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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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Begriff war, einen Anschlag gegen Grace oder den Rest der Familie zu verüben, und selbst wenn sie alle sicher und behütet in Daniels ganz persönlichem Fort Knox waren, konnte er es sich nicht erlauben, eine Minute länger als nötig zu verschwenden.
    »Geh du raus, Al«, sagte er leise, »und gib mir Deckung.«
    »Ausgeschlossen!«, widersprach Martinez. »Ich mache Meldung.«
    »Na schön. Aber zuerst sehe ich es mir an.«
    »Herrgott noch mal, Mann, denk doch an deine Familie!«
    »Genau deshalb werde ich hier nicht herumstehen und warten.«
    »Scheiße!«, fluchte Martinez. »Dann lass es mich aufmachen. Ich habe niemanden.«
    Sam schüttelte energisch den Kopf. »Diese Botschaft war für mich bestimmt, nicht für dich.«
    Das S. B. von Sadies Bootswerft war eben doch nicht so weit hergeholt.

50
    »Ich kann Sie noch immer nicht sehen«, sagte Grace zu Sara.
    »Ich trage Weiß und winke mit den Armen.«
    Der Highway selbst war hell erleuchtet, aber als Grace in die Dunkelheit rechts von ihr spähte, wurde sie auf einmal von einer neuen Art Angst ergriffen. Es war eine Sache, zu versuchen, einem verängstigten Kind in seinem Zuhause oder einem Behandlungsraum zu helfen, aber das hier war etwas völlig anderes. Sie hätte sich nicht darauf einlassen sollen, sie war zu nervös, um ...
    Da.
    Etwas Weißes blitzte auf, und Arme ruderten.
    »Ich sehe Sie«, sagte Grace.
    Sie sah die Abfahrt und nahm sie.

51
    Keine Bombe.
    Und auch kein Herz.
    Nur ein kleines, einzelnes Blatt Papier, aus einem Spiralblock gerissen.
    Handgeschrieben, in einer Schrift, die Sam vertraut war.
    Aus der Neuen Epistel von Cal dem Hasser
    Wenn du weißt, dass du sowieso zur Hölle fährst,
    dann weißt du, dass du nichts zu verlieren hast.
    Du bist an allem schuld, Samuel Lincoln Becket.
    Du und die Deinen.
    Martinez sprach als Erster.
    »Ich mache jetzt Meldung. Keine Widerrede.«
    Sam reagierte nicht.
    »Alles okay, Mann?«
    Sam nickte, zückte sein Handy.
    »Nachricht von Grace«, sagte er leise.
    Er hörte sie ab.
    »Scheiße!«, fluchte er.
    »Was ist?«
    Sam starrte noch immer auf das Telefon in seiner Hand.
    »Sie ist zu einem Notfall gefahren. Allein.«
    »Wo ist sie?«
    »Hat sie nicht gesagt. Nur dass sie dieser Mom und dem Jungen helfen will, den sie behandelt, und die beiden nach Hause bringen will – sie wohnen in der Nähe von Claudia.«
    Martinez nickte. »Dürfte kein Problem sein.«
    »Sie nach Hause bringen von wo?«, sagte Sam grimmig.
    Er wählte Grace’ Nummer, erreichte die Mailbox.
    »Grace, hier ist Sam. Ruf mich sofort zurück!«
    »Sie schafft das schon«, wiederholte Martinez.
    Sam brauchte eine Sekunde, dann nickte er ihm zu.
    »Na los! Mach Meldung.«

52
    »Er ist dort drüben.« Sara kämpfte mit den Tränen, während Grace aus dem Toyota stieg.
    Sie waren auf der Zufahrtsstraße, die zu einem großen Parkplatz führte, der jetzt geschlossen war.
    Keine Beleuchtung dort, wo sie standen, Reihen mit Palmen und ein breiter Grasstreifen zwischen der schmalen Straße und dem Highway weiter rechts von ihnen. Ein dichtere Gruppe von Bäumen vielleicht dreißig Meter vor ihnen, wo die Straße eine Biegung nach rechts machte und zurück zum Highway führte.
    »Ich kann ihn nicht sehen.« Grace spähte in das Halbdunkel, sie hatte die Scheinwerfer angelassen, aber die Bäume, unter denen Pete Schutz gesucht hatte, standen weit außerhalb der Reichweite ihres Lichtstrahls.
    »Er ist dort drüben, in der Hocke.« Sara wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, dann rief sie etwas lauter: »Pete, Schatz, Doc Lucca ist hier, wie ich es dir gesagt habe.«
    Es war keine Bewegung zu sehen, aber auf einmal bemerkte Grace einen blassen, ovalen Klecks in der Dunkelheit, und ihre eigene Nervosität wich unvermittelt einem heftigen Anfall von Mitgefühl mit diesem Jungen und seiner Verwirrung, seinen Ängsten. Bei jedem anderen Kind hätte sie sich vielleicht gefragt, ob es seiner Mom einen Streich spielen wollte, vielleicht um sie wegen ihres neuen Freundes zu ärgern, aber Grace hatte nie auch nur einen Funken Gemeinheit in dem kleinen Pete entdeckt.
    »Wo ist Ihr Freund?«, fragte sie leise.
    »Er ist mit dem Wagen irgendwo um die Kurve gefahren, um außer Sicht zu sein. Wir dachten beide, wenn Pete ihn nicht mehr sehen könnte, dann würde er sich vielleicht ein bisschen entspannen, wieder herauskommen und mit mir reden. Aber er hat sich nicht vom Fleck gerührt.«
    Grace sah wieder zu dem blassen Oval hinüber, hob die

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