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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die einfachen waren recht großzügig bemessen.
    Und doch ließ Bonner durch nichts erkennen, daß er überhaupt einen Drink gehabt hatte.
    Beim Kaffee dachte Trevayne, es könnte nichts schaden, wenn er sich etwas freundlicher geben würde als am Vormittag.
    »Wissen Sie, Bonner, ich hab’ das noch nicht gesagt, aber ich weiß es zu schätzen, daß Sie diesen undankbaren Auftrag übernommen haben. Ich kann schon verstehen, weshalb Sie ihn nicht mögen.«
    »Eigentlich macht es mir nichts aus. Jetzt nicht. Tatsächlich hab’ ich Sie mir als eine Art computerisierten ... Scheißer vorgestellt, wenn Sie mir den Ausdruck verzeihen. Wissen Sie, so ein Rechenschiebertyp, der seine Kohle macht und alles andere für wertlos hält. «
    »Konnten Sie das aus dem >Lesematerial< entnehmen?«
    »Mhm, ich denke schon. Erinnern Sie mich daran, daß ich Ihnen das in ein paar Monaten zeige. Wenn wir dann noch miteinander reden.« Bonner lachte und trank den restlichen Bourbon. »Es ist verrückt, aber die hatten keine Fotos von Ihnen. Die haben nie welche von Zivilisten, nur in Sicherheitsfällen. Ist das nicht hirnrissig? Draußen im Feld hätte ich mir nie eine Akte angesehen, wenn da nicht wenigstens drei oder vier Fotos drinnen waren. Nicht nur eins; mit einem hätte ich mich nie zufrieden gegeben. «
    Trevayne überlegte einen Augenblick. Der Major hatte
recht. Ein Foto war aus einem Dutzend Gründen sinnlos. Einige nicht.
    »Ich habe über Ihre ... Aktivität im Feld gelesen. Sie haben großen Eindruck gemacht.«
    »Das ist verboten, fürchte ich. Ich spreche nicht darüber, und das bedeutet, daß ich nicht zugeben darf, daß ich jemals westlich von San Diego war.«
    »Was mir ziemlich albern vorkommt.«
    »Mir auch ... Ich hab’ da ein paar vorprogrammierte Erklärungen, die überhaupt nichts bedeuten. Weshalb Sie damit langweilen?«
    Trevayne sah Bonner an und erkannte, daß der Mann ehrlich war. Er wollte die programmierten Erwiderungen nicht von sich geben, die man ihm eingetrichtert hatte; und doch schien es da etwas zu geben, was er ohne weiteres zu diskutieren bereit war. Andrew war nicht sicher, aber den Versuch war es wert.
    »Ich hätte gerne einen Brandy. Wie steht’s mit Ihnen?«
    »Ich bleibe bei Bourbon.«
    »Einen doppelten?«
    »Stimmt.«
    Die Drinks kamen und waren halb geleert, bis sich Trevaynes Beobachtung als richtig erwiesen hatte.
    »Was hat es denn mit diesem Unterausschuß auf sich, Mr. Trevayne? Warum sind denn alle so verkrampft?«
    »Sie haben es heute morgen selbst gesagt, Major. Das Verteidigungsministerium gibt ›zig-Millionen‹ mehr aus, als es sollte.«
    »Das verstehe ich; da würde keiner widersprechen. Aber warum hängt man das uns an? Damit haben doch Tausende zu tun. Warum pickt man sich uns als Hauptziel heraus?«
    »Weil Sie Verträge ausgeben. So einfach ist das.«
    »Wir geben Verträge aus, die von Kongreßausschüssen gebilligt werden.«
    »Ich will ja nicht verallgemeinern, aber mir scheint, daß der Kongreß gewöhnlich eine Zahl billigt, und dann gezwungen ist, eine andere zu billigen – wobei die zweite ein gutes Stück höher als die erste ist.«

    »Für die Wirtschaft sind wir nicht verantwortlich. «
    Trevayne hob sein halbleeres Brandyglas und drehte es zwischen den Fingern. »Würden Sie draußen im Feld eine solche Argumentation akzeptieren, Major? Ich bin sicher, daß Sie die Tatsache akzeptieren würden, daß Ihre Abwehrteams einen gewissen Spielraum für Irrtümer hatten, aber würden Sie eine hundertprozentige Ungenauigkeit tolerieren? «
    »Das ist nicht dasselbe.«
    »Aber beides sind doch Informationen, oder nicht?«
    »Ich weigere mich, Menschenleben mit Geld gleichzusetzen. «
    »Das ist ein Scheinargument; solche Überlegungen hatten Sie auch nicht, als Ihre >Feldaktivität< eine ganze Menge Menschenleben kostete.«
    »Pferdekacke! Das war eine statistische Kampf Situation.«
    »Doppelte Pferdekacke. Es gab eine ganze Menge Leute, die der Ansicht waren, daß diese Situation völlig unnötig war. «
    »Warum, zum Teufel, haben die dann nichts dagegen unternommen? Jetzt sollten Sie darüber nicht weinen.«
    »So wie ich mich erinnern kann, haben die es versucht«, sagte Trevayne und starrte in sein Glas.
    »Ohne Erfolg. Weil sie ihr Problem nicht richtig erfaßt haben. Ihre Strategie war sehr unprofessionell.«
    »Das ist eine interessante Feststellung, Major ... Und provozierend. «
    »Hören Sie, ich bin zufällig der Ansicht, daß dieser ganz spezielle

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