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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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nicht. Vielleicht war es ja doch nur eine leere Drohung.«
    »Und was ist mit dem Ephedrin?«
    »Die Suche läuft.« Er tippte etwas in sein Laptop ein. Charlotte hörte das Modem wählen und sah ihn verblüfft an. »Gehst du ins Internet?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich rufe nur jemanden an.« Er schaute auf seine Uhr. »Schlechte Nachrichten, Charlie. Während du in der Kantine warst, habe ich eine Übertragung von Knight abgefangen. Er hat ein Noteinsatzteam angefordert. Man wird euer gesamtes Computernetz beschlagnahmen.«
    »Wieviel Zeit bleibt uns?«
    »Hängt davon ab. Wenn Knight Washington angerufen hat, werden die Männer nicht vor morgen hier sein. Kommt das Einsatzteam aber aus Los Angeles …«
    Auf seinem Laptop zeigte sich plötzlich ein Gesicht – ein Mann mit schütterem Haar und einer Drahtbrille. Er machte keinen glücklichen Eindruck. »Roscoe«, sagte Jonathan, »ich muß etwas über ein Noteinsatzteam des FDA wissen. Was kannst du mir darüber sagen?«
    »Ich habe hier Probleme, Jonathan. Ein Eindringling hat die MCI- Schnittstelle in Dayton, Ohio, geknackt.«
    »Mist.«
    »Allerdings. Der Schweinehund hat tatsächlich fünfundzwanzig Prozent aller E-Mails nach Europa blockiert.«
    Jonathan dachte einen Moment nach. »Klingt nach der Jaguarbande.«
    »Das glauben wir auch. Tut mir übrigens leid mit dem Profil, John. Ich hatte noch keine Zeit, es durch unsere Computer laufen zu lassen. Wir drehen hier gerade durch.«
    »Sitzt Pogo noch im Knast?«
    »Er war der erste, den wir überprüft haben. Er hat Latrinendienst im Hochsicherheitstrakt. Aber wir schnappen sie uns schon«, fügte Roscoe Thorne mit mattem Lächeln hinzu. »Sie denken sich immer irgend etwas Neues aus, und wir erwischen sie dann doch.«
    »Viel Glück«, sagte Jonathan und griff nach dem Handy.
    Charlotte hob die Deckel von den dampfenden Speisen. »Ich hoffe, du ißt immer noch gerne in der Pfanne gebratene Shrimps und Klöße mit Schweinefleisch.«
    »Keine Zeit zum Essen, Liebes. Sobald Knights Männer hier sind, werden wir vom System ausgesperrt.« Er hämmerte eine Nummer in sein Handy ein und preßte es mit der Schulter ans Ohr, während er von neuem in seinen Laptop tippte.
    Sie sah, daß er wie früher ständig in Bewegung war, die Hände rastlos tätig, der Körper voll unerschöpflicher Energie. »Du mußt etwas zu dir nehmen.«
    Er grinste. »Du hörst dich an wie deine Großmutter.«
    »Ich höre mich an wie jedermanns Großmutter. Hat deine nicht auch darauf geachtet, daß du immer viel zu essen hattest? Hat sie dir nicht dauernd Kartoffelsuppe aufgenötigt?«
    »Meine Oma brauchte mich nie zu nötigen, ihre Kartoffelsuppe zu essen!« lachte er. »Spezialagent Varner bitte«, sagte er in das Telefon.
    »Jeden September, wenn du wiederkamst, hattest du kein anderes Gesprächsthema – Haggis hier und Scones da.«
    Er legte die Hand über die Sprechmuschel. »Das ist nicht alles, worüber ich geredet habe.«
    »Forellenangeln und Bergsteigen! Du hattest so tolle Sommer, und ich mußte zu Hause bleiben und lernen, wie man ein braves, respektvolles chinesisches Mädchen wird.«
    »Bis ich in Tartan und Kilt erschien und dich wieder völlig verdorben habe.«
    »Ich habe dich noch nie im Kilt gesehen.« Sie wandte sich ab.
    Wußte er, wie schrecklich diese Zeiten ohne ihn für sie gewesen waren? Verstand er wirklich, was sie in jenem Sommer, als sie fünfzehn war und er sie allein und verletzlich zurückließ, erlebt hatte?
    Während Jonathan kurz mit dem Spezialagenten sprach, füllte Charlotte dampfenden Reis in eine blaue Porzellanschale. »Hier, nimm«, sagte sie, sobald er aufgelegt hatte. »Es ist kein schottischer Räucherfisch, aber es muß reichen.«
    »Nichts über dieses FDA-Eingreifteam.« Jonathan betrachtete stirnrunzelnd das Telefon.
    Charlotte griff nach der Sojasoße und sah dabei zufällig nach oben auf den Überwachungsmonitor. Mr. Sung stand im Empfangsbereich der Vorstandsbüros und sprach mit Adrian. Desmonds Vater wirkte erregt und fuchtelte mit den Armen, während Mr. Sung ihn gleichmütig anhörte. »Ich möchte nur wissen, was er vorhin im Kontrollraum zu suchen hatte«, murmelte Charlotte.
    Jonathan blickte auf. »Mr. Sung?«
    »Er benimmt sich sonst nicht so geheimnisvoll.«
    »Du hast gesagt, als du letztes Jahr aus Europa zurückgekommen bist, wäre er verändert gewesen.«
    »Ich dachte eigentlich, ich hätte es mir nur eingebildet. Aber irgend etwas an ihm ist tatsächlich

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