Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
Vom Netzwerk:
sie. »Wie komisch.«
Harukan fand es nicht sehr witzig und öffnete vorsichtig sein tränendes Auge, aber bevor er sie wütend anfahren konnte, kuschelte sie sich in seine Armbeuge und schlief ein. Die Unterhaltung war damit beendet.
Erst als Harukan sicher war, dass Senna tief und fest in seinen Armen schlief, fragte er die Libelle: »Wie hätte sie meinem Juwel diesen Wunsch erfüllen können?«
Die Libelle krabbelte zu ihm hin und strich mit einem ihrer Beinchen über die schlafende Senna. »Ich weiß es nicht. Sie ist eine junge Frau, aber im Geiste immer noch ein kleines Mädchen. Wer weiß schon, was in ihr vorgeht?«
»Libelle?«
»Ja?«
»Sie ist mir immer noch unheimlich. Wenn sie in meiner Nähe ist, habe ich das Gefühl, was Schreckliches getan zu haben. Sie dürfte nicht in meiner Welt sein. Sie wird Unheil über sie bringen.«
Die Libelle senkte ihren Kopf und ein riesiges Facettenauge erschien in Harukans Sichtfeld. »Das Unheil fing mit dem Diamanten an und wird erst enden, wenn sie wieder verschwunden sind. In meinen Augen bist du ein Held, kleiner Junge.«
»Aber es ist mein Volk.«
Die Libelle nickte. »Wahrscheinlich hast du recht. Nur ein Narr würde seinem eigenen Volk den Untergang wünschen, aber du musst in größeren Dimensionen denken, nicht nur an dich oder an dein Volk, sondern an unsere ganze Welt. Elowia ist im Begriff an den Juwelen zu ersticken.«
»Ich kann nicht«, stammelte Harukan. »Ich kann das nicht. Ich kann mein Volk nicht verraten. Niemals.«
Die Libelle drückte ihre Vorderbeine gegen seine Brust und summte: »Jetzt ist es zu spät oder was willst du tun? Sie verstoßen oder sie gar töten?«
Harukan schnaubte auf, dass Mädchen in seinen Armen wog, trotz ihres geringen Gewichts, schwer. »Ich werde Senna nie etwas antun können, aber sie hat dieses Schattenjuwel, von dem sie gesprochen hat, nicht wahr?«
Die Libelle seufzte auf und ihre schillernden Facettenaugen wurden trübe. »Ich hatte dich wirklich gerne, kleiner Diamantaner.«
»Wie?« Harukan stand der Schreck ins Gesicht geschrieben, als er begriff, was das Wandeltier damit meinte.
Die Libelle sah liebevoll auf Senna hinab. »Es ist an der Zeit Abschied zu nehmen, Diamantaner. Sie ist erwacht ...«
Unter großer Anstrengung gelang es Harukan, seinen Kopf zu neigen und ebenfalls auf Senna hinab zu sehen. Sie hatte ihre Augen weit aufgerissen und die Zähne gebleckt. Sie wirkte fremd und andersartig. Ihr Juwel glitzerte in einem tiefen Schwarz.
Er rutschte panisch von dem fremden Wesen weg, was zwar noch wie Senna aussah, aber ihr nicht mehr glich.
Sie erhob sich, der schwarze Diamant flimmerte und ihre eisige Stimme erhob sich über den heißen Wüstensand: »Du wirst mich nicht aufhalten. Du wirst mich nicht wieder wegsperren.«
Harukan kauerte sich ängstlich gegen den Baumstamm. »Ich«, stammelte er und krallte seine Hände um seinen Diamanten, der so herzzerreißend wimmerte, dass er das Gefühl hatte, den Verstand zu verlieren. »Ich will dich doch nicht wegsperren. Ich wollte dir nichts tun.« Er sah hilfesuchend zur Libelle. »Du hast es doch auch gehört.«
Die Libelle grinste hinterhältig und schüttelte dann ihren Kopf. »Nein, davon habe ich nichts gehört. Er wollte dich einsperren und dich verstoßen, wie alle anderen, Senna. Glaub ihm nicht.«
Harukan schluchzte fassungslos auf und streckte Senna flehentlich seine Hände entgegen. »Das ist nicht wahr. Das stimmt nicht, die Libelle lügt.«
Senna, oder wer immer sie auch sein mochte, beugte sich vor und ihre blassen Finger angelten nach seinem Stein. Er musste ohnmächtig vor Angst mit ansehen, wie sie ihn mit ihrer Faust umschloss. Das Wimmern seines Diamanten wurde zu einem unerträglichen Kreischen. Harukan presste sich seine Hände auf seine Ohren, er ertrug es nicht mehr länger.
»Die Libelle hat mir versprochen, dass ich mit ihrer Hilfe endlich frei sein werde. So lange habe ich mich gedulden müssen, eingesperrt, weggesperrt, gefürchtet, verleugnet und verachtete zu werden.«
Harukan rann der Schweiß von der Stirn, ihm war heiß, extrem heiß, zu heiß. Er schien unter ihrem feurigen Blick dahin zu schmelzen.
Verschwommen ragte Senna über ihm und ihre Hände drückten unerbittlich weiter zu.
Die Libelle neigte ihren Kopf und strich Harukan über seine Wange. »Es tut mir leid, mein Junge. Aber ein Diamantaner mehr oder weniger auf dieser Welt spielt keine Rolle. Ich musste dich opfern, damit sie endlich erwachen kann.«
Harukan rutschte

Weitere Kostenlose Bücher