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Das Gesicht der Anderen

Das Gesicht der Anderen

Titel: Das Gesicht der Anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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deine Hilfe. Einverstanden?”
    “Was soll ich machen?”, fragte Leslie Anne.
    “Geh mal rüber und sieh zu, ob du deinen Großvater irgendwie beruhigen kannst. Deine Tante scheint kein Glück zu haben.”
    Als Leslie Anne ihr einen verständnislosen Blick zuwarf, sagte Lucie: “Du willst doch nicht, dass er einen Herzinfarkt bekommt?”
    “Nein, natürlich nicht.”
    “Dann geh zu ihm.”
    Doch bevor Leslie Anne sich in Bewegung setzen konnte, erblickte Myrle das Mädchen und stieß einen Schrei aus. “Mein armes Kind! Meine arme kleine Leslie Anne!” Sie rannte mit ausgestreckten Armen auf ihre Großnichte zu. “Gott sei Dank muss meine Schwester diesen Tag nicht mehr erleben.”
    Lucie wandte sich umgehend an Charlie. “Kümmern Sie sich doch bitte um Mrs. Poole und auch um Celia. Ihr Gezeter nützt keinem etwas, am allerwenigsten ihrer Mutter.” Celia Pooles Benehmen war schlichtweg unmöglich. Sie entpuppte sich als die unsympathische und taktlose Person, als die Lucie sie von vornherein eingeschätzt hatte.
    Ohne ein Wort zu sagen, fing Charlie Sentell seine Schwiegermutter in spe einfach ab, bevor sie Leslie Anne erreicht hatte. Lucie seufzte erleichtert und gab Leslie Anne einen Knuff.
    “Du möchtest wie eine Erwachsene behandelt werden – jetzt kannst du dich beweisen. Kümmere dich um deinen Großvater. Überleg dir, was all das für ihn bedeutet. Du bist ihm das Wichtigste auf der Welt. Zeig ihm, dass du mit der Situation klarkommst, selbst wenn das nicht hundertprozentig stimmt. Verstanden?”
    “Ich wünschte, Mama wäre hier”, sagte Leslie Anne. “Hat ihr überhaupt schon jemand Bescheid gesagt?”
    “Ich kümmere mich darum. Tu jetzt, was ich gesagt habe. Okay?”
    “Okay.” Wie eine Aufziehpuppe ging Leslie Anne auf ihren Großvater zu.
    Lucie stahl sich aus dem Zimmer und hinaus auf den Flur. Per Handy rief sie ihren Kollegen Dom Shea an, der nach dem zweiten Klingeln antwortete.
    “Dom, Lucie hier. Wir haben ein Problem auf Leslie Plantation. Ich brauche Unterstützung.”
    “Okay, Vic und ich kommen.”
    “Vic reicht. Aber könntest du dich bitte mit Dante und Tessa Westbrook in Verbindung setzen? Ich kriege bei beiden immer nur die Mailbox. Keine Ahnung, was da los ist, aber sie müssen so schnell wie möglich zurückkommen. Falls nötig, flieg nach Louisiana und hol sie.”
    “Was ist denn los?”
    “Offensichtlich hat jemand heute Nachmittag ein paar Telefonanrufe gemacht”, sagte Lucie. “Der mysteriöse Anrufer hat Familie und Freunde der Westbrooks darüber informiert, dass Tessa Westbrook vor siebzehn Jahren vergewaltigt wurde und der Vergewaltiger Eddie Jay Nealy Leslie Annes Vater ist.”
    “Na bravo.”
    “Und das ist noch nicht alles. Hier hocken lauter heulende, hysterische Familienmitglieder, das Telefon klingelt in einem fort, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Presse hier auftaucht.”
    “Sollen wir den Sheriff informieren?”, fragte Dom.
    “Noch nicht. Schick nur Vic so schnell wie möglich her und find raus, was mit Dante und Tessa ist.”
    Ein wunderbares Glücksgefühl erfasste Tessa – als hätte sie ihr Leben lang auf diesen Moment gewartet. Darauf, mit diesem Mann zusammen zu sein. Ihr ganzer Körper prickelte. Ihre Brustwarzen wurden hart. Sie wurde feucht. Hatte sie als Teenager schon einmal solche Lust verspürt, noch bevor dieser Irre ihr Leben zerstört hatte? Sie hatte danach zwar wieder Sex gehabt, der ihr auch Spaß gemacht hatte, aber eine solche Leidenschaft war ihr bisher völlig unbekannt gewesen.
    “Tessa, willst du das auch wirklich?”, fragte Dante. In seinen schwarzen Augen las sie dieselbe Lust, die sie empfand. “Wenn du irgendwelche Zweifel hast …”
    “Ich war mir in meinem ganzen Leben noch nie einer Sache so sicher.” Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. “Ja. Ich will mit dir schlafen.”
    Er nahm ihre Hand, zog sie in seine Arme und küsste sie. Auf ihr Kinn, die Wangen, die Schläfen und die Stirn. Zärtlich und süß. Zögernd, aber nicht unsicher. Er liebkoste ihren Hals und ließ seine Fingerspitzen über ihre Schulter und ihren Arm wandern. Seine Berührung war sanft wie eine Feder und unerträglich sinnlich. Dass ein so starker Mann so zärtlich sein konnte! Er fasste sie an, als wäre sie aus Glas und der wertvollste Schatz der Welt.
    Seiner unglaublichen Zärtlichkeit konnte sie nichts entgegensetzen.
    Leidenschaft explodierte in ihr. Sie wollte mehr, mehr als seine Zärtlichkeit. Sie wollte,

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