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Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Titel: Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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werden, das wusste sie – dessen war sie sich sicher. Aber wann?
    Sie war nicht sicher, wie lange sie dort zusammengekauert auf dem Boden gesessen und versucht hatte, sich zu zwingen, entweder zurück ins Haupthaus zu gehen oder nach Streichhölzern zu suchen – wie gering die Chance auch sein mochte, welche zu finden –, als sie plötzlich ein Geräusch hörte, das näher kam. Sie schrie.

24. Kapitel
    Der Verstand sagte ihr, dass es kein Räuber, Einbrecher oder gar ein Geist sein konnte. Wahrscheinlicher war, dass die Polizei und die Feuerwehr inzwischen nach ihr suchten. Aber Sophie konnte das Adrenalin nicht davon abhalten, in heftigen Wellen durch ihren Körper zu pulsieren und ihren Körper in Panik zu versetzen. Der Schrei, der in der Dunkelheit nachhallte, machte es noch schlimmer.
    Plötzlich ertönte ganz in der Nähe eine laute, verwirrende Mischung aus Fluchen und Rufen, und jemand fiel über ihren Fuß und landete auf dem Boden. Das Fluchen wurde stärker, und Sophie hörte einen amerikanischen Akzent.
    »Luke?«
    »Herrgott noch mal! Sophie! Was zur Hölle machst du hier? Ich dachte, du wärst ertrunken!«
    »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.«
    Man hörte ein Brüllen, noch mehr Flüche, und dann spürte Sophie Lukes Hände auf ihren Schultern. Sie hielten sie so fest, dass es fast wehtat. »Ich dachte, du wärst tot, und du machst Witze? Bist du noch ganz bei Trost?«
    »Tut mir leid! Ich hatte schreckliche Angst! Was machst du hier? Und warum dachtest du, ich wäre tot?«
    »Weil du bei Hochwasser rausgefahren und dich auf dem Handy nicht gemeldet hast. Leute können bei Hochwasser ertrinken, weißt du.«
    »Aber ich bin nicht ertrunken, mir geht’s gut.« Obwohl sie sehr forsch sprach, schämte sie sich ein bisschen für ihre klägliche Lage.
    »Du hast es nicht verdient, dass es dir gut geht.«
    Da sie den deutlichen Eindruck hatte, dass es ihr nicht mehr lange gut gehen würde, wenn sie nicht sehr vorsichtig war, räusperte sich Sophie.
    »Aber warum hast du hier nach mir gesucht? Und nicht im Haupthaus?«
    »Ich habe das Haupthaus durchsucht, und da warst du nicht!« Luke brüllte immer noch. »Was zur Hölle machst du in diesem Dreckloch?«
    »Ich dachte, ich finde vielleicht etwas, das ich gebrauchen kann. Ich habe nach Streichhölzern oder einer alten Öllampe gesucht – irgendetwas, mit dem ich Licht machen kann.« Sophie war sich bewusst, dass sie nervös vor sich hin brabbelte. Es hätte geholfen, wenn sie hätte aufhören können zu zittern.
    Der Griff um ihre Schultern entspannte sich ein wenig. »Ich dachte mir, dass du deshalb vielleicht hier reingegangen sein könntest. Wenn du nicht hier gewesen wärst, hätte das für mich bedeutet, dass du von den Fluten mitgerissen wurdest.«
    »Aber ich wurde nicht mitgerissen.«
    »Du bist nicht an dein Handy gegangen!«, wiederholte er.
    »Oh, das wurde weggeschwemmt. Es fiel aus der Autotür, als ich sie öffnete.«
    »Dir hätte es ebenso ergehen können! Ist dir eigentlich klar, in welcher Gefahr du geschwebt hast? Kurz nachdem du gefahren warst, meinte Moira, dass die Flüsse sich stauen, wenn es viel regnet, und dass das Wasser in die Täler läuft, wenn die Blockade sich löst, und es innerhalb von Minuten Hochwasser geben kann.«
    »Tatsächlich?« Obwohl Luke sie fast anschrie, bemühte Sophie sich, nicht ebenfalls laut zu werden, weil sie sich ohnehin unglaublich dumm vorkam und sich schämte.
    »Und du riskierst dein Leben für eine verdammte Kamera!«
    Sophies schlechtes Gewissen verschwand; sie mochte es nicht, wenn man sie anschrie, und Luke hielt sie noch immer an den Schultern fest und schüttelte sie bei jedem Satz leicht. »Ich wusste nichts von dem Hochwasser. Moira hat mir nichts davon gesagt.«
    »Sie hat es dir gesagt!« Er schrie schon wieder. »Du hast nur nicht zugehört! Weil du so stur bist.«
    »Es tut mir leid. Ich wusste nicht …«
    »Du hättest ertrinken können. Ich hätte ertrinken können.«
    »Du hättest nicht kommen müssen! Du hättest einfach die Feuerwehr oder die Polizei oder wen auch immer rufen können!«
    Es entstand ein Schweigen. Er ließ ihre Schultern los. »Es ist überall die Hölle los. Bei denen sind schon Hunderte von Anrufen eingegangen. Sie wären vielleicht erst morgen früh gekommen.«
    Da er sich langsam beruhigte, fiel Sophies eigene Wut in sich zusammen. »Ich wäre schon zurechtgekommen! Es war nicht nötig, dass du dein eigenes Leben riskierst, um herzukommen! Ich

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