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Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte

Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte

Titel: Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Orullian
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Eindruck, dass sich lange, geschmeidige Arme auf sie zuschlängelten, als sie durch die tiefere Dunkelheit schmaler Gässchen zwischen hohen Häusern ritten.
    Dann bogen sie auf die breite Straße ab, die vor den Stufen der Discantus-Kathedrale endete. Wendra war erleichtert, sie zu sehen. Im Schein des Minderen Lichts ragte die Kathedrale wie ein Fels in den sternklaren Himmel auf. Die großen Kuppeln beschrieben dunkle Halbkreise in der Nacht. Von dort oben drang durch hochgelegene Fenster matter Kerzenschein.
    Sie ritten zur Kathedrale und blickten dabei immer wieder zurück, um festzustellen, ob sie noch verfolgt wurden. Wendra sah sich ebenfalls um und bemerkte, wie angespannt Grant und Braethen dreinblickten, die die Nachhut bildeten. Sutter ritt mit gesenktem Kopf neben ihr und ließ seinem Pferd die Zügel schießen, während er ihm Tritte in die Flanken versetzte. Wendra hielt Penit mit einem Arm an sich gezogen und trieb ihr Tier mit den Zügeln an.
    Beiderseits der Straße flammten weitere Lichter auf, und ein paar Männer, die sich rasch Schwertgürtel über die Nachthemden schnallten, erschienen in Türen.
    »He, ihr da!«, rief einer.
    »Ja, haltet an, sonst halten wir euch auf!«, forderte ein anderer.
    Vor ihnen begannen sich weitere Bewohner dieses schäbigen Viertels von Decalam am Straßenrand zu drängen. Mira sprengte noch schneller vorwärts und zielte mit dem Schwert auf einen Mann, der angriffslustig heranstürmte. Ihre Warnung ließ ihn wie angewurzelt stehen bleiben.
    Plötzlich brach hinter ihnen ein Tumult los. Wendra warf einen Blick über die Schulter und sah, dass nur einen Häuserblock hinter ihnen viele Reiter auf die Straße hervorbrachen. Ein Chor von Schlachtrufen, angestimmt von Männern im Rostrot der Liga und im Scharlachrot von Decalam, erscholl hinter ihnen. Die Farben wirkten im fahlen Licht des großen Mondes gedämpft. Die Verfolger drangen unter blutrünstigem Geschrei auf sie ein.
    Wendra sah wieder nach vorn, und ihr sackte das Herz in die Hose, als drei Reiter am Ende der Straße erschienen und vor den Stufen der Kathedrale in Stellung gingen, um ihnen den Durchgang zu versperren. Selbst wenn es ihnen irgendwie gelang, diesen neuen Herausforderern zu entgehen, würden die Verfolger sie sicher eingeholt haben, bevor sie hinter dem Portal der Kathedrale in Sicherheit waren.
    Aber Mira wurde nicht langsamer. Sie zog auch noch das zweite Schwert und ritt mit müheloser Anmut weiter auf Solus’ Rücken, während sie das Hindernis in Augenschein nahm. Als sie sich dem Ende der Straße näherten, zog Grant an Wendra vorbei und ging neben der Fern in Stellung. Gemeinsam preschten sie auf die drei Reiter zu.
    Als sie sich der Kathedrale näherten, sah Wendra, dass die Männer auf alten Sätteln auf Pferden saßen, die so zottig wie Ackergäule waren. Sie trugen Rüstungen, die aus allem zusammengestückelt waren, was gerade zur Hand gewesen war, und führten Wappen, die wirkten, als hätten sie sie selbst genäht. Sie hatten es darauf abgesehen, sich im Solath Mahnus in dieser Zeit des Großen Mandats einen Ruf und Respekt zu erwerben. Aber sie schienen kaum mehr als Wegelagerer oder Glücksritter zu sein – zumindest bis auf einen, der schlichte Kleidung aus schwarzem Leder und einen Streitkolben trug, der aus gleichermaßen schwarzem Metall geschmiedet war. Obwohl er keinen Umhang hatte, war sein Gesicht von einer Kapuze umhüllt, und das sorgte mehr als alles andere dafür, dass sich Furcht in Wendras Herzen regte.
    Mira wurde noch immer nicht langsamer.
    Ein misstönender Chor ärgerlicher Schreie ertönte von denen, die ihr den Weg versperrten. Wendra senkte den Kopf und folgte den anderen ins Handgemenge.
    Der Mann mit der Kapuze ließ sein Pferd steigen und zielte mit dem Streitkolben auf Mira. Die Fern ließ sich nicht einschüchtern, sondern preschte weiter vorwärts und trieb ihr Pferd genau auf ihn zu. Grant wandte sich nach rechts, um den Reiter am Ende der Reihe anzugreifen. Vendanji beugte sich vor und spornte sein Pferd an.
    Plötzlich überholte Braethen Tahn von links, peitschte auf sein Pferd ein und zog sein eigenes Schwert, während er nach vorn stürmte und wie ein Pfeil auf den Reiter ganz links zuschoss.
    An beiden Straßenrändern flammten Fackeln auf, da die wachsende Menge darauf erpicht war, den Kampf, der sich anbahnte, nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen. Männer schrien laut vor Schadenfreude, forderten Blut und rühmten ihre eigene

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