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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Gesellschaft leisten?«
    Ich schluckte hilflos. »Ich ... ich kann nicht.«
    »Du kannst nicht, mon ange?« In Bastiens
    geheuchelter Verwunderung schwang Ärger mit. »Was soll das heißen, >Du kannst nicht    »Nein!« Wieder war meine Stimme viel zu schrill.
    »Nein? Du überraschst mich. Bisher dachte ich ... Aber wenn das so ist ...«
    »Nein! Nein, bitte, tu ihm nichts!« Ich wusste mehr, ob ich darüber froh sein sollte, dass dieses Mal kein Stöhnen oder Schrei erklang. Dafür hörte ich Bastien erneut lachen.
    »Ah ... jetzt verstehe ich. Vielleicht solltest du dich das nächste Mal etwas präziser ausdrücken, mon ange, nicht dass uns hier noch ein Missverständnis unterläuft. Das wäre doch zu bedauerlich, meinst du nicht auch?«
    »Ja.« Das Wort kam so leise über meine Lippen, dass ich nicht sicher war, ob er es überhaupt verstand. Er tat es.
    »Sehr schön. Und nun zurück zu deinem >Ich kann nicht<. Was soll das heißen?«
    »Ich ... bin nicht zu Hause.«
    Schweigen. Dann: »Ach, natürlich. Er hat dich zu di Uldere gebracht. - Ts. - Nun, ich gehe davon aus, dass er dich nicht irgendwo angebunden hat. Also solltest du es mit ein bisschen gutem Willen durchaus schaffen, dich aus diesem Klub davonzustehlen, oder?«
    Ich fuhr mir übers Gesicht. Meine Hand war eisig.
    »Ich weiß nicht.«
    »Nun, dann wirst du dich ein wenig anstrengen, mon ange.« Sein bisher schmeichelnd-spöttischer Ton wurde kalt
    und
    geschäftsmäßig.
    »Du
    kommst
    zum
    Industriedock. - Ich nehme an, du weißt, wo das ist. - Das Tor am südlichen Ende wird offen sein. Du parkst davor. Dann folgst du den Bahngleisen, die auf das Gelände führen. Geh immer geradeaus. Ich - oder besser wir erwarten dich. Du hast eine halbe Stunde Zeit. So lange werde ich von einer weiteren Unterhaltung mit deinem Liebsten absehen. - Hast du das verstanden?«
    »Ja.«
    »Sehr gut. - Und auch wenn ich es hasse, kitschig zu klingen: Ich denke, es ist selbstverständlich, dass du allein kommst, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Klick!
    Ich ließ das Handy sinken, starrte benommen darauf. Was hatte mich eigentlich annehmen lassen, Bastien würde vor Folter zurückschrecken, wenn er sich selbst für Entführung und Erpressung nicht zu schade war?
    Und jetzt hatte er auch noch Julien in seiner Gewalt. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, was er ihm schon angetan hatte. Allein bei dem Gedanken zog sich mein Magen zusammen. Ich schluckte gegen die aufsteigende Galle in meinem Mund an.
    Zu tun, was Bastien verlangte, war absoluter Wahnsinn. Ich konnte Julien nicht helfen. Und anzunehmen, meine Anwesenheit würde ihn davon abhalten, Julien - oder Adrien - etwas anzutun ... Nein. Ohne es wirklich zu merken, krampfte ich die Finger fester um das Handy. Wenn ich dorthin fuhr, spielte ich ihm nur noch zusätzlich in die Hände. Aber ebenso wenig konnte ich nicht zu dem Dock fahren. - Dieser verdammte Mistkerl!
    Und wenn ich di Uldere um Hilfe bat? Immerhin war Ashland Falls seine Stadt, wenn man es genau nahm. Ich konnte mir ein freudloses Auflachen nicht verbeißen. Er hatte Julien sein Wort gegeben, auf mich aufzupassen und mich nicht gehen zu lassen. Und er würde sich daran halten. Ob mir Onkel Vlad ... Unwillkürlich schüttelte ich den Kopf. Ganz sicher nicht. Im Gegenteil. Er würde vermutlich di Uldere anrufen und sicherstellen, dass ich das Ruthvens auf gar keinen Fall verließ. In seinen Augen war ich bedeutend wichtiger als irgendein Vourdranj. Auch wenn er den Namen DuCranier trug und ich ihn liebte. Nein, Onkel Vlad würde Julien einfach seinem Schicksal überlassen. Ich zwang mich, meinen Klammergriff um das Handy zu lockern. Und auch die anderen, Susan, Mike, Tyler oder Ron, konnte ich nicht um Hilfe bitten. Ich würde damit ihr Todesurteil unterschreiben - und meines und Juliens gleich mit. Nur Beth, die musste ich mit hineinziehen. Bastien hatte mir eine halbe Stunde Zeit gegeben. Zu Fuß war das unmöglich. Selbst mit einem Auto war es knapp bemessen. Ich hatte keine andere Wahl, als Beth zu fragen, ob sie mir ihren Käfer lieh. Aber auch sie durfte nicht wissen, worum genau es eigentlich ging. Ich stand entschlossen auf. Unvermittelt wurde mir schwindlig. Im letzten Moment bekam ich die Tischkante zu fassen. Mit geschlossenen Augen klammerte ich mich daran.
    Nein,
    bitte
    nicht
    wieder
    einer
    dieser
    Schwindelanfälle! Nicht ausgerechnet jetzt. Ganz langsam ließ

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