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Das Herz des Ritters

Das Herz des Ritters

Titel: Das Herz des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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Halim, gehst du mit mir in den Tod, das verspreche ich dir.«
    »Zieh deine Waffe«, höhnte er, »falls du glauben solltest, dass du mir auch nur einen Kratzer zufügen kannst, bevor ich dich aufgeschlitzt habe.«
    »Herrin, was geht hier vor?«
    Abrupt wandte Zahirah den Kopf und gewahrte voller Entsetzen, dass Abdul nur wenige Schritte von der Stelle entfernt stand, an der sie und Halim sich in einem tödlichen Patt bedrohten. Die Blicke des Dieners wanderten von ihr zu dem Assassinen, der den Dolch zum Todesstoß in ihr Herz erhoben hatte.
    »Du törichtes Weib. Ich hatte dir befohlen, allein zu kommen«, knurrte Halim.
    Abdul machte einen Schritt nach vorn, um ihr zu Hilfe zu eilen. »Sorgt Euch nicht, Herrin. Ich lasse nicht zu, dass er Euch etwas antut.«
    »Geht, Abdul!«, befahl Zahirah eindringlich. Ihre Aufmerksamkeit war so sehr von der unmittelbaren Gefahr beansprucht, dass sie sich nicht die Mühe machte, den Schein zu wahren. »Ich bitte Euch, geht auf der Stelle!«
    Er beachtete ihre Warnung nicht. Mutig schritt er auf Halim zu, unbewaffnet, aber vor allem unvorsichtig. »Gebt Eure Schwester unverzüglich frei. Sie gehört nun zu meinem Herrn. Wenn Ihr sie verletzt, verletzt ihr auch ihn, und das werde ich nicht zulassen.«
    Halim schenkte ihm ein verächtliches Schnauben. »Meine Schwester. Oh ja. Das hätte ich beinahe vergessen.«
    Abdul furchte verdutzt die Stirn. Sein fragender Blick richtete sich auf Zahirah. Er ahnte, dass sie gelogen hatte. Als sie den Anflug des Zweifels bemerkte, der in seine freundlichen, scharfsinnigen Augen kroch, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. »Abdul«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Bitte, Ihr wisst nicht, was Ihr tut.«
    »Ich habe geschworen, Euch zu schützen, Herrin«, sagte er. Doch in seiner Miene las sie, dass er ihr eher aus Pflichtgefühl seinem Herrn gegenüber beistehen wollte, und nicht etwa aus Neigung zu ihr. Er wandte sich Halim zu und wollte nach seinem Arm greifen.
    Es dauerte nur einen Wimpernschlag lang, doch Zahirah, unfähig, mehr als einen Warnschrei von sich zu geben, als Halim ausholte, kam es vor wie in einem Albtraum, der sich langsam und in schrecklichen Bildern vor ihren Augen abspielte.
    Während Abdul noch nach ihm greifen wollte, wandte Halim sich mit dem Dolch in der Hand um. Abdul holte aus und schlug mit dem Arm danach, doch Halim war, obwohl kleiner, doch stärker und weitaus geschickter. Mit Leichtigkeit wehrte er den Schlag ab und setzte sogleich zu dem tödlichen Stoß an. Und das so schnell, dass man von dem Dolch kaum mehr wahrnahm, als ein Aufleuchten polierten Stahles, ein verwischter Lichtblitz, der die Luft durchschnitt, ehe er sich in Abduls ungeschützte Brust bohrte.
    Zahirah schrie auf, aber es war zu spät. Halim zog den Dolch heraus und Abdul sackte in sich zusammen. Aus der Wunde floss ein scharlachroter Strom, ein Fluss aus Blut, der durch Abduls Finger ran, als er sich hustend die Hand auf die Brust drückte.
    »Allah möge dich verfluchen, Halim!«, schrie Zahirah und eilte an die Seite des sterbenden Dieners. »Es gab keinen Grund dafür!«
    »Ich habe dir gesagt, komm allein«, erwiderte der Assassine gelassen. »Das nächste Mal wirst du vielleicht eher geneigt sein, meine Anweisungen zu befolgen.«
    »Ich schwöre, ich werde dafür sorgen, dass du diese Freveltat mit dem Tod büßt!«, rief sie ihm zu. Doch als sie aufsah, war Halim fort, und sie sah sich allein dem furchtbaren Ausmaß der Verwundung gegenüber, die sie unabsichtlich über Abdul gebracht hatte.
    »Herrin«, sagte er und schaute sie ungläubig an. Seine Stimme war so brüchig, so schmerzlich dünn. »Ich sterbe, Herrin.«
    »Nein«, sagte sie und wäre fast an dem Wort erstickt, denn sie wusste, es war eine Lüge. »Abdul, bitte verzeih mir. Es tut mir so leid, so leid.« Sie bettete seinen Kopf in ihren Schoß und sah entsetzt, welche Mühe es ihn kostete, zu atmen. Der Tod kroch bereits in seine freundlichen Züge und ließ sie erstarren. Hektisch riss Zahirah seine weite Tunika hoch und drückte sie auf die Wunde, um den nicht enden wollenden Blutstrom aufzuhalten. »Oh, Allah. Hab Erbarmen, ich flehe dich an.«
    »Ich bin müde, Herrin«, flüsterte Abdul. »Ich werde jetzt schlafen.«
    »Nein. Abdul, du musst wach bleiben. Bitte schlaf nicht ein. Noch nicht. Bitte … stirb nicht.«
    Ein Schauer rüttelte ihn durch, heftig und stark, und brachte eine Spur Schweißperlen auf seine Stirn. Seine Augen kippten, sodass nur noch

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