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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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halten. Ich habe ihr auch vom ›Gesetz zum Schutz und der Wiederherstellung der Gräber amerikanischer Ureinwohner‹ erzählt.«
    »Das findet hier doch gar keine Anwendung. Wir wissen beide, dass es sich hier nicht um die Gebeine eines amerikanischen Ureinwohners handelt«, sagte Diane.
    »Ich ziehe nur einen Vergleich. Arbeiten Sie mit mir zusammen. Wir haben dieses Gesetz, weil viele hier bei uns großen Wert darauf legen, den Nachkommen die sterblichen Überreste ihrer Ahnen zurückzugeben.«
    »Trotzdem kann ich sie Ihnen nicht aushändigen, selbst wenn ich sie hätte. Bitte setzen Sie sich wieder, Miss Shanahan.« Zu Dianes Überraschung folgte Caitlin ihrer Aufforderung.
    »Warum können Sie sie mir denn nicht geben?«, fragte Charlotte.
    »Sie wissen doch, dass es noch einen anderen Anwärter gibt. Was, wenn der jetzt plötzlich hereinkäme, die Herausgabe verlangte und ich sie ihm dann gäbe?«
    »Er ist kein Verwandter.«
    Diane war eigentlich froh um den Besuch. Es war eine gute Gelegenheit, etwas über die Geschichten zu erfahren, die mit diesen Knochen zusammenhingen. »Warum glauben Sie, dass es die Gebeine Ihrer Vorfahrin sind?«, fragte sie.
    »Die Geschichte von Annwn wird seit Generationen in meiner Familie erzählt«, sagte Charlotte und breitete ihre Arme aus, so als ob sie ihre gesamte Vorfahrenschaft umarmen wollte. »Sie war eine Druidin. Man klagte sie an, eine Hexe zu sein, und dann wurde sie in dieser Höhle ermordet.«
    »Wie kommen Sie überhaupt darauf, dass dies ihre Knochen sind?«, hakte Diane nach.
    »Wie viele Hexengebeine in Höhlen kann es denn geben?« Caitlin wurde allmählich ungeduldig.
    Diane bekam den Eindruck, dass Caitlin die Knochen mit allen Mitteln an sich bringen würde, wenn sie erst einmal wusste, wo sie waren.
    »Offensichtlich mehr als eines«, sagte Diane.
    Caitlin schaute zu Charlotte hinüber, die Dianes Aussage bestätigte. »In Somerset gibt es noch ein paar Knochen, die man angeblich in einer Höhle entdeckt hat und die von einer Hexe stammen sollen«, sagte sie.
    »Das gibt’s doch nicht …«, sagte Caitlin.
    »Warum glauben Sie also, dass die Knochen aus der Moonhater-Höhle und nicht diese anderen einem Ihrer Vorfahren gehören?«, beharrte Diane auf ihrer Frage.
    Sie hörte, wie die Tür im Nebenraum geöffnet wurde. Andie brachte offensichtlich Vanessa ihren Tee.
    »Die Geschichte ist eine völlig andere. Im Fall der Somerset-Knochen wurde die angebliche Hexe von einem Mönch durch irgendein Ritual getötet … Sie soll in Stein verwandelt worden sein.« Charlotte winkte mit der Hand ab, um die Haltlosigkeit dieser Erzählung zu betonen.
    »Wurde Annwn nicht in …«, begann Caitlin.
    »… Salz verwandelt?«, vervollständigte Diane die Frage.
    »Nein«, sagte Charlotte. »Einige Leute behaupten, dass Annwn eine andere Frau in eine Salzsäule verwandelt habe, doch das stimmt nicht.«
    »Aber die beiden Geschichten klingen doch sehr ähnlich – in einem Fall Stein, im anderen Salz. Wie können Sie wissen, dass es sich hier nicht um zwei Varianten derselben Geschichte handelt?«
    Charlotte stieß einen tiefen Seufzer aus. »Annwn war eine Druidin. Ihr Mann betrog sie mit einer Römerin, der Tochter eines Regierungsbeamten. Sie lockten sie in eine Höhle, und während sie mit ihrem Ehegatten sprach, schlich sich dessen römische Liebhaberin von hinten an sie heran und stach ihr in den Rücken. Die Salzsäule war wahrscheinlich eine spätere christliche Ergänzung, die von der biblischen Erzählung über Lots Weib beeinflusst war. Meine Version der Geschichte wurde über viele Generationen in meiner Familie überliefert. Niemand wurde also in Salz verwandelt. Ich meine, das ist doch auch gar nicht möglich.«
    »Also, das ist jetzt doch wohl offensichtlich«, sagte Caitlin. »Dies sind die Gebeine ihrer Vorfahrin.«
    Diane dachte einen Moment nach, dann öffnete sie die Schreibtischschublade und holte ein versiegeltes Paket heraus, öffnete es, ging um ihren Schreibtisch herum und stellte sich vor Charlotte hin.
    »Würden Sie mir eine Probe Ihrer DNS geben?«
    Die beiden Besucherinnen schauten sich an, als ob man sie aufgefordert hätte, in ein Glas zu pinkeln. Diane nahm einen Tupfer in die Hand. Sie lächelte. »Ich nehme eine Probe von Ihrem Gaumen. Das tut überhaupt nicht weh.«
    »Warum?«, fragte Charlotte und verzog missbilligend den Mund.
    »Wenn wir aus den Knochen etwas brauchbare DNS gewinnen können, besteht die Möglichkeit

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