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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und Blut!«
    »Mein kostbares Labor hat dir deine Ausbildung und eine Anstellung ermöglicht, und es hat dir die Möglichkeit gegeben, in deinem Gebiet an die Spitze zu gelangen! Jetzt wird wegen deiner Eile, deiner Verbohrtheit und deinem Ego meine professionelle Integrität in Frage gestellt, und vielleicht ist auch dein Ruf zum Teufel. Die Bronzeskulptur wird heute zu einem anderen Institut gebracht.«
    »Zu einem anderen Institut?«
    »Wir sind gefeuert«, schnappte Elizabeth. Sie trat ans Telefon, das auf einem Tisch neben ihr klingelte. Kurz darauf kniff sie die Lippen zusammen und atmete zischend aus. »Kein Kommentar«, sagte sie auf italienisch und legte auf. »Schon wieder ein Reporter. Der dritte, der mich unter meiner Privatnummer anruft.«
    »Das ist doch egal.« Obwohl Miranda völlig aufgewühlt war, blieb ihre Stimme ganz ruhig. »Sollen sie sie doch in ein anderes Institut bringen. Jedes auch nur einigermaßen ernstzunehmende Labor wird zum gleichen Ergebnis kommen wie ich.«
    »Das ist genau die Arroganz, die uns in diese Lage gebracht hat.« Elizabeths Augen strahlten eine solch eisige Kälte aus, daß Miranda die dunklen Ringe gar nicht auffielen. »Ich habe Jahre darauf hingearbeitet, diesen Punkt zu erreichen. Ein Institut aufzubauen, das zu den besten in der Welt gehört.«
    »Daran wird sich doch nichts ändern! Selbst in den besten Instituten gibt es durchlässige Stellen.«
    »Aber nicht bei Standjo.« Elizabeths Seidenkleid wirbelte um ihre Beine, während sie erregt hin und her lief. Die dazu passenden Slipper hinterließen kein Geräusch auf den pinkfarbenen Rosen auf dem Teppich. »Ich werde sofort damit anfangen, den Schaden zu beheben. Ich erwarte von dir, daß du die Presse meidest und den nächsten Flug zurück nach Maine nimmst.«
    »Ich fliege nicht, bevor ich hier nicht fertig bin.«
    »Du bist fertig. Deine Arbeit für Standjo ist beendet.« Entschlossen und mit eisigem Blick drehte sich Elizabeth wieder zu ihrer Tochter um. »Dein Sicherheitsausweis gilt nicht mehr.«
    »Ich verstehe. Eine schnelle Verurteilung ohne Gerichtsverhandlung. Eigentlich sollte mich das nicht überraschen«, sagte sie halb zu sich selbst. »Warum bin ich trotzdem überrascht?«
    »Es ist jetzt nicht die Zeit, um dramatisch zu werden.«
    Weil ihre Nerven bloßlagen, gestattete Elizabeth sich einen Brandy. In ihrem Kopf pochte es, was sie jedoch eher irritierte, als daß es ihr Schmerz bereitete.
    »Es wird einige Mühe kosten, Standjo nach diesem Vorfall wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Und es wird Fragen geben, viele Fragen.« Mit dem Rücken zu Miranda goß Elizabeth sich einen doppelten Brandy ein. »Es wäre besser für dich, wenn du in dieser Zeit nicht hier wärst.«
    »Ich habe keine Angst vor Fragen.« Langsam überfiel Miranda eine Panik. Sie sollte weggeschickt werden, man wollte ihr die Dunkle Lady wegnehmen! Ihre Arbeit wurde in Frage gestellt, ihre Integrität angezweifelt! »Ich habe nichts Illegales oder Verwerfliches getan. Ich stehe zu meiner Meinung über die Skulptur. Weil sie richtig ist.«
    »Ich kann es nur für dich hoffen. Die Presse kennt deinen Namen.« Elizabeth hob ihr Brandyglas zu einem unbewußten Toast. »Und, glaube mir, sie werden ihn benutzen.«
    »Dann laß sie doch.«
    »Arroganz«, zischte Elizabeth. »Offenbar hast du nicht bedacht, daß das alles auf mich zurückfällt, und zwar beruflich wie privat.«
    »Du allerdings hast daran gedacht«, gab Miranda zurück, »als du mich hierherholtest, um deine eigenen Vermutungen verifizieren und bestätigen zu lassen. Du bist vielleicht die Direktorin von Standjo, aber du bist für diese Art von Arbeit nicht qualifiziert. Du wolltest nur den Ruhm.« Miranda schlug das Herz bis zum Hals. Sie trat näher. »Du hast nach mir geschickt, weil ich deinen Namen trage und von deinem Blut bin, wie sehr wir beide das auch bedauern mögen.«
    Elizabeth kniff die Augen zusammen. Die Anschuldigung war nicht falsch, aber ganz stimmte sie auch nicht. »Ich habe dir die Chance deines Lebens geboten, wegen deiner Qualifikationen und, ja, weil du eine Jones bist. Du hast diese Chance jedoch nicht wahrgenommen, sondern vielmehr meiner Organisation geschadet.«
    »Ich habe nur getan, worum du mich gebeten hast. Ich habe mit niemandem außerhalb des Instituts geredet und auch mit niemandem im Labor, außer mit den Leuten, die den Sicherheitsbestimmungen entsprechen.«
    Elizabeth holte tief Luft. Sie rief sich ins Gedächtnis, daß sie

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