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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Stab.
    Grace startete einen neuen Versuch.
    »Können Sie ein Geheimnis für sich behalten, Vater?«, fragte sie und beugte sich wieder zu ihm vor. »Das Baby ist nicht mein Sohn, sondern Marys. Und Michaels.«
    Er öffnete mit einem Ruck die Augen und strahlte sie an. Man hätte glauben können, sie hätte ihm einen Kuchen gebacken, so erfreut sah er plötzlich aus. »Der Kleine ist nicht dein Kind?«
    »Nein«, bestätigte sie und nickte. »Aber ich bin nicht sicher, ob ich Michael verraten sollte, dass er einen Sohn hat. Ich weiß nicht, ob der Mann normal ist oder nicht.«
    »Natürlich ist er normal, mein Kind. Deine Schwester hat ihn doch geliebt, oder? Er ist genauso klar im Kopf wie du und ich.«
    »Aber er denkt, er wäre durch die Zeit gereist.«
    Auf seinem Gesicht erschien ein verärgerter Ausdruck. Er machte den Mund auf, dann wieder zu und betrachtete sie finster. Grace war leicht frustriert.
    »Und? Haben Sie Michael vor sieben Jahren schon gekannt?« , fragte sie schließlich. »Als die Sache mit Maura geschah?«
    »Warum?«, fragte er gleichgültig.
    Sie hätte ihn am liebsten erwürgt. Hörte er ihr denn gar nicht zu? »Weil«, sagte sie mit so viel Geduld, wie sie aufbringen konnte, »Sie mir dann, falls Sie Michael schon so lange kennen, erklären könnten, ob ihm irgendetwas zugestoßen ist, das erklärt, warum er glaubt, was er sagt.«
    »Ich muss meine Novene fortsetzen«, sagte er abrupt und stand auf.
    Grace stand ebenfalls auf. »Warum wollen Sie es mir nicht sagen?«
    »Ich bin Priester«, sagte er und entfernte sich. Dann blieb er stehen und schaute zurück. »Ich habe geschworen, nicht weiterzuerzählen, was ich höre. Wenn du etwas über MacBain erfahren willst, fragst du am besten den MacKeage. Er ist nicht an so einen Schwur gebunden.«
    Nach diesen Worten ging Vater Daar genauso leise davon,
wie er gekommen war. Selbst das dumpfe Auftreffen seines Stabs auf dem Boden wurde vom Teppich verschluckt.
    Grace gaffte die Tür an, durch die er verschwunden war. Na, das war ja ein sehr produktives Gespräch gewesen! Sie wusste nach wie vor nichts über Michael.
    Grey wollte sie nicht fragen. Die anderen schon gar nicht. Aber was blieb ihr anderes übrig? Sie musste ihre Entscheidung rechtfertigen, wenn sie die Absicht hatte, das Baby zu behalten. Grace ging hinüber zu seiner Wiege und betrachtete das schlafende Kind.
    Was sollte sie nur tun?
     
    Grey half der letzten der älteren Frauen aus der Schneeraupe und nahm ihren Arm, als er sie ins Hotel des Wintersportzentrums führte. Das bedeutete, sechzehn der bereits fertig gestellten zwanzig Zimmer waren belegt. Und immer noch kamen Leute aus der Stadt hier an, nachdem sich die Sache herumgesprochen hatte.
    Es war Morgans Idee gewesen, den Leuten ihr Hotel anzubieten, die einen warmen Platz brauchten, solange es keinen Strom gab. Morgan war zufällig ins Haus der Bigelows gegangen, um sich etwas Wasser zu erbitten. Bei der Gelegenheit hatte er die alte Ellen Bigelow beobachtet, wie sie, schwerfällig durch die diversen Kleidungsschichten, Töpfe mit Eis zum Schmelzen auf den Holzofen in ihrem Wohnzimmer gehievt hatte.
    Daraufhin hatte Morgan Grey vorgeschlagen, ihren Generator in Betrieb zu nehmen und den alten Leuten und Frauen mit kleinen Kindern aus der Stadt im TarStone Wintersportzentrum einen bequemeren Platz anzubieten.
    Das war eine gute Idee gewesen, aber die Ausführung stellte sich als schwierig heraus. Die Leute von Pine Creek liebten ihre Unabhängigkeit, ganz besonders die älteren. Sie wollten ihre Häuser nicht verlassen. Grey hatte sich fast den Mund fusselig
geredet, bis er Ellen und John Bigelow überzeugt hatte, dass es im Hotel wärmer und praktischer für sie war. Und so, wie es schien, war das das einzig Wichtige gewesen: dass jemand den ersten Schritt tat. Wenn die Bigelows es für eine gute Entscheidung hielten, dann konnten die anderen das auch tun und ihrem Beispiel folgen.
    Sie hatten beide Schneeraupen zum Einsatz gebracht, um alle zu transportieren. Sobald Grey oder Morgan jemand beim Hotel ablieferte, fiel jemand anderem noch eine Person ein, die man retten sollte. Callum, Morgan und Grey hatten so die halbe Nacht damit verbracht, Frauen, Kinder und alte Leute in die Wärme zu bringen.
    Das Wetter war zudem schlimmer geworden. Derzeit fiel so viel Schneeregen, dass die Schicht pro Stunde zwei Zentimeter dicker wurde. Wenn das so weiterging, würde die Schneemaschine kaum gebraucht werden, die Grey vor der

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