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Das grobmaschige Netz - Roman

Das grobmaschige Netz - Roman

Titel: Das grobmaschige Netz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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Fernsehleute. Münster hatte vor einer halben Stunde unten auf der Straße einen Ü-Wagen gesehen. Vermutlich waren im Konferenzsaal gerade alle damit beschäftigt, die Lampen einzustellen. Zweifellos hatte Hiller recht.
    Es war eine wirklich üble Geschichte.
     
    »Van Veeteren, kannst du die Lage darstellen?«, fragte Hiller, als die Truppe endlich vollzählig war. »Ich muss in einer Dreiviertelstunde vor die Presse.«
    »Nein«, sagte Van Veeteren. »Ich habe Kopfschmerzen. Das muss Münster übernehmen.«
    »Ach was«, sagte Münster und griff zu seinem Notizblock. »Von Anfang an, oder wie?«
    Der Polizeichef nickte. Münster räusperte sich.
    »Also, heute Morgen um 7.10 wurde von den Majoren, der psychiatrischen Klinik in Willemsburg, Alarm gegeben.«
    »Das wissen wir«, sagte Hiller.
    »Reinhart und ich trafen zusammen mit Jung und de Bries um 7.35 dort ein. Das Opfer lag in seinem Bett auf Station 26B ... wir haben natürlich alles abgesperrt. Die anderen Patienten waren schon in einen anderen Saal verlegt worden.«
    »Sehr nett«, murmelte Van Veeteren.
    »Der Tote war also Janek Mitter, wir haben ihn beide sofort erkannt ... und es war auch deutlich, was passiert ist. Das Bett war voller Blut, und der Boden war auch nicht verschont worden.«
    Er blätterte in seinem Block.
    »Meusse, der zehn Minuten später eintraf, gibt an, Mitter sei an inneren Verletzungen und Blutverlust gestorben, verursacht durch drei tiefe Stichwunden, von denen eine eine Hauptarterie zertrennt hatte ... der Tod scheint fast augenblicklich
eingetreten zu sein, höchstens einige Sekunden später. . . und Meusse hat den Zeitpunkt auf irgendwann zwischen drei und halb vier festgelegt.«
    »Wolfsstunde«, sagte Van Veeteren.
    »Wieso waren die Zeitungen schon vor uns da?«, fragte Hiller. »Schon wieder«, fügte er hinzu.
    »Daran ist das Personal schuld«, sagte Reinhart. »Ein Krankenpfleger hatte über Nacht seine Freundin zu Besuch ... und die ist beim Neuen Blatt. Sie hatten in seiner Wohnung im Personalflügel genächtigt, deshalb hatte sie nur einen Weg von drei Minuten. Hübsche Frau, übrigens ...«
    »Hm«, sagte Hiller. »Weiter.«
    »Rooth und Van Veeteren kamen nach einer halben Stunde«, erzählte Münster. »Zusammen mit den Leuten von der Spurensicherung. Die haben das Zimmer natürlich durchgekämmt, aber viel haben sie nicht gefunden.«
    »Nicht?«
    »Mehr als ohnehin klar war, meine ich. Der Mörder ist ins Zimmer gekommen, hat das Opfer erstochen ... vermutlich mit einem ziemlich großen Messer ... doppelt geschliffen, eine Art Jagdwaffe, davon gibt es im Moment jede Menge Modelle. Ja, und dann ist der Mörder aus dem Fenster gestiegen und an der Regenrinne runtergeklettert.«
    »Ich dachte, die Patienten wären eingeschlossen«, sagte Hiller.
    »Ist nicht nötig«, sagte Rooth. »Bei den raffinierten Medikamenten heutzutage ... allerdings sind in den unteren Stockwerken die Fenster vergittert. Mit der Regenrinne ist es diesmal gut gegangen, aber der Nächste, der es versucht, wird sich wahrscheinlich den Hals brechen ... an drei Stellen hat sich die Befestigung gelöst.«
    »Das müssen wir dem Mörder mitteilen, sonst tut er sich am Ende noch weh«, meinte Reinhart.
    »Fingerabdrücke?«, fragte Hiller.

    »Nicht eine Spur, auch keine Fußabdrücke auf dem Boden. Gerade unter den Fenstern führt nämlich ein Plattenweg vorbei.«
    »Dürfen wir rauchen?«, fragte Reinhart.
    »Setz dich ans Fenster«, sagte Hiller.
    Reinhart und Rooth tauschten die Plätze. Reinhart klopfte über einem Blumentopf seine Pfeife aus. Van Veeteren bedachte ihn mit einem beifälligen Blick.
    »Weiter!«, sagte Hiller.
    Münster klappte seinen Notizblock zu.
    »Die Nachtschicht bestand aus vier Personen ... auf der 26, meine ich ... Jede Station ist in vier Einheiten gegliedert. In den anderen Stockwerken sieht es genauso aus.«
    »24, 25 und 26«, fügte Rooth hinzu. »Und jedes Mal A, B, C und D ... insgesamt zwölf Einheiten in diesem Haus. In jeder acht Betten, aber einige standen leer. Manchmal, alle zwei Jahre oder so, wenn irgendwer gesund wird oder stirbt, dann haben sie etwas frei.«
    »Aber die Irren stehen doch Schlange«, sagte Reinhart und steckte seine Pfeife an.
    »Zwölf Pfleger insgesamt pro Nachtschicht?«, fragte Hiller.
    »Ja«, sagte Münster. »Pro Stock zwei, die Dienst, und zwei, die Bereitschaft haben. Wir haben alle zwölf verhört, vor allem die von der 26 natürlich... und ... ja, wir glauben,

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