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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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dröhnte Musik. Faith warf einen Blick hinein. Schwarze Wände, Inventar aus rostfreiem Stahl. Die Klamotten sahen aus, als stammten sie aus der Requisite eines billigen Science-Fiction-Films.
    Ein junger Mann mit langem schwarzen Haar und stechendem Blick stand rauchend im Eingang. Als er Remy bemerkte, warf er die Zigarette auf den Boden und trat sie mit dem Absatz seines Schlangenlederstiefels aus.
    „Hi du.“
    „Hi.“ Remy guckte kurz ihre Mutter an.
    „Schicke Frisur.“
    Verlegen berührte Remy ihren geschorenen Kopf. „Yeah?“ „Yeah.“ Er grinste, drehte sich um und verschwand im Geschäft.
    „Remy, wer ist das?“ fragte Faith. „Kennst du den?“
    „Ich kenne ihn nicht. Er arbeitet hier, das ist alles.“
    „Er scheint dich wiedererkannt zu haben.“
    „Ja?“ Remy wandte sich um.
    „Ich hatte den Eindruck.“ Faith versuchte, nicht besorgt zu klingen.
    „Billie und ich waren ein paar Mal kurz hier. Ich glaube, sie kennt ihn.“
    Der Mann war erheblich älter als Remy oder Billie. Faith gefiel es nicht, dass ihre Tochter sich nach der Schule in diesem Laden herumtrieb, auch wenn sie nur etwas Zeit totschlagen wollte. Auch wenn ihre Tochter einen anderen Geschmack haben durfte, hatte dieser junge Mann etwas an sich, das Faith nicht gefiel.
    Vor allem die Art, wie er ihre Tochter angeschaut hatte.
    „Ich kann mir vorstellen, dass du das nicht hören willst, aber sei vorsichtig, okay? Du könntest diesen Typen auf falsche Gedanken bringen. Vielleicht kapiert er nicht, wie jung du bist.“
    „Hältst du mich für blöd? Ich weiß Bescheid.“
    „Schatz, du bist erst vierzehn. Du solltest nichts überstürzen.
    Pass auf dich auf. Das ist alles.“
    „Gehen wir?“
    Faith verstummte. Sie wollte die Stimmung der letzten Stunden nicht verderben, aber sie konnte auch nicht einfach des Thema wechseln.
    „Ich liebe dich“, sagte sie schließlich. „Ich hoffe, du verstehst, dass ich mir gerade deshalb Sorgen mache.“
    Remy ließ sich nicht zu einer Antwort herab.
    Als Faith zu ihrer Verabredung mit Pete aufbrach, hatten Marley und Alex es sich mit einem Haufen Brettspielen im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Remy, die sauer war, weil Faith Marley gebeten hatte, auf die Kinder aufzupassen, hatte sich in ihrem Zimmer eingeschlossen und hörte die Sorte Musik, die Tipper Gore dazu gebracht hatte, sich für CD-Warnaufkleber stark zu machen.
    Als Faith von der Botschaft zurückkehrte, saß Lydia im Wohnzimmer und schaute fern. Marley war verschwunden.
    Lydia stand auf und winkte ab, noch bevor Faith ihre Frage formulieren konnte. „Ich habe mich schon wieder von einer Party verdrückt und bin hergekommen, um Marley abzulösen.“
    Faith, die gerade ihre Ohrringe und den Schmuck abnahm, hielt in der Bewegung inne; ihre Uhr hing offen an ihrem Handgelenk. „Das wird allmählich zur Gewohnheit, Mutter.“ Sie hoffte, dass Joe nicht wieder hier auftauchen würde, um seine Frau mitzunehmen.
    „Diese furchtbare Zeitverschwendung.“ Lydia wirkte erschöpft. Sie erinnerte Faith an einen Windhund: zu dünn, zu schnell, ständig im Kreis einem unechten, uneinholbaren Ziel nachjagend. Das Tempo forderte offenbar seinen Tribut.
    „Geht es dir auch gut?“ Faith ging zu ihrer Mutter.
    Lydia schaltete den Fernseher aus. „Ich schlafe schlecht. Seit Jahren. Das bleibt nicht ohne Folgen.“
    „Bist du deswegen beim Arzt gewesen?“
    „Was? Damit er mich mit Pillen betäubt, die mir tags noch mehr zu schaffen machen? Dann lieber Schlaflosigkeit.“
    „Er könnte die Ursache des Problems aufspüren.“
    „Ich kenne die Ursache. Mein Leben ist aus dem Gleis geraten, bevor du geboren wurdest. Diese Tatsache raubt mir den Schlaf.“
    Wenn eine Frau nie über ihre Gefühle spricht, meint man irgendwann, sie hätte keine. Faith begriff, dass sie in diesem Punkt falsch gelegen hatte, wie in so vielem. „Du meinst Hopes Entführung?“
    Lydia schien ihre Offenheit schon zu bereuen. „Manche Frauen verstehen sich darauf, einen neuen Weg einzuschlagen, wenn der alte versperrt ist. Ist es das, was du heute Abend versucht hast? Einen neuen Weg zu gehen?“
    „Mit Pete Conley?“ Faith legte ihre Uhr ab. Es war eine Piaget,keine von den ganz teuren, aber doch ein kostspieliges Geschenk, das David ihr zum dreißigsten Geburtstag gemacht hatte. Seit sie ihn im Cottage ertappt hatte, hatte sie die Uhr nicht mehr getragen – bis heute.
    „Ist es gut gelaufen?“ hakte Lydia nach.
    „Pete ist ein netter Kerl. Und die

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