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Das Herz des Ritters

Das Herz des Ritters

Titel: Das Herz des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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musst. Vielleicht hilft sie mir, dafür zu sorgen, dass du dich von Ärger fernhältst. Der Herrgott weiß, dass ich allein nicht dazu in der Lage bin.«
    Sebastian atmete scharf aus und musterte Logan flüchtig. »In Anbetracht ihrer Reize wird sie selbst sicher noch genug für Ärger sorgen, lass dir das gesagt sein. Außerdem habe ich weder Zeit noch Muße, den Aufpasser für diese Frau zu spielen. Oder hast du vergessen, dass wir vor der Rückkehr des Königs einen gewissen Assassinen aufspüren müssen?«
    Der Schotte gab ein zustimmendes Grunzen von sich. »Sinans Handlanger müssten schon über Zauberkräfte verfügen, um durch die Stadttore zu gelangen oder in den Palast einzudringen. Wir haben vor Askalon und in der Stadt selbst zusätzliche Wachen postiert, so, wie du es befohlen hast. Ich habe sie angewiesen, jeden, der kommt oder geht, zu durchsuchen.«
    »Und wenn unser Fida’i bereits in der Stadt weilt und sich womöglich direkt vor unserer Nase versteckt?«, meinte Sebastian mehr zu sich selbst. Die Schergen des Alten vom Berge waren für ihre Fähigkeit, mit der Umgebung zu verschmelzen, bekannt. Geschickt bedienten sie sich vielerlei Maskierungen, schlüpften in jede Rolle – vom Geistlichen bis zum einfachen Bauern. In Askalon wimmelte es von unterschiedlichen Menschen. Jeder von ihnen konnte einen Anschlag auf Richard im Schilde führen. Sebastian wusste nicht, wie sie den Assassinen ausfindig machen sollten, bevor er wieder zuschlug.
    »Du wirst ihn finden«, sagte Logan, als ob er Sebastians Gedanken an seiner finsteren Miene hätte ablesen können. »Hat der Schwarze Löwe schon jemals versagt und nicht bekommen, was er sich in den Kopf gesetzt hat?«
    Sebastian hob sarkastisch eine Braue. »Ja, einmal. In jener Nacht im Lager ist dieser kleine Teufel dem tödlichen Ende meiner Klinge entkommen.«
    »Du hast das Unabwendbare lediglich ein klein wenig aufgeschoben«, warf Logan ein und zuckte mit den breiten Schultern.
    »Aufgeschoben, in der Tat«, erwiderte Sebastian. »Mir juckt es schon in den Fingern, mich an ihm zu rächen.«
    »Und ich wage zu behaupten, dass niemand dir dieses Vergnügen verwehren wird, mein Freund. Falls sich der Assassine im Umkreis von einer Wegstunde von Askalon befindet, werden wir ihn finden, das versichere ich dir.«
    Sebastian nickte. Die Tatsache, dass Logan ebenso entschlossen war wie er, den Mann aufzuspüren, beschwichtigte ihn. Er konnte es in der Tat kaum erwarten, an dem Assassinen Vergeltung zu üben. Sein Körper, der sich zu lange schon von der Verletzung erholen musste, sehnte sich nach Schlachtengetümmel, dem Gewicht der schweren Waffen und Rüstung, dem Triumph des Sieges … er würde alles tun, nur um diese andere quälende Sehnsucht zu bezwingen. Die Sehnsucht, die ihn dazu drängte, den Palastkorridor hinunter zu der Kammer zu schreiten, in der sie sich aufhielt, diese orientalische Tigerin mit den lebhaften Augen und dem üppig geschwungenen Mund, den er schon hatte kosten wollen, noch ehe er ihn gesehen und von seinem Anblick vollends betört worden war.
    Zahirah sorgte in der Tat für ganz eigene Probleme, weshalb er auch die Absicht hegte, sie nur so lange im Palast zu dulden, bis sich irgendwo ein anderer sicherer Aufenthaltsort für sie gefunden hatte. Abdul würde wissen, was zu tun war; noch vor Sonnenuntergang wollte er ihn mit dieser Aufgabe betrauen.
    Sich selbst zur Ordnung rufend, blickte er Logan in die erwartungsvollen Augen. »Haben die Männer schon mit ihren morgendlichen Waffenübungen angefangen?«
    Logan nickte. »Sie hatten damit begonnen, als der Mann am Tor für Ärger sorgte. Das Warten macht sie ungeduldig.«
    »Gut. Dann werde ich wohl keine Mühe haben, jemanden zu finden, der eine Weile mit mir kämpft.«
    »Du willst kämpfen?« Logan nahm sich noch eine Handvoll Trauben, ehe er Sebastian folgte, der bereits auf den Korridor zustrebte. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Meine Fähigkeiten sind eingerostet«, erwiderte Sebastian gelassen. »Ich brauche Übung.«
    »Eingerostet, dass ich nicht lache«, höhnte Logan. »Selbst wenn es so wäre, wird wohl keiner so töricht sein, gegen dich anzutreten, da doch alle wissen, dass du dem Tod erst vor wenigen Wochen nur knapp entronnen bist.«
    Zur Antwort schenkte Sebastian ihm einen vielsagenden Seitenblick und lief zielstrebig den Gang hinunter.
    »Oh nein, mein Freund.« Lachend hielt Logan mit ihm Schritt. »Du wirst mich keinesfalls zu diesem Wahnsinn

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