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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Seite. »Sie macht bitte-bitte, damit ich Philip befehle aufzuhören. Ist das nicht herzallerliebst?«
    Die Augen vor Schmerz schmal, sah Julien mich an.
    »Hat er dir gesagt, was es für einen Geschaffenen ... bedeutet, wenn er Hand an einen Lamia legt?«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. Die Worte galten nicht mir, sondern Philip. Der junge Vampir drehte den Kopf ein wenig - Julien zuckte bei der Bewegung zusammen - und schielte zu Bastien. »Wenn die Fürsten gnädig sind, jagen sie ... dir nur einen Pflock durchs Herz. Ansonsten ketten sie dich kurz vor Morgengrauen im Freien an und ... warten darauf, dass die Sonne aufgeht und den Rest erledigt. Nicht dass das Ergebnis ein anderes wäre, aber man ... sagt, bei lebendigem Leib zu verbrennen, sei kein angenehmes Ende. Soweit ich weiß, war es ... bisher immer die zweite Variante und sie haben noch keinen begnadigt.«
    Die Bewegung von Philips Kehle stockte, er drehte den Kopf ein wenig mehr, die Zähne noch immer in Juliens Hals. Der stöhnte. Erneut ließ Adrien ein Knurren hören, tiefer und drohender diesmal.
    »Was denkst du, wem die Fürsten mehr glauben? Mir, dem Sohn eines Fürsten, oder ihm, einem verurteilten Mörder und Verräter.« Verächtlich schnaubte Bastien.
    »Aber fürs Erste ist es ohnehin genug. Hör auf.«
    Philip nahm die Zähne aus der Wunde, die er an Juliens Kehle gerissen hatte - ohne sie zu lecken. Mit einem leisen Keuchen sackte Julien ein Stück zusammen. Ein etwas größeres Rinnsal Blut rann weiter in seinen Kragen.
    »Was willst du, Bastien?«, fragte er zum, wusste der Himmel, wievielten Mal.
    »Nun, zu allererst meinen Spaß. - Dich arroganten Bastard auf den Knien zu sehen, ist da schon mal ein guter Anfang.«
    Ein wenig mühsam hob Julien den Kopf. »Mich musste mein Vater zumindest nicht adoptieren, um sich zu mir bekennen zu können. - Versuchst du immer noch ihm zu beweisen, dass du gut genug bist, seinen Namen zu tragen, obwohl du auf der falschen Seite der Hecke geboren bist?«
    Bastien fauchte, stieß mich in die Arme des anderen Lamia, die sich, wie zuvor seine, schraubstockgleich um mich schlossen, und machte einen Schritt auf Julien zu, die Hände zu Fäusten geballt. »Du ...«
    Julien spannte sich. »Vergiss es! Du wirst immer nur zweite Wahl sein.« Sein Blick zuckte von Bastien zu Adrien und zurück.
    Abrupt blieb Bastien stehen. »Die Zeiten haben sich geändert, mon ami.«
    Ich
    konnte
    sehen,
    wie
    Julien
    die
    Zähne
    zusammenbiss. »Was willst du, Bastien?«
    »Das Blut.«
    Julien holte Luft. »Quoi?«
    Mit einem Schnalzen schüttelte Bastien den Kopf.
    »Du hast mich schon verstanden. Ich weiß, dass du der Kideimon bist. - Der ach so hoch geachtete Sebastien DuCranier hat die Tradition gebrochen und nicht seinen Erst-, sondern seinen Zweitgeborenen zum Hüter bestimmt. Wahrscheinlich weil er seine geliebten Zwillinge mal wieder gleich behandeln wollte, was?«
    Langsam, beinah höhnisch trat er näher zu Adrien, schritt um ihn herum. »Dass du als Einziger weißt, wo das Blut ist, war der Grund, weshalb der Rat dich nur in die Verbannung geschickt und nicht zum Tode verurteilt hat, als du behauptet hast, du hättest den Verrat und den Mord begangen, und nicht Adrien.«
    Ich sah von einem zum anderen. Das Blut? Was sollte das sein? Oder hatte das am Ende irgendetwas mit diesem »Erbe« zu tun, von dem di Uldere erzählt hatte? Wenn es tatsächlich so war ... Ich schluckte. Lieber Himmel, was hatte Julien mir noch alles nicht gesagt? Mir war klar, dass ich bisher nur die Spitze des Eisbergs kannte, aber offenbar war das, was sich unter Wasser verbarg, noch viel größer, als ich jemals angenommen hatte. Und auch wenn ich nicht mit letzter Sicherheit wusste, worum es ging, eines war mir mit einem Schlag klar: Julien war selbst unter den Lamia nicht irgend jemand.
    Der Blick, mit dem er Bastien eben musterte, war so kalt, dass er mir eine Gänsehaut verursachte.
    »Anschuldigungen, von denen wir wissen, dass sie ebenso eine Farce waren wie deine Aussage.«
    »Lenk nicht ab!« Bastien nickte Philip zu. »Nachdem der gute Julien jetzt weiß, wie es sich anfühlt, wenn du von jemandem trinkst...« Mit einer einladenden Bewegung wies er auf Adrien.
    »Wage es nicht!« Knurrend fletschte Julien die Fänge.
    Der junge Vampir zögerte nur einen kurzen Moment, dann trat er hinter Adrien - und schlug seine Zähne wie schon zuvor in dessen Arm. Keuchend stieß Adrien den Atem aus. Julien fauchte, rang mit seinen

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