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Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition)

Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus am Hyde Park: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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und betete um ein Taxi. Wie durch ein Wunder erschien tatsächlich eins. Ich winkte es heran, kletterte ins Innere, nannte dem Fahrer die Adresse und lehnte mich zurück. Mein Herz raste. Henrietta würde Lucas gleich anrufen, gleich im Anschluss an den Streit mit ihrem Mann. Ich musste ihr zuvorkommen.
    Ich griff in meine Tasche. Da merkte ich, dass ich mein Notizbuch bei Henrietta vergessen hatte. Mein Notizbuch, das nicht nur sämtliche Erinnerungen an Felix barg, sondern auch Aidans Brief.
    Ich beugte mich eilig vor. »Könnten Sie bitte anhalten?«
    Der Fahrer fuhr rechts ran.
    Ich wusste nicht, was tun. Ich konnte nicht zurück in dieses Haus. Ich musste zu Lucas. Aber mein Notizbuch konnte ich auch nicht entbehren. Es war zu kostbar. Es hatte …
    Da klingelte mein Handy. Es war Lucas. Henrietta hatte offenbar schon angerufen.
    »Lucas, es tut mir leid. Es tut mir so leid. Ich habe etwas Schreckliches getan …«
    »Wo bist du, Ella?«
    »In einem Taxi. Auf dem Heimweg.«
    »Gut. Dann bis gleich.«
    Meine Entscheidung war getroffen. Ich bat den Fahrer, die Strecke fortzusetzen.
    Ich hatte mich vor Lucas nie gefürchtet. Mir hatte nie vor seinem Haus gegraut. Ich war die Stufen zu seiner Tür so oft emporgestiegen, und stets in der Gewissheit, dass er mich willkommen heißen, dass ich klopfen und rufen könnte und er mich mit einem Lächeln empfangen würde, voller Wärme, voller Liebe. Nun war alles anders. Ich hatte alles verdorben. Ich hatte sein Leben verdorben, seine Pläne, seine Beziehung zu Henrietta.
    Kaum hielt das Taxi, ging die Haustür auf. Lucas.
    Ich würde nicht weinen. Ich konnte nicht weinen. »Es tut mir so leid, Lucas.«
    »Komm rein und erzähl mir, was passiert ist, Ella.«
    Wir gingen in den Gegensalon. Das Feuer brannte. Die Fotos von Felix hingen an der Wand. Es war alles so vertraut, doch nun war es so Furcht einflößend. Ich erzählte Lucas alles. Von Anfang an. Worum mich Henrietta bei unserem Abendessen gebeten hatte. Weshalb ich sie an diesem Morgen aufgesucht hatte. Was ich mit ihrem Mann besprochen hatte, wegen seines Buchprojekts. Und vor allem, was ich über die Scheidung ausgeplaudert hatte, über ihn und Henrietta und ihre Pläne für ein gemeinsames Leben in Frankreich.
    »Es tut mir so leid, Lucas. Sie ist so wütend auf mich. Und ich kann es ihr nicht verübeln.«
    »Sie ist ein wenig verärgert, ja.«
    »Aber sie will ihn doch verlassen, oder? Das hat sie so gesagt. Dass sie mit dir in Frankreich leben will. Und dass du das Haus verkaufen sollst …«
    »Deswegen bedrängt sie mich seit Jahren, Ella. Ich habe immer Nein gesagt. Und das tue ich auch diesmal.«
    Ich sah ihn fassungslos an. »Du willst das Haus also nicht verkaufen?«
    »Natürlich nicht.«
    »Du gehst nicht nach Frankreich?«
    »Nein. Ich liebe London viel zu sehr.«
    »Aber sie hat gesagt …«
    »Das hat sie bestimmt. Aber das heißt nicht notwendigerweise, dass es auch so ist. Ella, bitte, setz dich. Beruhige dich. Alles ist gut.«
    »Wie das denn? Habe ich nicht alles ruiniert?«
    »Natürlich nicht. Ich mache uns einen Tee. Und währenddessen sieh dir bitte das hier an.« Er reichte mir einen Ordner.
    »Was ist das?«
    »Sieh selbst.«
    Er ging aus dem Zimmer. Ich schlug den Ordner auf. Es waren die Umbaupläne von der Hand des Architekten. Ich verstand es nicht. Ich hatte gerade Lucas’ langjährige Affäre ruiniert und sollte mir die Baupläne ansehen?
    Ich ging mit dem Ordner in die Küche. »Lucas, darüber können wir jetzt nicht sprechen.«
    Er schaute vom Herd auf. »Und wieso nicht? Ich will schon die ganze Zeit mit dir darüber reden. Der jetzige Zeitpunkt ist nicht besser oder schlechter als ein anderer.«
    »Lucas, begreifst du denn nicht, was geschehen ist? Ich habe bei Henrietta und ihrem Mann einen Scherbenhaufen angerichtet.«
    »Aber nicht doch.«
    »Lucas, aber doch! Und bei meinem Job sieht es auch nicht besser aus. Ich bin seit zwei Wochen hier und der Aufklärung kein Stück nähergekommen. Ich weiß doch, wie wichtig dir das ist. Aber ich bleibe dran, das verspreche ich dir …«
    »Ella, vergiss das mit den Diebstählen.«
    »Nein, auf keinen Fall. Ich verspreche dir, ich werde noch herausbekommen, wer es ist, selbst wenn …«
    »Das wird dir nicht gelingen.«
    »Doch. Ich habe mich nur noch nicht genügend auf die Sache konzentriert.«
    »Ella, hör mir bitte zu. Du kannst nicht herausfinden, wer der Schuldige ist, weil es keinen Schuldigen gibt. Weil nichts gestohlen

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