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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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des Flugzeugs.
    »Ich bin hier. Konntest du dich zurechtfinden?«, fragte sie und kroch mühsam aus dem Wrack.
    »Wir sind auf der Mitte des Hangs vom Nordfinger-Kamm«, erklärte er ihr.
    »Der läuft über die Nordseite des TarStone«, sagte sie, und ihre Aufregung wuchs. »Wir sind nur sechs oder sieben Meilen von Pine Creek entfernt.«
    »Du kennst dich in der Gegend hier aus?«, fragte er.
    Grace konnte sein Gesicht nicht gut erkennen, hörte aber die Überraschung in seiner Stimme. »Ich bin hier aufgewachsen«, erklärte sie ihm, »und bin als Mädchen viel mit meinem Vater und meinen Brüdern gewandert.«
    »Es sind eher acht Meilen«, sagte er. »Und zwar lange, steile, harte acht Meilen. Der Schnee ist tief, und aus den Bäumen regnet es Äste und Eisklumpen so dick wie meine Faust.«
    »Willst du damit sagen, wir können es nicht schaffen?«
    Er fasste sie an den Schultern. Aus irgendeinem Grund war der blaue Schimmer plötzlich verblasst, und sie konnte Grey nicht so gut erkennen, um seinen Gesichtsausdruck einzuschätzen. Aber sie spürte seine Anspannung.
    »Nein, das will ich nicht sagen. Aber ich habe eine bessere Idee. Vier Meilen von hier gibt es eine Hütte, in der ein alter Priester namens Daar wohnt. Bis dort werde ich dich und deinen Sohn bringen. Dann gehe ich weiter nach Gu Brath. Von dort komme ich mit einem Schneefahrzeug und meinen Männern zurück.«
    »Was ist Gu Brath?«
    »Das ist unser Heim. Es liegt auf der Westseite des TarStone, nur ein paar hundert Meter vom Wintersportzentrum entfernt. Hältst du dich eigentlich deshalb so krampfhaft an meiner Jacke fest, weil du dich freust mich zu sehen – oder hast du Probleme beim Stehen?«
    Der Themenwechsel kam so unerwartet, dass sie seine Frage beinah nicht verstand. »Ich … äh … meine Knie sind immer noch etwas wacklig«, gab sie zu. Sie war nicht so dumm, dieses Problem einfach außer Acht zu lassen. Nicht angesichts der Wanderung, die er plante.
    »Verdammt. Kannst du gehen?«
    »Ich bin vorhin ein wenig auf und ab gegangen. Ich bin nicht verletzt. Nicht wirklich. Ich glaube, es ist nur eine Prellung.«
    Sein Schweigen dauerte so lange, dass sie fürchtete, er wäre zornig. Falls das so war, ließ seine Stimme es jedenfalls nicht erkennen, als er wieder sprach.
    »Kannst du vielleicht den kleinen … wie heißt eigentlich dein Kind, Grace? Ich habe nur gehört, dass du es Baby nennst.«
    »Äh … das ist auch alles. Ich habe mich noch nicht für einen Namen entschieden.«
    »Aber du hast doch gesagt, er wäre vier Wochen alt.«
    »Ist er auch. Aber ein Name ist eine sehr wichtige Sache. Er wird sein ganzes Leben lang damit rumlaufen müssen.«
    Sie konnte schwach erkennen, wie Grey den Kopf schüttelte. »Also gut«, sagte er einlenkend, und seine Stimme klang warm. »Kannst du die Träger so einstellen, dass das Baby auf meine Brust passt?«
    »Ja. Man kann das Ding verstellen«, antwortete sie und überlegte, wie weit man den Träger maximal einstellen konnte.
    »Gut, ich werde das Baby tragen. In dem Träger ist es bequem und sicher untergebracht.«
    »Ich kann ihn tragen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, du sollst dir über nichts weiter Gedanken machen als darüber, wie du einen Fuß vor den anderen stellst und mir folgst.«
    Diesmal schüttelte Grace den Kopf. »Du bist doch wohl nicht Supermann, oder?«
    »Aber beinah.«
    »Arrogant genug für Supermann bist du ganz sicher«, lachte sie nun.
    »Grace?«
    »Ja?«
    »Bist du verheiratet?«
    »Nein.«
    »Gut«, sagte er, beugte sich hinunter und küsste sie voll auf die Lippen.
    Grace war so verblüfft, dass sie nur dastand wie eine Idiotin. Sie erwiderte den Kuss nicht. Sie hielt lediglich still und ließ sich von seiner Kraft und Wärme überspülen.
    Er küsste so, wie er aussah. Ziemlich überwältigend.
    Sie wagte nicht zu atmen. Jeder ihrer Instinkte drängte sie, den Kuss zu erwidern. Seine Zunge fuhr über ihre Lippen, und ein elektrisches Schaudern überlief Grace.
    Sie vergaß den Eisregen, vergaß den Flugzeugabsturz, vergaß, dass sie an einem Berghang stand, ohne ihr Schicksal zu kennen. Das Einzige, was für Grace in diesem Moment existierte, war das Gefühl, ganz in Greylen MacKeages Armen eingeschlossen zu sein.
    Er roch wie der Wald, fühlte sich fest an wie ein Fels, schmeckte warm und süß und sehr männlich. Ihre Sinne trieben in chaotischen Wirbeln herum. Nichts in Graces beschränkten Erfahrungen mit Männern hätte Grace darauf vorbereiten

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