Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle - Die drei Säulen der Transformation
immer noch das Gefühl haben, angegriffen zu werden, dann versuchen Sie es mit: »Ich weiß, du meinst das nicht so, aber du redest auf eine Art, die ich ziemlich heftig finde. Vielleicht merkst du es gar nicht. Wenn es dir nichts ausmacht, dann würde ich gerne ein paar Minuten Pause machen und danach noch mal darüber reden. Ich möchte darüber sprechen, aber erst nach ein paar Minuten.«
Gewöhnlich geht es bei Streitereien darum, dass durch die Art, wie etwas gesagt wurde, und weniger durch das, was gesagt wurde, Gefühle verletzt worden sind. Deshalb erinnern wir uns oft ein paar Tage später gar nicht mehr daran, worum es bei dem Streit ging; es ging nämlich gar nicht so sehr um die eigentlichen Worte, sondern um unsere emotionale Reaktion auf den Ton in der Stimme und die Körpersprache der anderen Person. Also sollten wir möglichst nicht auf die Details eingehen, wenn wir wütend oder verletzt sind. Gehen Sie nur auf die fehlgeleitete Kommunikation ein und vergeben Sie die entstandene Situation. Wenn Sie dann beide ruhig und gelassen sind, können Sie über das Thema sprechen, um das es ursprünglich ging.
Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern es ist auch eine Sichtweise auf die Welt, und es sind die Entscheidungen, die wir darüber treffen, wie wir unsere Vision von der Welt zum Ausdruck bringen und manifestieren wollen.
Vergebung
Die Wahl ist einfach: vergeben oder ablehnen. Vergebung bringt Frieden; Ablehnung nährt den Schmerz im Innern und äußert sich schließlich in Form von schädlichem Verhalten und Gesundheitsproblemen. Es ist einfach nur eine Wahl – die Wahl deines Lebens.
Ganz egal, wie viele Yogaübungen wir praktizieren, ganz egal, wie viel Weizenschrotsuppe wir essen, ganz egal, an wie vielen Kirtans wir teilnehmen, wir werden kein glückliches Leben führen, wenn wir Groll und Hass in uns tragen. Oftmals ist es ganz entscheidend, das gebrochene Herz oder den gebrochenen Geist zu heilen, um auch den Körper heilen zu können. Wenn wir nicht vergeben, wirkt sich das auf unseren Stresslevel aus, auf unsere Selbstheilungskräfte, auf unser Urteilsvermögen und auf alle unsere Beziehungen. Es gibt ansteckende Krankheiten, die nicht weniger tragisch sind als Aids oder die Windpocken. Wut und Zorn sind ansteckend, Hass ist ansteckend, und wenn wir emotional in einen Kreislauf der Rache investieren statt in Vergebung, sind wir zum Untergang verurteilt. Und ebenso unsere Kinder, wenn wir unsere negativen Gefühle an unsere Familien weitergeben.
Das Gegengift gegen diese Ansteckungen heißt Vergebung – vielleicht das machtvollste Instrument, das wir haben, um uns selbst zu heilen. Denn wenn wir einem anderen vergeben, heilen wir uns selbst, so wie die Wut auf einen anderen auch uns selbst vergiftet.
• Vergeben : 1) der Wut oder dem Groll auf etwas oder jemanden entsagen,
2) den Wunsch oder die Macht zu bestrafen aufgeben.
Viele von uns sind in ihrem Leben unglücklich, und ganz gleich wie viel wir körperlich trainieren, uns amüsieren oder Yoga praktizieren, wir gehen nach wie vor unglücklich zu Bett, schlafen schlecht oder wachen mitten in der Nacht voller Angst und Verzweiflung auf. Schließlich stellen wir möglicherweise fest, dass wir jemandem vergeben müssen, bevor wir nachts wieder schlafen können. Medikamente mögen das Problem scheinbar lösen, tun es in Wirklichkeit aber doch nicht; und vielleicht wird es nicht einmal durch das Meditieren behoben, weil wir auf einem Vulkan sitzen. Wir werden also so lange kein glückliches Leben haben, wie wir der Person, die uns verletzt und gekränkt hat – ob in Wirklichkeit oder in unserer Wahrnehmung –, nicht verzeihen und vergeben. Und wir werden auch keine so guten Eltern, Ehepartner, Freunde oder Führungspersonen sein, wie wir sein könnten.
Wir verursachen unser Leiden selbst, und hinzu kommt, dass sich die aufrechterhaltene Wut, der fortbestehende Zorn auf alle unsere Beziehungen auswirken und sie infizieren. Je glücklicher wir werden, desto positiver ist unsere Auswirkung auf unsere Mitmenschen. Je mehr Groll wir hegen, desto negativer ist die Auswirkung auf andere. Wenn wir nicht lernen, anderen zu vergeben, werden wir ständig voller Groll und Verbitterung sein, und die werden uns schädigen und können uns schließlich vergiften. Ein solcher Zustand manifestiert sich in vielen Krankheitsformen wie zum Beispiel Herzleiden und kann auch zu gefährlichen Süchten führen. Die Folge ist ein schlechter
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