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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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dir, dass das ganze Chaos jetzt
aufhört, nachdem wir endlich zu Hause sind. Nur noch diese Fahrt zum Einkaufen, und wir beide können uns die wohlverdiente Ruhe gönnen«, flüsterte sie, strich mit einem Finger über seine Wange und küsste seine Stirn.
    Dann klappte sie vorsichtig die Autotür zu und begann, das riesige Scheunentor zu öffnen. Sie rollte beide Seiten des Rolltors eine nach der anderen nach innen. Dabei dachte Grace an Michael MacBain und ihr Versprechen an Mary. Mary hatte erzählt, dass Michael ganz allein war und noch neu in der Gegend. Damit wäre er für Marys Verhältnisse so eine Art Eremit gewesen. Ob sie das wohl so anziehend an ihm gefunden hatte?
    Grace stieg in den Wagen und verbot sich, weiter in dieser komplizierten Weise darüber nachzudenken. Mary hatte schlicht den Mann gefunden, den sie liebte. Und Grace war sicher, dass Michael MacBain ein netter, normaler, liebenswerter Mann war, der einfach nur an der Einbildung litt, er wäre durch die Zeit gereist.

KAPITEL 8
    E r war ein Grobian.
    Und er stand mitten in ihrer Küche. Grace spähte auf die Uhr an der Wohnzimmerwand. Es war beinah Mitternacht! Herzklopfend wandte sie ihre Aufmerksamkeit erneut dem Fremden zu, der da pitschnass stand. Der eisige Regen, der hinter ihm auf die aufgebrochene Tür prasselte, verstärkte den Eindruck seiner Bedrohlichkeit. Seine Hände waren an den Seiten zu Fäusten geballt, und seine Umrisse, wie sie das Licht von der Veranda draußen abzeichnete, machten klar, dass er riesig war, angriffslustig und wuterfüllt.
    »Mary!«, brüllte er noch einmal und sah sich in dem leeren Raum um. »Verdammt, so zeig dich schon, Frau!«
    Sie musste ihren ganzen Mut zusammennehmen und fasste den Baseball-Schläger in ihrer Hand noch fester. Dann trat Grace hinter der Wohnzimmertür hervor und knipste gleichzeitig das Licht an.
    »Mary ist nicht hier«, erklärte sie mit mühsam ruhiger Stimme.
    Der Mann war ein Riese. Sein tropfendes Haar war schwarz und länger als sein hochgeklappter Kragen. Seine zugekniffenen Augen wirkten gefährlich und funkelten schwarz. Sein Mund war schmal, und um sein Kinn wuchs ein dunkler Zweitagesbart. Er sah aus wie eine Statue aus Granit. Eine riesige Statue.
    Grace hob drohend den Schläger.
    »Darf ich fragen, mit wem ich die Ehre habe?«, fragte sie und ärgerte sich, dass ihre Stimme bebte.
    Ihre Frage entwaffnete ihn für ein paar Sekunden, aber er erholte sich schnell wieder. »Michael MacBain. Und ich stelle hier die Fragen, und zwar nur noch einmal: Wo ist Mary?«
    O Gott, darauf war sie nicht vorbereitet. Sie hatte geglaubt, dafür mehr Zeit zu haben. Grace warf einen raschen Blick zu der Dose auf dem Tisch. Was sollte sie antworten?
    »Sie … äh … sie ist nicht hier, Michael«, flüsterte sie. »Ich bin ihre Schwester, Grace.« Sie machte einen Schritt auf ihn zu und senkte ihre Waffe. »Hat sie mich nicht mal Ihnen gegenüber erwähnt?«
    Er glaube ihr nicht. Stumm ging er an ihr vorbei ins Wohnzimmer. Als er Mary dort nicht fand, suchte er das ganze Haus ab.
    Grace ließ ihn suchen. Ihr Baseballschläger würde diesen Mann nicht aufhalten, selbst wenn sie es wagen würde, ihn zu benutzen. Der Mann sah so massiv und unzerstörbar aus wie ein Berg.
    Beim zweiten Durchgang durchs Wohnzimmer fand er das Baby. Wie vom Donner gerührt blieb er stehen und starrte auf das Kind hinunter. Er schaute sie an, dann das Baby, und seine Augen wurden wieder schmal, seine Haltung steif.
    Es gab keinen Ausweg. Sie würde sich einfach entschließen und es sagen müssen.
    »Es tut mir Leid, Michael«, sagte Grace und erweckte so erneut seine Aufmerksamkeit. »Mary hatte vor sechs Wochen einen Autounfall«, erklärte sie und enthielt ihm so den genauen Zeitpunkt von Marys Tod vor. Sie wollte, dass Michael auf keinen Fall vermuten könnte, der vier Wochen alte Kleine könnte sein Sohn sein. Grace schaute auf den Boden, riss all ihren Mut zusammen und schaute Michael wieder an. »Sie starb. Kein Arzt konnte ihr helfen.«
    Er starrte sie wortlos an, und sein Gesicht wurde todesbleich.
    »Sie war auf dem Weg zurück hierher«, erklärte Grace. »Sie war auf dem Weg zurück zu Ihnen.«
    Er schaute wieder auf das Baby. »Und das Kind?«, fragte er fast tonlos.
    »Es … gehört mir.«
    Er schwieg so lange, dass Grace Angst hatte, er würde ihr nicht glauben. Plötzlich wandte er dem improvisierten Babybett, das sie aus einer weiteren Apfelkiste gemacht hatte, den Rücken zu und ging an ihr

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