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Das Haus der Tänzerin

Das Haus der Tänzerin

Titel: Das Haus der Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Lord Brown
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Mann?« Luca lachte.
    »Was meinst du, Emma?« Guillermo beugte sich zu ihr vor.
    Luca warf ihr einen kurzen Blick über die Schulter zu. »Begutachtet ihr zwei mein Hinterteil?« Lächelnd trat er in den kühlen Schatten der Wohnung.
    »Träum weiter!« Sie lachte.
    »So, Emma«, sagte Guillermo, als sie allein waren, »du bist also Parfümeurin?«
    »Ja«, bestätigte sie. »Luca hat erzählt, deine Mutter auch?«
    »Stimmt.« Guillermo trank einen Schluck Kaffee. »Beziehungsweise, sie war es. Meine Mutter, ihre Mutter, sie stellen seit Jahrhunderten Parfum her, aber zu ihrem Leidwesen will keines ihrer Kinder weitermachen.« Er sah Emma kurz an. »Aus dem Grund könnten wir uns vielleicht gegenseitig helfen. Concepción, meine Mutter, will ihr Werk nicht einfach an irgendjemanden weitergeben, aber Luca hat gesagt, du wärst eine der besten Nasen in der Branche. Und bald Mamá?« Er beugte sich vor und legte ihr die Hand auf den Bauch. »Wann kommt das Baby?«
    »In ein paar Wochen.«
    »Das ist eine wunderbare Sache«, sagte Guillermo.
    »Hast du Kinder?«
    »Ja, wir sind mit dreien gesegnet.«
    Luca kam nun zu ihnen, in Wildlederslippern, einer frisch gebügelten Chinohose und einem schweren rosafarbenen Hemd, das bis zu den Ellbogen hochgekrempelt war. »Tut mir leid, dass ihr warten musstet«, sagte er.
    »Du kommst zu spät«, sagte Guillermo und zwinkerte Emma zu. »Emma und ich haben beschlossen, eine Affäre anzufangen. Wieso verschwendest du deine Zeit mit Luca?«
    Emma lachte verlegen. Als sie aufblickte, merkte sie, dass Luca sie beobachtete. »Wir haben nur geschäftlich miteinander zu tun. Ich bin gekommen, um zu sehen, was er anbietet.«
    »Sie war natürlich beeindruckt.« Luca lächelte. Er griff nach seiner Zigarre und setzte sich neben sie, den Arm über der Rückenlehne ausgestreckt.
    Emma wandte sich Luca zu. »Und?«
    Er beugte sich zu ihr. »Seit du bei uns zum Essen warst, liegt mir Paloma in den Ohren. Sie war schon immer besessen von Kosmetik, Parfum, deshalb habe ich sie am Anfang nicht ernst genommen.«
    »Frauenkram?« Ein Lächeln spielte um Emmas Mund.
    »Ich werde das nie verstehen«, sagte Guillermo. »Was ist das nur mit Frauen und Parfum?«
    »Es sind nicht nur Frauen«, sagte Emma. »In manchen Kulturen kaufen Männer genauso viele Düfte wie Frauen.«
    Guillermo zuckte die Schultern. »Man braucht nur ein bisschen Eau de Cologne, um sich frisch zu fühlen.«
    Emma schüttelte den Kopf. »Nein, Parfum ist mehr als das. Parfum ist …« Sie dachte an den Brief ihrer Mutter. »Es ist Liebe, es ist der Schlüssel zu unserer Vergangenheit …« Sie runzelte die Stirn, als Guillermo lachte. »Durch Parfum fühlen sich die Menschen lebendig.« Sie suchte nach den richtigen Worten, fuhr mit der Hand durch die Luft. »Wenn man lernt, sich Düfte zu merken, dann soll man sich seine Assoziationen aufschreiben. Jedes Parfum ist mit einer Erinnerung verbunden.« Sie dachte an Libertys letzte Einträge in ihrem Buch: Jasmin? Orangenblüte, ja! »Wenn man die Kopf-, Herz- und Basisnoten eines Dufts miteinander verwebt, dann ist das ein Gefühl, als würde man einen besonderen Augenblick heraufbeschwören, als würde man Erinnerungen in Parfum übertragen.«
    »Ah …«, sagte Guillermo. »Du wirst meine Mutter mögen. Wo bist du ausgebildet worden?«
    Emma spürte, dass er sie hinter seinem entspannten Charme auf die Probe stellte. »Meine Mutter hat mir alles beigebracht, was sie wusste. Und ich habe auch in Grasse gelernt.«
    »Du hast von deiner Mutter gelernt? Das ist immer das Beste, von Generation zu Generation.«
    »Ich habe mir deine Arbeit angesehen«, sagte Luca. »Du hast mir nicht erzählt, dass du ein Genie bist, Emma.«
    Emma stieg Hitze in die Wangen. »Hat Paloma das gesagt? Ich weiß nicht …«
    »Ich glaube, die Leute in deiner Branche hätten da eine andere Meinung.« Er warf einen kurzen Blick zu Guillermo. »Ich war die halbe Nacht wach und habe im Internet alles über Emmas Firma gelesen.«
    Emma sah ihn überrascht an. »Das war nicht nur ich. Ich habe mit meiner Mutter zusammengearbeitet. Ich … ich weiß immer noch nicht, wie ich ohne sie weitermachen soll.«
    »Paloma sagt, du hast eine große Zukunft vor dir«, erklärte er. »Sie sagt, du stehst erst am Anfang deiner Karriere, ganz egal, was mit der Firma deiner Mutter passiert, und wir wären dumm, wenn wir dir nicht helfen würden. Sie sagt, eines Tages würdest du ein Großkunde werden.« Er schaute zu

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