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Das Haupt der Welt: Historischer Roman (German Edition)

Das Haupt der Welt: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Haupt der Welt: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Gebietsverluste. Und natürlich Straffreiheit.«
    Otto lächelte bitter. »Ich fürchte, daraus wird nichts …«
    Der Erzbischof machte große Augen. »Oh, aber mein König …«
    »Wovon träumt er nachts?«, fiel Hermann ihm aufgebracht ins Wort. »Wie kann er es wagen, solche Forderungen zu stellen nach dem widerwärtigen Verrat, den er begangen hat? Begreift er denn nicht, dass er froh und dankbar sein kann, mit dem Leben davonzukommen?«
    Friedrich von Mainz bedachte ihn mit einem vorwurfsvollen Kopfschütteln. »Ihr solltet nicht vergessen, dass Herzog Eberhard Euer Cousin ist.«
    »Oh, keine Bange«, gab Hermann zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wie könnte ich das vergessen? Nacht um Nacht halten der Gedanke daran und meine Scham darüber mich wach.«
    »Was habt Ihr geantwortet?«, fragte Otto den Erzbischof.
    »Nun, ich habe zugestimmt«, gab dieser zurück, als sei es die selbstverständlichste Sache der Welt. »Eberhard war zu keinen Zugeständnissen bereit, und mir lag vor allem daran, diese verfahrene Lage zu entschärfen. Ich war der Auffassung …«
    »Dann könnt Ihr auf der Stelle kehrtmachen, zu Eberhard zurückgehen und ihm sagen, er soll sich sein Angebot dahin schieben, wo die Sonne niemals scheint«, fiel Hermann von Schwaben ihm rüde ins Wort. Er war kreidebleich vor Wut. »Wie konntet Ihr Euch nur auf so etwas einlassen, Ihr Narr …«
    »Ich muss Euch wohl daran erinnern, wer ich bin, Herzog Hermann«, fuhr Friedrich auf.
    »Ein goldgelockter Jämmerling ohne Eier in der Hose, das seid Ihr …«
    »Hermann, das reicht«, mahnte der König. Nur mit Mühe rang er seinen eigenen Ärger nieder. Es war ein Fehler gewesen, Friedrich zu Eberhard zu schicken, erkannte er jetzt. Erzbischof oder nicht – Hermanns Einschätzung des Metropoliten war nicht weit von der Wahrheit entfernt. Friedrich hatte einfach nicht das Zeug zu schwierigen Verhandlungen. »Ich kann auf dieses Angebot nicht eingehen«, erklärte der König geduldig. »Eberhard muss für seinen wiederholten Verrat büßen. Ihr habt Euch weit von dem Verhandlungsspielraum entfernt, den wir besprochen hatten, ehrwürdiger Bischof.«
    »Aber … aber Ihr müsst sein Angebot akzeptieren«, entgegnete Friedrich. »Ihr müsst !« Es klang unangenehm schrill. Er hat Angst, erkannte Otto. Wovor, in aller Welt?
    »Es ist unmöglich«, wiederholte der König.
    »Aber ich habe Eberhard einen Schwur geleistet, dass Ihr seine Bedingungen akzeptiert!«
    Dieses Mal verstummten nicht nur alle, sie erstarrten regelrecht. Otto selbst genau wie seine Vertrauten und Kommandanten. Mit einem Mal fürchtete auch er sich. Es fühlte sich an, als lege sich eine eisige Hand auf sein Herz. Er wusste plötzlich genau, wohin das hier führen würde. Und ihm graute davor.
    »Das war … der Gipfel aller Torheit, ehrwürdiger Bischof«, bekundete Wichmann, und er klang benommen.
    Friedrich warf den Becher ins Gras und stand auf. »Ich habe es langsam satt, mir solche Unverschämtheiten anzuhören!«, stieß er hervor. Er wandte sich an Otto. »Darf ich Euch daran erinnern, dass der Papst mich zu seinem Stellvertreter im ostfränkischen Königreich ernannt hat? Damit bin ich Euch im Range ebenbürtig und durchaus befugt, in Eurem Namen einen Frieden mit einem Eurer Herzöge auszuhandeln.«
    »Ihr seid ein Verräter, Goldlöckchen«, widersprach Hermann leise. »Und ich hätte nicht übel Lust, Euch die Eingeweide herauszuschneiden und daran bis vor Eberhards Tor zu schleifen. Der König ist Gottes Walter auf Erden. Kein Mann ist ihm ebenbürtig.«
    Otto erhob sich ohne Eile und sah dem jungen Erzbischof in die Augen. »Ihr hattet kein Recht, in meinem Namen zu sprechen oder Eberhard diesen Eid zu leisten. Ich bin nicht daran gebunden und werde Eure Zusagen nicht einhalten.«
    Mit Mühe hielt Friedrich den Kopf hoch. Er sah aus, als werde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. »In dem Fall verpflichtet mich mein Eid, mich auf Eberhards Seite zu stellen, wie Ihr sicher wisst, mein König.«
    Otto vollführte eine einladende Geste Richtung Zelteingang. »Dann geht mit Gott. Möge er Euch vergeben. Ich werde es bestimmt nicht tun.«
    Gehetzt sah Friedrich sich im Zelt um, als fürchte er, einer der Versammelten werde das Schwert ziehen und ihn damit niedermachen. Aber niemand rührte sich. Kalt, voller Verachtung erwiderten sie seinen Blick, bis er sich abwandte und mit wehenden Gewändern die Flucht ergriff.
    »Bei allen Heiligen, was für ein

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