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Das Habitat: Roman (German Edition)

Das Habitat: Roman (German Edition)

Titel: Das Habitat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Luzius
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ähnlich dem alten Rosedalehaus, wenngleich auch nicht ganz so groß. Hinter einem der Fenster, im ersten Stock, brannte Licht. Sonst aber war kein Zeichen des Lebens auszumachen.
    In der Ferne blitze es. Die Fassade des Hauses flackerte kurz auf, in einem gespenstischen Leuchten. Dann grollte auch schon der Donner über uns hinweg. Der Regen wurde nun schlagartig heftiger und wir waren froh, ins Trockene zu kommen, als wir durch die Tür traten. Ein erneuter Blitz warf unsere Schatten in eine große Eingangshalle. Überall hingen schimmlige Fetzen alter Stofftapeten von den Wänden herab und es roch modrig. Aus dem Stockwerk über uns drang Licht herunter. Sonst lag alles im Dunkel. Ich spürte wie sich Sarinas Griff um meinen Arm legte.
    „Ian!“, klang die Stimme ihres Vaters durch die Nacht.
    „Komm rauf, Sam!“, antwortete es von oben.
    Die Stufen knarrten unter unseren Füßen. Eine fehlte völlig, aber trotz der Dunkelheit schafften wir es, darüber hinwegzusteigen. Wir erreichten das obere Ende und wandten uns um. Das Licht drang aus einer Tür am anderen Ende eines schmalen Ganges. Wir hielten direkt darauf zu. Wir blickten in einem Raum von beachtlicher Größe. Dies musste einst eine Art Salon gewesen sein. Im Rosedalehaus hatte es einen ganz ähnlichen Raum gegeben.
    Am gegenüberliegenden Ende, direkt vor einem der Fenster, stand ein Mann. Er hatte uns den Rücken zugewandt. Wir traten ein.
    Das erste was ich wahrnahm war, dass ein weiterer Mann neben dem Kamin kauerte. Bevor ich jedoch meiner Überraschung Herr zu werden vermochte spürte ich plötzlich, wie ich von hinten vollends in den Raum gestoßen wurde. Ich hörte wie Sarina aufschrie, dann viel die Tür ins Schloss. Ich fuhr herum. Zwei weitere Männer standen nun da. Woher sie so plötzlich gekommen waren wusste ich nicht. Vermutlich aber hatten sie sich in einem Nebenzimmer verborgen gehalten. Sarina klammerte sich an mich. Der Mann am Fenster drehte sich nun nach uns um. Als der Schein der Öllampe auf sein Gesicht fiel, durchfuhr es mich heiß und kalt. Ich kannte dieses Gesicht. Es war Roger – der Mann mit der Hakennase. Doch hatte er kein Gewehr, sowie bei unserer letzten Begegnung, vielmehr hielt er etwas in Händen, dessen Anblick mir mittlerweile vertraut war. Es war eine jener Betäubungspistolen, von der Art wie Marten sie gegen die Sorger in Ennis benutzt hatte.
    Es war Sarina, die sich als erste wieder fasste. Sie wandte sich dem Mann neben dem Kamin zu. Er saß auf seinem Stuhl, wie ein Häufchen Elend, und sah uns mit ausdruckslosem Gesicht entgegen. Sarina ging auf ihn zu. Ich folgte ihr. Roger und sine Männer ließen uns gewähren.
    „Sie kamen vor gut einer Stunde.“, sagte Ian leise. „Sie müssen gewusst haben, dass...“
    Sarina fuhr herum und fixierte fest ihren Vater.
    „Dad?“ Ihre Stimme klang brüchig und ungläubig. Er aber sah sie traurig an. Auf einmal wirkte dieser große kräftige Mann auf mich wie klein und in sich zusammengesunken.
    „Sie haben mir versprochen, dass dir nichts geschieht...“ Er sah mich kurz an. „Euch beiden nicht. Sie wollen nur mit euch reden...“
    Er rang nach Worten. Tränen traten in Sarinas Augen, und maßlose Enttäuschung, als sie ihren Vater  fixierte.
    „Ich weiß nicht, wie sie uns gefunden haben – wie sie von Liam wissen konnten. Aber sie haben gedroht, dass sie dich mir und deiner Mutter wegnehmen würden. Sie haben die Macht dazu! Sie haben alle Macht! Sie sind die Kirche.“
    Nun erst fiel mir der weiße Kragen an Rogers dunkler Kleidung auf.
    „Sie wollten nur Liams Kontakt. Das war alles. Dann lassen sie uns in Ruhe, haben sie versprochen...“, stotterte der große Mann. Hätte ich in diesem Augenblick nicht so unbändige Wut verspürt, er hätte mir fast leid getan, wie er so dastand. Ein Häufchen Elend, dessen Blick um Vergebung zu flehen schien.
    Sarina trat langsam auf ihn zu. Doch noch bevor sie ihn erreicht hatte erklang dieses mir bereits gut vertraute dumpfe Geräusch, das anzeigte, dass einer der winzigen Betäubungspfeile sein Ziel erreicht hatte. Noch bevor Sarina bei ihren Vater war, fiel sie plötzlich in sich zusammen und sank zu Boden. Ihr Vater schrie entsetzt auf. Er fiel neben der Zusammengesunkenen auf die Knie, nahm sie in die Arme und rüttelte sie. Ich wollte ebenfalls zu ihr eilen, wurde jedoch von Ian, mit erstaunlich festem Griff, zurückgehalten. Ich versuchte, mich von ihm freizumachen. Er jedoch hielt mich gepackt und gab keinen

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