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Das Herz des Wolfes (German Edition)

Das Herz des Wolfes (German Edition)

Titel: Das Herz des Wolfes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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ist. Das waren unsere Freunde und Verwandten.«
    Gideon schloss kurz die Augen und trat sich in Gedanken noch einmal. »Natürlich«, sagte er sanft.
    Sie beförderte das geschnittene Gemüse vom Schneidebrett in eine vorgeheizte Bratpfanne. Es brutzelte, der Duft von gebratenem Essen durchzog die Küche. »Glaubst du, dass es derselbe Mörder ist?«, fragte sie.
    »Der Mörder ist sehr methodisch vorgegangen. Er hat seinen Geruch mit einer Chemikalie getarnt, die von Jägern benutzt wird. Und auch wenn der Tatortbericht für Haley noch nicht vorliegt, würde ich darauf wetten, dass er keine Fingerabdrücke hinterlassen hat. Das hat auch der Jacksonville-Mörder nicht getan. Alle Opfer starben durch einen Stich ins Herz, sehr sorgfältig ausgeführt. Anschließend wurde ihre Bauchhöhle ausgeweidet. Die Organe wurden immer im selben Muster neben der Leiche abgelegt.«
    Ihre Hand, in der sie den Pfannenwender hielt, fiel an ihrer Seite herab, während es in ihrem Gesicht arbeitete. Mit schnellen Schritten war Gideon bei ihr, um sie von hinten festzuhalten und zu stützen. Sie flüsterte: »H-Haley war tot, bevor er ihr das angetan hat?«
    »Ja«, sagte er mit fester Stimme. »Der Mörder hat etwas anderes im Sinn als Folter. Das verspreche ich dir, Alice, sie hat nicht gelitten.«
    Sie atmete tief durch und versuchte, ihre Beherrschung wiederzuerlangen. »Danke. Es geht schon wieder.«
    Er ließ sie los und trat zurück. Nicht zu weit, nur ein paar Schritte. Die Hände zu Fäusten geballt blieb er außerhalb ihres Sichtfelds stehen und sah zu, wie sie mit ruckartigen Bewegungen weiterkochte. Dass er nicht mehr tun konnte, um ihr zu helfen, machte ihn fast wahnsinnig. »Brauchst du eine Pause?«, fragte er in der Hoffnung, dass sie ja sagen würde.
    »Nein.« Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Bitte, mach weiter.«
    »Du hast gesagt, euer Direktor, Alex Schaffer, habe dir und Haley die Nachricht von Peter Baines’ Tod überbracht. Und er hat auch die Information verbreitet, dass David Brunswick verschwunden war, richtig?« Er wartete ihr Nicken ab und fuhr dann fort: »Warum Schaffer?«
    »Nach Jacksonville hat Alex eine Selbsthilfegruppe für Chamäleon-Wyr gegründet. Erst diente sie nur der Trauerbewältigung, aber mit der Zeit ging es mehr um Geselligkeit. Jetzt treffen wir uns jeden ersten Sonntag im Monat zu einem gemeinsamen Essen, zu dem jeder etwas mitbringt, und ein paar von uns treffen sich am dritten Sonntag im Monat zum Brunch. Manchmal verabreden sich Mitglieder der Gruppe, um zusammen zu wandern, in ein Restaurant oder ins Kino zu gehen.«
    » True Colors «, sagte Gideon.
    Überrascht sah sie ihn an. »Du kennst die Gruppe? Wir halten ihre Existenz ziemlich geheim. Es gibt eine Website, auf der sich alle Mitglieder einloggen können, um Nachrichten zu posten, E-Mails zu schreiben und andere zu einem Ausflug einzuladen, aber sie ist privat. Sie wird nicht einmal bei der Google-Suche angezeigt.«
    »Das FBI pflegt eine Akte über die sozialen Aktivitäten von Chamäleon-Wyr«, erklärte Gideon ihr. »Dazu zählen auch die Informationen auf dieser Website. Ich habe sie mir heute im Laufe des Tages angesehen, hatte aber keine Zeit, mir alles durchzulesen. Ich wusste nicht, dass Schaffer die Gruppe gegründet hat.«
    »Ja, und soweit ich weiß, sind alle Chamäleon-Wyr in New York Mitglieder.«
    »Dreiundzwanzig«, murmelte Gideon.
    »Wie bitte?« Alice reichte ihm Teller, Besteck und Servietten.
    Er deckte den Tisch. »Auf der Website gibt es eine Liste mit allen Namen. Die Gruppe hat dreiundzwanzig Mitglieder.« Nun, genau genommen waren es jetzt nur noch zwanzig, aber in diesem Punkt wollte er nicht kleinlich sein, damit hätte er ihr nur wehgetan. »Was hat dich heute Abend zu Haley geführt?«
    »Wir hatten vor, den Abend zusammen zu verbringen. Ich wollte sie überreden, für einige Zeit mit zu mir zu kommen.« Als er zurückkam, reichte sie ihm Salz- und Pfefferstreuer, eine Flasche Ketchup und eine frisch geöffnete Flasche Corona.
    »Wusste irgendjemand, dass ihr euch heute Abend treffen wolltet?« Er brachte das Bier und die Gewürze an den Tisch.
    »Nein.« Sie sah ihn stirnrunzelnd an. »Ist das wichtig?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Behalten wir es fürs Erste für uns, okay?« Konnte es nützlich sein, diese Information zurückzuhalten? Er schob den Gedanken beiseite, um ihn sich später noch einmal vorzunehmen.
    »In Ordnung.« Tief in Gedanken versunken ließ sie den

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