – und dem Spott –, dem Sie sich und Ihre Familie aussetzen«, sagte William Hill leise und starrte dabei Trevayne an, »wer würde Ihnen glauben? ... Sie haben Ihre Glaubwürdigkeit verkauft, als Sie diesen Bericht gestern morgen ausschickten. Jetzt wünschen Sie, ihn gegen einen zweiten, anderen zu vertauschen? Vielleicht wird es einen dritten geben – wenn eine Gruppe von Politikern Sie für das Gouverneursamt empfiehlt. Selbst einen vierten – es gibt andere Ämter, andere Ernennungen. Wo hört der flexible Vorsitzende auf? Wieviele Berichte gibt es denn?«
    »Mir ist egal, was andere Leute denken. Ich habe das von Anfang an gesagt, immer wieder. Ich habe nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren.«
    »Nur Ihre Effektivität als ein funktionierendes Individuum, das für diese Nation etwas tun kann«, sagte der Präsident. »Ohne das könnten Sie nicht leben, Mr. Trevayne. Niemand mit Ihren Fähigkeiten könnte das. Und das würde Ihnen weggenommen werden; Sie wären isoliert von Ihresgleichen. Man würde Ihnen nie wieder vertrauen. Ich glaube nicht, daß Sie einer solchen Existenz gewachsen wären. Wir alle brauchen etwas. Niemand von uns kann ganz auf sich alleine gestellt existieren.«
    Andrew, dessen Blick sich in die Augen des Präsidenten bohrte, erkannte, wie wahr die Worte des Mannes waren. »Das würden Sie tun? Sie würden zulassen, daß es so herauskommt? «
    »Ganz sicher würde ich das.«
    »Warum?«
    »Weil ich nach Prioritäten handeln muß. Ganz einfach, ich brauche Genessee Industries.«
    »Nein! ... Nein, das kann nicht Ihr Ernst sein. Sie wissen, was es ist!«
    »Ich weiß, daß es eine Funktion erfüllt; ich weiß, daß man es lenken kann. Das ist alles, was ich wissen muß.«
    »Heute. Morgen vielleicht. Nicht in ein paar Jahren. Sein Ziel ist die Vernichtung.«

    »Das wird ihm nicht gelingen.«
    »Das können Sie nicht garantieren.«
    Der Präsident schlug plötzlich mit der flachen Hand auf die Armlehne seines Sessels und stand auf. »Niemand kann irgend etwas garantieren. Jedesmal, wenn ich diesen Raum betrete, gibt es Risiken; Gefahren jedesmal, wenn ich hinausgehe. . . Hören Sie mir zu, Trevayne. Ich glaube zutiefst an die Fähigkeit dieses Landes, den anständigen Instinkten seines Volkes zu dienen – und der ganzen Menschheit. Aber ich bin Praktiker genug, um zu erkennen, daß es im Dienste dieser Anständigkeit oft unanständige Manipulationen geben muß ... Überrascht Sie das? Das sollte es nicht, denn Sie wissen sicherlich, daß man nicht aus allen Waffen Pflugscharen machen kann. Kain wird Abel ermorden; Heuschrecken werden über das Land kommen, und die Unterdrückten werden es eines Tages müde sein zu warten, die Bequemlichkeiten eines Lebens nach

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