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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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funktioniert …« – ich breitete die Hände mit den Handflächen nach oben aus – »… gelten nicht mehr. Die Ordnungshüter sind ausgesprochen … hartnäckig.«
    »Und das ist ungewöhnlich? Dass Ordnungshüter das Gesetz durchsetzen?«
    »Einer von Valentines Männern wollte mein Zimmer durchwühlen, als ich von deiner kleinen Feier zurückkam. Er behauptete steif und fest, er hätte es nicht auf Anordnung des Bosses getan, und später an dem Tag hat mir das alte Uhrwerk erklärt, nicht in die Sache hineingezogen werden zu wollen. Er will mich nicht mehr in seiner Bande haben, bis alles geklärt ist.«
    »Bis alles geklärt ist?« Sie beugte sich vor, berührte mit den Ellbogen den Tisch. Angela schien dicht über dem Holz zu schweben.
    »Ich wollte dich wegen einiger Namen befragen, Angela. Ein paar der Leute habe ich kennengelernt, wenn auch nur kurz. Sag mir, ob sie dir bekannt sind.«
    Angela saß regungslos da und beobachtete mich. Sie sagte kein Wort. Ich holte das Blatt Papier, das ich von Calvin hatte, aus der Tasche und legte es zwischen uns auf den Tisch. Sie ergriff es, faltete es auseinander und betrachtete es eine volle Minute, ohne zu sprechen. Dann faltete sie es wieder zusammen und legte es zurück auf den Tisch. Sie seufzte.
    »Wo hast du das gefunden?«, fragte sie.
    »Bei Freunden. Ein Teil meines interessanten Lebens. Jetzt will ich wissen, ob du einige dieser Leute kennst. Zumindest einen von der Liste habe ich getötet, und ich habe die Leiche eines anderen gesehen. Einem Dritten bin ich bei deiner Feier begegnet. Wer sind diese Leute, Angela?«
    »Wellons«, sagte sie. »Ist er derjenige, den du getötet hast?«
    »Nein. Aber ich habe ihn gesehen. In deinem Haus. Sloane auch. Aber getötet habe ich Marcus, und zwar auf der Pracht des Tages . Und er hat mir etwas gegeben.«
    »Ein schlechtes Gewissen?«
    Ich lächelte. »Du weißt, was er mir gegeben hat, Angela.«
    Sie wollte meinem Blick nicht begegnen. Stattdessen stand sie auf, ging zum Porzellanschrank und fuhr mit einem Finger über die Holzintarsie.
    »Nehmen wir an, ich wüsste es«, räumte sie schließlich ein. »Was hat es mit dem zu tun, was auf den Höhen passiert ist?«
    »Du hast diese Kreatur gesehen, Angela. Alle dort haben sie gesehen. Was wird den Offizieren bezahlt, damit sie Stillschweigen bewahren? Ein Engel, der den Landsitz der Tombs verwüstet? Das kann nicht gut für deinen Ruf sein.«
    »Es sind alle brave Jungs, Jacob. Anständige Bürger. Sie wissen, worüber Stillschweigen zu bewahren ist.«
    »Aber irgendjemand wird reden. Irgendjemand wird sich betrinken und dann reden. Und was wird derjenige sagen? Dass er einen Engel gesehen hat. Dass die Mythen wahr sind. In Veridon hält sich ein Engel auf, Angela.«
    »Was machst du hier, Jacob? Weißt du, man versucht, dich wegen des Todes dieser Gildenmitglieder zu verhaften. Und wegen dem des Sommermädchens. Und dem von Registrar Prescott.«
    »Du weißt, dass ich sie nicht getötet habe.«
    »Ich weiß, dass du sie nicht alle getötet hast«, gab sie leise zurück. Sie drehte sich mir zu. Aus ihren Augen sprach Besorgnis. »Was macht der Engel, Jacob? Was hat er zu dir gesagt?«
    »Er war hinter etwas her, Angela. Hinter etwas, von dem er glaubte, ich hätte es. Und dasselbe galt für Pedr und gilt für die Ordnungshüter. Etwas, von dem alle denken, ich hätte es. Und ich hoffe, du kannst mir helfen, Angela, denn wir wissen beide, dass ich es nicht habe.«
    »Sagen wir, es wäre so, worum es sich dabei auch handeln mag.« Sie wandte sich wieder ab, weigerte sich, mich anzusehen. »Was geht mich das an?«
    »Du weißt, dass ich es nicht habe. Du sitzt im Rat. Die Ratsmitglieder halten die Zügel der Ordnungshüter in der Hand. Ruf sie zurück.«
    Sie lehnte sich an den Schrank und verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust.
    »Der Rat ist ein komplizierter Ort. Vielleicht sehen jene Mitglieder, die im Augenblick die Ordnungshüter dirigieren, nicht das ganze Bild.«
    »Willst du damit sagen, du hättest keinen Einfluss auf die Armee vor deiner Tür?«
    »Das ist eine interessante Frage.« Sie ging zum Fenster und ließ den Blick über das Grundstück wandern. Man konnte die Dächer des umliegenden Viertels erkennen, die sich über die Mauer erhoben wie ferne Gipfel aus Schindeln und Ruß. »Was sie zu wissen glauben und was sie tatsächlich wissen. Eine interessante Frage. Aber kommen wir auf den Punkt, Jacob.«
    Sie kehrte zum Schrank zurück und zog eine

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