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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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vom Flughafen aus angerufen; irgend etwas war los.
    Auf der Tafel an der Straße stand: >Boise, Idaho; State Capital; Bevölkerung 73.000; Herz des Columbiabeckens<.
    Es fiel Martin schwer, an Boise zu denken, an die unnötigen Konferenzen, die sie abhielten, der Tarnung wegen.
    Er brachte es nicht fertig, seine Gedanken von Pasadena loszureißen. Von Pasadena und einem feurigen kleinen Mann namens Ernest Manolo. Einem unglaublich jungen feurigen Mann. Andrew wollte nicht über Manolo sprechen, bis sie am Abend alle zusammen waren. Darin lag Logik; es galt, die erhaltene Information zu bewahren, nicht durch mehrfaches Erzählen Einzelheiten zu verlieren. Andrew hatte recht; wenn sie zusammen waren, würde mehr herauskommen.
    Es ging nicht so sehr um Manolo. Auch darin hatte Andrew recht. Manolo war nur ein Rädchen, ein Teil eines beängstigenden Räderwerks.
    Ernest Manolo, Verhandlungsführer der AFL für den ganzen Distrikt Südkalifornien, hatte sein eigenes beträchtliches Fürstentum.
    Wie viele andere gab es im ganzen Lande?
     
    Michael Ryan saß in einer Nische im Schnellrestaurant des Hotels. Er ärgerte sich über sich selbst. Er hätte klüger sein müssen, nicht so auffällig; er hätte sich ein Zimmer nehmen und dort bleiben sollen, bis Trevayne ihn rief.
    Verdammt!
    Er dachte einfach nicht!

    Der erste Mensch, auf den er in dem verdammten Restaurant stoßen mußte, war Paul Bonner!
    Bonner war natürlich überrascht. Und als ihm, Ryan, keine vernünftige Erklärung einfiel, war Bonners Überraschung in etwas anderes umgeschlagen.
    Es stand deutlich in den Augen des Soldaten zu lesen. Jenes andere.
    Verdammt!
    Ryan begriff, daß seine Unvorsichtigkeit seinem alten Freund zuzuschreiben war, Ralph Jamison. Der dumme, wahnsinnige, verrückte Jamison! Der Pläne gefälscht hatte, um Genessee Industries hundertfünf Millionen aus dem Fonds des Verteidigungsministeriums zu beschaffen.
    Wie konnte er das getan haben? Wie konnte er so etwas tun?
    Mit Haut und Haaren an Genessee Industries verkauft.
    Genessee sorgte für Ralph Jamison. Jamison hatte ihm gesagt, daß das das übliche Vorgehen sei. >Mama Gen< sorgte für seine Leute.
    Bankkonten in Zürich!
    Wahnsinn!
     
    Drei Tage waren vergangen, seit Trevayne und seine Assistenten San Francisco verlassen hatten, aber James Goddard konnte sie einfach nicht aus seinen Gedanken verdrängen. Etwas war schiefgelaufen. Die letzten zwei Konferenzen waren nichts als in die Länge gezogene Peinlichkeiten gewesen.
    Ohne den Buchhalter. Der Buchhalter war nicht dabei gewesen. Und es gab einfach keinen Sinn, daß dieser Martin nicht da war. Alan Martin war der Mann für die Kosten; so wie er, Goddard, ein Kostenmann war. Ohne Martin wurden zu viele Einzelheiten übersehen; Martin hätte diese Einzelheiten bemerkt.
    Trevayne hatte Witze über seinen Mitarbeiter gemacht, er hätte sich die ›San-Francisco-Wasserkrankheit‹zugezogen und säße im Mark Hopkins.
    Nach der letzten Konferenz hatte Goddard beschlossen, sich zu erkundigen. Das ging leicht, er brauchte bloß den besorgten Chef zu mimen. Er rief das Hotel an.
    Alan Martin war vor zwei Tagen ausgezogen.

    Warum hatte Trevayne gelogen? Warum hatte der andere Assistent, Vicarson, gelogen? Wo war Martin hingegangen?
    War er plötzlich verschwunden, um zusätzliche Daten über Informationen zu beschaffen, die während der Konferenz zur Sprache gekommen waren?
    Von ihm zur Sprache gebracht worden waren; von James Goddard, dem Präsidenten des Geschäftsbereichs San Francisco von Genessee Industries?
    Was ging vor?
    Und wie konnte er das herausfinden, ohne daß andere anfingen, unruhig zu werden?
    Das war wichtig. Mario de Spadante hatte gesagt, einige würden vielleicht hängen müssen, damit jene anderen weiter oben ungeschoren bleiben konnten. Goddard wußte, daß er als wichtig galt. Großer Gott; er war wichtig! Er war der Zahlenmann. Er arrangierte die Zahlen, bereitete die Hochrechnungen vor, die den Entscheidungen zugrunde lagen. Selbst er war nicht sicher, wer am Ende jene Entscheidungen traf, aber ohne ihn konnte man sie nicht treffen.
    Aber er wußte auch, daß unter der Aufmerksamkeit, die sie ihm zuteil werden ließen, dem Respekt, dem sie ihm offensichtlich erwiesen, daß darunter eine gewisse Verachtung lag. Die Verachtung, die man mit einem Mann in Verbindung brachte, der nur vorschlagen, nie disponieren konnte.
    Einem >Buchhalter<.
    Aber dieser Buchhalter würde sich nicht hängen lassen. Goddard winkte

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