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Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen

Titel: Das göttliche Mädchen - Carter, A: Das göttliche Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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aus Eden, von denen ich wissen sollte?“, platzte ich heraus. Erst Sofia, jetzt Irene – würde als nächstes Dylan auf mysteriöse Weise auftauchen?
    Ihre Mundwinkel zuckten, bevor sie amüsiert zu lächeln begann.
    „Ich denke, du wirst abwarten und es selbst herausfinden müssen, meinst du nicht? Verzeih die Täuschung, Liebes. Ich schwöre, es war nur zu deinem Besten.“
    „Das hab ich mir schon gedacht“, grummelte ich. Es gefiel mir nicht, erfahren zu müssen, dass ich hereingelegt worden war. „Also werden Sie mich unterrichten? Mathe und Naturwissenschaften und dieses Zeug?“
    Sie lachte glockenhell. „Besser. Viel, viel besser. Henry will, dass du vorbereitet bist, falls du bestehst, und das bedeutet, du musst über Menschen Bescheid wissen. Wie sie funktionieren, wie sie sich und andere sehen, warum sie bestimmte Entscheidungen treffen – hauptsächlich Psychologie. Und noch ein bisschen Astronomie und Astrologie. Davon abgesehen ist es wesentlich wichtiger, dass du diese Welt kennenlernst. Nicht nur die Unterwelt, sondern alles.“
    „Mythologie?“ Das Wort lastete schwer auf meiner Zunge.
    „Hier sind es keine Mythen“, berichtigte sie mich mit einem Zwinkern. „Solange du das im Hinterkopf behältst, wirst du wunderbar zurechtkommen.“ Scheinbar aus dem Nichts holtesie ein dickes Buch hervor und ließ es auf den Tisch fallen, der unter dem Gewicht ächzte.
    „Das muss ich lesen?“
    „Keine Sorge, es sind auch Bilder drin.“
    Irgendwie war das wenig beruhigend. „Warum muss ich das alles lernen?“
    Doch Irene hatte keine Gelegenheit mehr, mir zu antworten. In diesem Moment flog die klinkenlose Tür auf, und wirres Geschrei erfüllte den Raum. Ich sprang so hastig auf, dass ich fast den Stuhl umwarf. Irene sah verärgert aus, doch sie blieb sitzen und sagte nichts.
    Ella, Calliope und Ava stolperten ins Zimmer, jede offenbar bemüht, die Erste zu sein. Ava trug ein pinkfarbenes Kleid, das ich lieber verbrannt hätte, als es anzuziehen, und Ella stürmte zornig hinter ihr herein.
    „Du kannst nicht einfach Sachen nehmen, die dir nicht gehören!“, schrie sie, das Gesicht rot vor Wut.
    „Kate, sag’s ihr“, flehte Ava.
    „Es tut mir leid“, mischte sich Calliope ein und drängte sich nach vorn. „Ich hab versucht, sie aufzuhalten, aber sie wollten nicht auf mich hö…“
    „Sie ist diejenige, die nicht hören wollte“, unterbrach Ella sie und zeigte auf Ava.
    „ Wie bitte? Du bist diejenige, die mir nicht zuhören wollte.“
    Sie sahen aus, als würden sie sich jeden Moment an die Gurgel springen. Ich fühlte mich überfordert, doch schließlich fand ich meine Stimme wieder und trat vor.
    „Hört auf, alle beide. Geht es hier um das Kleid?“
    Sie verstummten, und ich spürte die Wellen des Hasses, die von beiden ausgingen. Calliope war es, die mir antwortete.
    „Deine Freundin ist in dein Zimmer gekommen und hat nach etwas zum Anziehen gesucht, und Ella hat gesagt, das dürfe sie nicht. Aber deine Freundin hat behauptet, du hättest ihr die Erlaubnis gegeben, und sie hätte sonst nichts anzuziehen, aber Ella hat gesagt, es gäbe sehr wohl andere Sachen, und wenn sie bloßeine Weile warten würde, während Ella …“
    „Ich war nackt, und diese kleine Schlampe wollte mich rausschmeißen!“ Schäumend vor Wut stellte Ava sich an meine Seite. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie Ella mit Blicken tötete, doch deren Miene war völlig regungslos, jetzt, da sie sich wieder unter Kontrolle hatte.
    „Sie war in deiner Suite“, betonte Ella kalt. „Niemand darf sich ohne meine ausdrückliche Erlaubnis darin aufhalten.“
    „Es ist meine Suite“, erinnerte ich sie. „Scheint logisch, dass sie reindarf, wenn ich es ihr erlaube, oder?“
    Ella schwieg. Ich seufzte.
    „Na gut, alles klar, hört zu: Ava kann in meine Suite kommen, wann immer sie will, okay? Aber sie braucht ein eigenes Zimmer, wenn das möglich ist.“
    Ava schnaubte. „Das ganze Haus ist voll mit Zimmern.“
    Ich ignorierte sie. „Und sie braucht Kleider. Seid nett zueinander, okay? Bitte.“
    Bei Ellas Gesichtsausdruck gefror mir das Blut in den Adern.
    „Wie Ihr wünscht, Eure Hoheit“, presste sie steif hervor, bevor sie auf dem Absatz kehrtmachte und ging. Wenn ich mir bisher nicht sicher gewesen war, ob sie mich wirklich hasste – jetzt wusste ich es. Für die nächsten sechs Monate war ich zu einem Leben in Reifröcken und Korsetts verdammt.
    „Na dann“, murmelte Calliope zaghaft. „Ich

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