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Das Hundehotel

Das Hundehotel

Titel: Das Hundehotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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verraten alles. Augen kann man schminken, Formen kann man vortäuschen, man kann so ziemlich alles Wahre verdecken, aber ein Mund trotzt allem Bemühen um Vorspiegelung falscher Tatsachen.
    Sie war zimtbraun gebrannt, und ihr Leinenrock war so geschnitten, daß er ihrer ohnehin vollkommenen Figur noch schmeichelte. Die seidene Bluse hatte kein Designer-Etikett im Kragen nötig, exklusiv auszusehen. Sie stieg aus einer gewissen Sorte Auto, zu der normalerweise eine gewisse Sorte Mann gehört: gepflegt, sicher und protzig -beide, Mann und Auto. Galavorstellung garantiert.
    «Hallo», sagte ich, stellte mich vor und streckte ihr die Hand hin. Ihre sah aus, als hätte sie nie etwas Schwereres berührt als einen Tropfen Joie von Patou. «Darf ich Ihnen etwas anbieten? Kaffee? Saft? Sonst etwas...?» Ich hoffte, sie würde sich für Leitungswasser entscheiden. Es ist das einzige, das nicht beim Vergleich mit besseren Marken den kürzeren zieht.
    «Ich hätte gern eine Tasse Tee», sagte sie. Das nahm mir ein bißchen den Wind aus den Segeln. Ich sah sie als Martini-mit-Zitrone-Typ, und wir hätten nur die Zitrone zu bieten. Ich rief Emily und bat sie, uns Tee zu machen und ihn in den Garten zu bringen. Die neuen Pflichten machten ihr bereits viel Spaß, und wenn sie wegen des Hinkens etwas verschüttete, konnten wir es immer noch auf das Stiefmütterchenbeet tun.
    Ich fragte, wie es Adam gehe. «Sehr gut», sagte sie mißtrauisch. «Ich glaube, er segelt gerade mit seinem Vater vor Juan...»
    «Er ist ein umwerfender Junge», sagte ich begeistert. «Wir haben uns nur ein paarmal gesehen, aber er schreibt so lustige Briefe!»
    Sie lachte wehmütig. «Mir leider nicht. Höchstens eine Ansichtskarte, wenn sein Vater es befiehlt.»
    «Nun ja, sie sind in Wahrheit für Lady bestimmt», log ich schnell. Kürzlich hatte er mir sein Herz darüber ausgeschüttet, daß er nach Frankreich fahren müsse, daß sie an schulfreien Tagen nie mit ihm wegginge, daß sein Großvater ihm fehle. «Ich habe wirklich versucht, Sie telefonisch zu erreichen. Ich hatte ein ungutes Gefühl, weil ich Lady ohne Ihr Wissen hatte, aber Sie waren fort, und Adam war sicher, Sie würden ebenfalls der Meinung sein, daß es das Beste für sie sei. Lady bedeutet ihm so viel.»
    «Ja», sagte sie seufzend, «wenn ich darüber nachdenke, haben Sie natürlich das Richtige getan.» Sie wandte sich etwas ab, und ich sah ihr Profil. Es erinnerte mich an einen Persischen Windhund namens Pepper, der mit einem juwelenbesetzten Halsband zu uns kam und sein Lebtag noch keinen Knochen bekommen hatte.
    «Dann behalte ich sie gern weiter hier, so lange Sie es für richtig halten», sagte ich erleichtert. «Wir haben sie alle ins Herz geschlossen. Sie ist ein so guter Hund. »
    Lady näherte sich, gefolgt von Ben mit dem Tablett. Er hatte Turnschuhe an und einen Kopfhörer auf. Emily humpelte neben ihm her, in der Hand einen Teller mit selbstgebackenen Zuckerkringeln, die jeden Augenblick Gefahr liefen, die Blaukissen zu verzieren. Ich stellte die beiden förmlich vor, dann entfernten sie sich, wobei Emily ihre Brillengläser behauchte und an ihrem T-Shirt blank putzte.
    Ich sagte unbehaglich: «Sie sind für eine Weile hier...»
    «Sie nehmen auch Kinder?» Man konnte sehen, daß sie dachte, ich gehöre in eine Zwangsjacke.
    Düster sagte ich: «Und Schildkröten, junge Füchse, Hühner, Enten, Ziegen...» Ich zuckte mit den Schultern. «Aber keine Affen oder Schlangen: Ich kenne meine Grenzen.»
    Eine Pause entstand. Dann sagte sie mitfühlend: «O du meine Güte!» und ich kam mir vor, als wäre ich dabei ertappt worden, wie ich zwar einigermaßen Kopfstand machte, dabei aber meinen Schlüpfer zeigte.
    «Dann wissen Sie vielleicht auch, was man in den Ferien mit einem Schuljungen anfängt?» fragte sie. «Soll ich mit ihm im Garten Kricket spielen? Zur Rollschuhbahn gehen? Ins Kino? Ich weiß nie, was ich unternehmen soll, wenn er da ist. » Sie klang ehrlich besorgt, und ich begann, Mitleid mit ihr zu haben — widerwillig, aber mit einem Funken Verständnis.
    «Die meisten Kinder wollen nur, daß man zuhört, wenn sie reden. Wirklich zuhört, nicht nur so tut als ob. Und sie möchten daran teilhaben, was man tut. Ich glaube nicht, daß sie regelrecht ausgeführt werden wollen oder daß man mit ihnen spielen soll. Dafür sind gleichaltrige Kameraden viel besser geeignet.»
    «Könnte er dann nicht hierherkommen, wenn er Ferien hat und ich nicht da bin?»
    Ich mußte

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