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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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möglich wäre, für einen Moment eure Vorurteile zu vergessen. Ich brauche eure ehrliche und unvoreingenommene «, sie betonte das Wort besonders nachdrücklich, »Meinung. Ich frage mich, ob es sein könnte, dass Michael MacBain möglicherweise nicht ganz … also, dass er nicht ganz bei Verstand ist.«
    Sie zog nach dieser Frage den Kopf ein und bereitete sich auf einen weiteren Sturm von Geschrei vor, nur weil sie seinen Namen genannt hatte.
    Doch der kam nicht. Alle Anwesenden hoben überrascht die Augenbrauen und sahen sie mit gerunzelter Stirn an.
    »Was meinst du damit, nicht ganz bei Verstand?«, fragte Ian neugierig.
    »Ihr wisst schon. Nicht ganz richtig im Kopf. Unter Wahnvorstellungen leidend. Hat er in den letzten Jahren je einen Unfall gehabt, von dem ihr wisst? Oder ist er in ein verheerendes Gewitter geraten? Ist Michael vor vier Jahren irgendetwas zugestoßen, was ihn auf den Gedanken hätte bringen können, dass er durch die Zeit gereist ist?«
    Jeder Hand entfiel die Gabel, was ein so lautes Klirren und Klappern verursachte, dass es im Raum widerhallte wie Schüsse. Alle Gesichter wurden schlagartig bleich.
    Grace begann, das Schlimmste zu vermuten. Vater Daar hatte gesagt, er könne ihr nichts erzählen, weil das sein Gelübde nicht zuließ. Und jetzt sah jeder MacKeage wie auf frischer Tat ertappt aus.
    »Ihr habt ihn zusammengeschlagen, stimmt’s?«, warf sie ihnen vor und stocherte mit ihrer Gabel auf sie. »Vor vier Jahren hattet ihr eine Prügelei, und er lag danach im Koma.«
    »Was redest du denn da, Frau?«, fragte Callum ungläubig. »Du beschuldigst uns , MacBain angegriffen zu haben?«
    »Nun ja, irgendetwas muss vor vier Jahren geschehen sein. Michael hat erst Mary und dann auch mir erzählt, er wäre aus der Vergangenheit gekommen, durch achthundert Jahre. Und hätte mitten in einem Kampf gesteckt, als ein unvorstellbarer Sturm mit einem riesigen Gewitter aufgekommen wäre. Er wäre dann von einem gleißend weißen Licht verzehrt worden und in der heutigen Zeit wieder zu sich gekommen.«
    »Das hat er gesagt?«, flüsterte Morgan, und sein Gesicht verfärbte sich leicht ins Grünliche. »Zu Mary, und zu Ihnen?«
    Warum benahmen sie sich alle, als hätte sie ihnen eben gesagt, auf ihren Schultern würde eine Tarantel sitzen? Grace schaute die Länge des Tisches hinunter zu Grey. Er wirkte wie eine Statue, unnahbar wie Stein.
    Sie senkte den Blick und steckte dem Baby seinen Schnuller in den Mund. Na toll. Noch eine Sackgasse. Was hieß, dass
sie noch einmal Michael MacBain zur Rede stellen müsste. Sie musste diese seltsame Sache begreifen können.
    »Das wirst du nicht tun«, verbot Grey vom anderen Ende des Tisches her. »Du wirst ihm aus dem Weg gehen, verdammt.«
    Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie ihre Entscheidung tatsächlich laut ausgesprochen hatte. Grace schaute auf und sorgte dafür, dass man ihr klar ansah, was sie dachte.
    »Ich will die Wahrheit wissen.«
    Callum, Morgan und Ian wandten sich ruckartig Grey zu.
    »Die ist unerheblich«, befand er. »MacBains Geisteszustand spielt keine Rolle.«
    »Sag mal, Mädel«, warf Ian ein und musterte sie nun aufmerksam. »War das der Grund, warum Mary nach Virginia gegangen ist?«
    »Ja.«
    »Aber dann wollte sie wieder zurückkommen?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Beantwortet das denn nicht deine Frage?«, meinte Ian. »Deine Schwester war offensichtlich überzeugt davon, dass er bei Verstand ist. Welche Bedeutung hat das jetzt noch? Mary ist tot, Mädel«, rief er ihr mit nun sanfter Stimme in Erinnerung. »Es ist vorbei.«
    »Aber für mich ist es trotzdem wichtig«, beharrte sie. »Ich will die Wahrheit wissen. Mary hat ihn geliebt, und ich will verstehen, warum er ihr eine solche Geschichte erzählt hat.«
    »Er ist genauso normal wie wir«, sagte Grey, stand auf und kam zu ihrem Ende des Tisches. Er nahm ihr das Baby ab und lehnte es an seine Brust. Dann streckte er die Hand aus und drehte ihr den Kopf so, dass sie ihn ansehen musste.
    »Es tut mir Leid, wenn das alles für dich noch schwieriger macht, Grace, aber wir lügen dich nicht an. Michael MacBain ist nicht verrückter, als ich es bin.«

KAPITEL 18
    G rey, Jonathan und die MacKeages standen in der Hütte der Seilbahn und warteten darauf, dass Grace mit der magischen Handlung an den von Eis belasteten Stahlkabeln beginnen würde. In Greys Augen sah es aus, als könnten sie jeden Augenblick reißen.
    Jonathan stand neben Grace und diskutierte mit ihr Zuggewichte,

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