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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Person steckt, die auch den Mordanschlag auf mich veranlasst hat. Oder halt, das kann nicht stimmen. Wenn jemand glaubt, dass ich tot bin, hätte er sich ja den Aufwand mit der falschen Mrs. Mordaunt getrost sparen können. Irgendwie passt das noch nicht richtig zusammen.«
    »Wo könnte eigentlich die wirkliche Mrs. Mordaunt sein?«, fragte Paula.
    »Diese Frage bereitet mir große Sorgen. Ich werde gleich Roy Buchanan anrufen, damit er nach ihr suchen lässt.«
    Als Tweed zum Telefonhörer griff, betrat Harry Butler das Büro. Er hielt ein Blatt Papier in seiner großen Hand.
    »Was haben Sie denn da?«, fragte Paula neugierig.
    »Warten Sie noch einen Augenblick, bis Tweed fertig telefoniert hat.«
    Kaum hatte Tweed aufgelegt, reichte Butler ihm das Blatt Papier.
    »Erinnern Sie sich noch an den Hubschrauber, der uns auf dem Weg von Alfriston hinterhergeflogen ist?«, sagte er. »Mir jedenfalls kam es so vor, als ob er von Lord Barfords Anwesen gestartet wäre.«
    »In welcher Höhe, würden Sie sagen, ist er geflogen, als Sie ihn zum ersten Mal bemerkt haben?«
    »Schätzungsweise dreihundert Meter.«
    »Und war er im Steigflug?«
    »Nein, er flog in der Horizontalen.«
    »Dann könnte es doch aber auch der Helikopter gewesen sein, den wir auf dem Landeplatz bei Rondels Haus gesehen haben.«
    »Lesen Sie meinen Bericht«, sagte Butler. »Das sind Auszüge aus der Akte, die wir über Lord Barford haben.«
    Tweed war erstaunt, dass Butler sich Barfords Akte angesehen hatte, und las den Bericht deshalb gleich zweimal durch. Dann lehnte er sich zurück und starrte stirnrunzelnd hinauf zur Zimmerdecke.
    »Das war eine gute Idee, Harry«, sagte er schließlich. »Aber Sie haben in Ihrem Bericht nicht erwähnt, dass Bernard Barford nach seinem Abschied aus der Armee eine Weile Chef der Special Branch war.«
    »Das schien mir nicht wichtig zu sein.«
    »Da stimme ich Ihnen zu. Wirklich wichtig in unserem Fall ist es, dass Barford einen Sikorsky-Hubschrauber besitzt, mit dem er offenbar regelmäßig nach London fliegt. Er muss einen Piloten dafür beschäftigen, ich weiß nämlich definitiv, dass er keinen Flugschein besitzt.«
    Tweed schaute hinüber zu Paula, die ihm gleich mitteilte, dass Monica inzwischen die Kopien der Berichte fertig habe. Dann richtete er den Blick auf Newman. »Jetzt wissen wir zwar immer noch nicht, wem der Hubschrauber gehört, der uns bis nach London verfolgt hat«, sagte der Auslandskorrespondent. »Aber eins dürfte ziemlich sicher sein, nämlich dass der Pilot dem Attentäter mitgeteilt hat, wo er uns auflauern musste.«
    »Ich würde jetzt gerne Art Baldwin holen«, sagte Paula. »Ich bin schon ganz gespannt, wie die Bilder vom Eagle’s Nest geworden sind. Wenn ich den Umschlag ohne Art öffne, ist er bestimmt sauer auf mich.«
    »Der Himmel bewahre mich vor den Eierköpfen«, seufzte Newman. »Allerdings muss ich zugeben, dass Art wahrscheinlich der beste Fotoauswerter im ganzen Land ist.«
    Tweed nickte Monica zu, die daraufhin Baldwin anrief und ihn bat, in Tweeds Büro zu kommen. Eine Minute später klopfte es leise an der Tür.
    »Herein!«, rief Tweed. Die Tür ging auf, und ein kleiner Mann, dessen Gesicht leicht an das eines Eichhörnchens erinnerte, trat ein. Er trug eine Brille mit dicken Gläsern. Paula bat ihn, an ihren Schreibtisch zu kommen, und gab ihm den großen Umschlag.
    »Was Sie hier sehen, sind die Fotos, die Sie in Sussex gemacht haben«, erklärte Art Baldwin, nachdem er den Umschlag geöffnet hatte. »Ich habe sie einmal normal abgezogen und dann noch ein paar Ausschnittsvergrößerungen gemacht. Letztere sind hochinteressant.
    Alle bis auf Monica standen auf und gingen hinüber zu Paulas Tisch, wo Baldwin inzwischen die Abzüge ausgebreitet hatte.
    Bei der Aufnahme hatte Paula eine von den Eierköpfen entwickelte neue Spezialkamera verwendet, mit der man nachts auch ohne Blitz hervorragende Aufnahmen machen konnte.
    »Könnte ich mal eine Lupe haben?«, sagte Newman. »Ich würde mir gerne den Hubschrauber etwas näher anschauen.«
    Baldwin holte ein Vergrößerungsglas aus der Tasche seines Laborkittels und gab es Newman, der sich damit dann dicht über eines der Fotos beugte. Als er sich wieder aufrichtete, pfiff er durch die Zähne.
    »Das ist ein Sikorsky, daran besteht überhaupt kein Zweifel.«
    »Dann muss also der Hubschrauber, der uns verfolgt hat…«, begann Paula, hielt aber inne, weil Baldwin bei ihnen war. Sie hatte sagen wollen, »… von Rondels

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