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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Normalkontinuum zurückkehrte, im interstellaren All, weit von den nächsten Sonnensystemen entfernt. Irgendwo dort draußen waren elektromagnetische Signale unterwegs, die Jahre gebraucht hätten, um einen TVF-Stützpunkt zu erreichen.
    »Bald wissen wir Bescheid«, murmelte Lanyan.
    »Vorausgesetzt, Dr. Serizawa hat wirklich einen Notruf gesendet, General«, sagte der technische Lieutenant.
    »Davon gehe ich aus«, erwiderte Lanyan. »Es sei denn, seine Station wurde vernichtet, bevor er Gelegenheit dazu bekam.«
    Das Erkundungsschiff hing mit Relativgeschwindigkeit null im All, während die Galaxis unmerklich rotierte. Der Hauptschirm zeigte die zarten Schleier ferner Nebel.
    Nach fünfzehn Minuten spürte Lanyan einen dumpfen Schmerz in den Wangen und merkte, dass er die Zähne zusammengebissen hatte. »Bringen Sie uns auf halbe Lichtgeschwindigkeit. Fliegen wir den Signalen entgegen.«
    Das Raumschiff glitt durch die Leere, während die Kom-Empfänger ins All horchten und nach dem Notruf suchten, der vor einigen Wochen gesendet worden war.
    »Wie groß ist der Fehlerspielraum in Ihren Berechnungen?«, wandte sich Lanyan an den Lieutenant.
    »Weniger als einen Tag, Sir. Die ermittelten Werte…«
    Plötzlich huschten Streifenmuster über die Bildschirme. Der General stand auf und sah zum primären Display, das Dr. Serizawa zeigte.
    »… werden angegriffen. Von nicht identifizierten, kugelförmigen Raumschiffen mit einer sonderbaren Konfiguration. Mein Gott, sie haben bereits einen der Monde zerstört!« Serizawa drehte sich um. »Ihre Feuerkraft ist unglaublich! Übertragen Sie die von den Außenkameras erfassten Bilder!«, fuhr er den Kommunikationsspezialisten an. »Übermitteln Sie nützliche Daten. An meinem Gesicht ist dort draußen niemand interessiert.«
    Das Bild wechselte und Lanyan beobachtete erstaunt die diamantenen Kugeln und ihre flackernde blaue Energie, die einen zweiten Mond vernichtete.
    Die lange Reise durchs All hatte die Integrität der elektromagnetischen Signale beeinträchtigt, deshalb kam es immer wieder zu visuellen und akustischen Störungen. Voller Entsetzen sahen Lanyan und seine Crew, wie die Wissenschaftler der Beobachtungsplattform versuchten, einen Kontakt mit den Fremden herzustellen. Aber die Angreifer reagierten nicht darauf und setzten ihr Vernichtungswerk erbarmungslos fort.
    Der General begriff nun, dass die Ildiraner in keiner Verbindung mit dem Zwischenfall standen. Dies war etwas Neues, etwas Schlimmeres. Nie zuvor hatte Lanyan etwas gesehen, das sich mit den monströsen fremden Schiffen vergleichen ließ, nicht einmal in seinen Albträumen.
    Nach der Zerstörung der vier Monde von Oncier näherten sich die Angreifer der Beobachtungsplattform. Wieder gleißte blaue Energie und von einem Augenblick zum anderen wurden die Bildschirme dunkel. Die Sendung endete mit der Vernichtung von Serizawas Station. Lanyan hatte mehr gesehen, als ihm lieb war.

48 CESCA PERONI
    Cesca befand sich nicht in Rendezvous, wo sie eigentlich sein sollte, und deshalb dauerte es eine Woche länger, bis die Nachricht sie erreichte. Der Kurier informierte zuerst Jhy Okiah und die alte Sprecherin schickte ihn dann nach Plumas.
    Der junge Mann passierte den Eispanzer durch einen Pumpschacht, erreichte den kalten Hohlraum darunter und rief: »Cesca Peroni! Ist sie noch hier? Ich habe eine dringende Mitteilung von Jhy Okiah.«
    Cesca verbrachte den größten Teil ihrer Zeit in Hütten, in unmittelbarer Nähe von Heizgeräten, aber nach der Gedenkfeier steckte sie voller Unruhe. Sie hatte einen Schutzanzug angezogen, um auf dem Eis von Plumas zu wandern und von dort aus die Sterne zu beobachten.
    »Ich bin Cesca«, wandte sie sich an den Kurier. »Was ist los?« Der junge Mann erweckte nicht den Eindruck, eine Plauderei im Sinn zu haben – es schien um etwas Ernstes zu gehen.
    Jess und Bram Tamblyn traten nach draußen. Wenige Sekunden später folgte ihnen die neugierige Tasia in Begleitung ihres silbrig glänzenden Kompi EA.
    Der Kurier hatte blondes Haar, braune Augen, das kantige Kinn und die lange Nase des Burr-Clans. Die Symbole an seiner Weste wiesen darauf hin, dass er auch mit den Maylors und Petrows verwandt war. »Eine wissenschaftliche Station der Gans bei einem Gasriesen wurde zerstört, zusammen mit vier Monden!«, stieß er hervor. Der junge Mann griff in die linke Tasche, fand dort nichts und suchte dann in den drei Beuteln, die an die rechte Seite seiner Jacke genäht waren.

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