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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dort stehen. Die Brandung umspülte seine Schuhe. »Giovanni ist tot? Ermordet? Was, zum Teufel, ist eigentlich los?«
    Sie konnte es nicht riskieren, es ihm zu erzählen. Seine Willensstärke, seine Gefühle, seine Krankheit... die Mischung war zu gefährlich. »Ich wünschte, ich wüßte es. Mutter sagte, das Labor sei verwüstet worden, Geräte und Berichte zerstört.
Und Giovanni... sie glauben, er hat noch spät gearbeitet und jemand ist hereingekommen.«
    »Diebstahl?«
    »Ich weiß nicht. Es sieht nicht so aus... Sie hat gesagt, sie glaubt nicht, daß etwas Wertvolles gestohlen worden ist.«
    »Das ergibt keinen Sinn.« Mit grimmigem Gesicht drehte er sich zu ihr herum. »Jemand bricht bei uns in die Galerie ein, stiehlt eine wertvolle Skulptur und tut niemandem etwas zuleide. Und jemand bricht in das Labor bei Standjo ein, bringt Giovanni um, verwüstet alles und nimmt nichts mit?«
    »Ich verstehe es ja auch nicht.« Das stimmte zumindest zum Teil.
    »Was ist die Verbindung?« murmelte er.
    Miranda starrte ihn an. »Verbindung?«
    »Es gibt keine Zufälle.« Andrew begann, auf und ab zu gehen. »Zwei Einbrüche innerhalb weniger Wochen, in verschiedenen Filialen des gleichen Unternehmens. Einer lukrativ und leise, der andere gewalttätig und ohne ersichtlichen Grund. Aber es gibt immer einen Grund. Giovanni hat in beiden Filialen gearbeitet.« Er kniff die Augen hinter der Sonnenbrille zusammen. »Er hat auch am David gearbeitet, nicht wahr?«
    »Äh... ja, ja, das hat er.«
    »Der David ist gestohlen worden, die Dokumente sind nicht aufzufinden, und jetzt ist Giovanni tot. Was gibt es da für eine Verbindung?« Er erwartete keine Antwort, und so blieb ihr eine Lüge erspart.
    »Ich werde mit Cook darüber reden, vielleicht bringt das ja etwas. Vielleicht sollte ich nach Florenz fahren.«
    »Andrew!« Miranda hatte ihre Stimme kaum unter Kontrolle. Das würde sie nicht zulassen. Sie würde ihn nicht in die Nähe von Giovannis Mörder lassen. »Das ist keine gute Idee. Du mußt zu Hause bleiben und wieder gesund werden. Und stark. Laß die Polizei ihre Arbeit tun.«
    »Ja, wahrscheinlich ist es besser, hierzubleiben«, stimmte er zu. »Ich werde Cook anrufen und ihm zu seinem Osterbraten noch etwas zu kauen geben.«
    »Ich komme in einer Minute nach.« Es gelang ihr zu lächeln. »Und dann brate ich dein Ostersteak.«
    Andrew war so abgelenkt, daß er nicht merkte, wie schnell ihr Lächeln wieder erlosch und tiefer Sorge wich. Doch dann erblickte er Ryan auf dem Pfad über den Felsen. Stolz, Scham und brüderlicher Widerstand regten sich in ihm. Er stürmte Ryan entgegen.
    »Boldari!«
    »Andrew.« Ryan beschloß, einen Zweikampf zu vermeiden, und trat zur Seite.
    Aber Andrew war schon nicht mehr aufzuhalten. »Du magst ja denken, daß sie eine erwachsene Frau ist und daß sich niemand um sie kümmert, weil unsere Familie so zerstritten ist, aber da irrst du dich. Wenn du ihr weh tust, du Bastard, breche ich dir sämtliche Knochen.« Als Ryan ihn angrinste, kniff er die Augen zusammen. »Hältst du das für einen Witz?«
    »Nein. Der letzte Teil des Satzes ähnelt nur sehr dem, was ich zum Mann meiner Schwester Mary Jo gesagt habe, als ich sie beim Knutschen in seinem Chevy erwischte. Und dann habe ich ihn herausgezogen und ihm eine verpaßt, sehr zu Marys Ärger und Kummer.«
    Andrew wippte auf den Hacken. »Du bist nicht der Mann meiner Schwester.«
    »Das war er damals auch noch nicht.« Die Worte waren heraus, bevor Ryan ihre volle Bedeutung aufging. Unbehaglich blickte er Andrew an. »Ich meinte...«
    »Ja?« Andrew genoß die Situation. »Was wolltest du sagen?«
    Ryan räusperte sich und dachte krampfhaft nach. »Ich wollte sagen, daß ich sehr viel Zuneigung und Achtung vor deiner Schwester empfinde. Sie ist eine schöne, interessante und anziehende Frau.«
    »Gute gebrüllt, Ryan.« Anscheinend waren sie wieder beim Vornamen angelangt. »Gut pariert.« Beide blickte zu Miranda hinunter, die auf dem schmalen Stück Strand stand und auf die Brandung hinausblickte.
    »Und sie ist nicht so stabil, wie es aussieht«, fügte Andrew hinzu. »Sie läßt nicht allzu viele Menschen nahe an sich herankommen, weil sie dann ihren weichen Kern offenbaren muß.«
    »Sie ist mir wichtig. Wolltest du das hören?«
    »Ja.« Vor allem, dachte Andrew, wenn er es mit solchem Nachdruck sagt. »Das ist in Ordnung. Übrigens danke ich dir für das, was du gestern abend für mich getan hast. Und dafür, daß du es mir heute

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