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Das Isaac-Quartett

Das Isaac-Quartett

Titel: Das Isaac-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerome Charyn
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hatten Vater Isaac beleidigt, schmutzige Sachen zu Marilyn the Wild gesagt. Sie trauerten um den Verlust ihres Lebensunterhalts. »Lady Marilyn«, sagten sie und klopften den Staub von ihrem Koffer. »Lady Marilyn.«
    Patrick nahm den Koffer von seinen irischen Brüdern entgegen und führte Lady Marilyn aus dem Claremorris. Sie hatte den mürrischen irischen Riesen nicht vergessen, der sich mit Manfred Coen einen Schreibtisch geteilt hatte. Die Bullen ihres Vaters hatten ihn als St. Patrick von den Synagogen betitelt, weil sie noch nie von einem Iren gehört hatten, der so hingebungsvoll an einer Schul hing. Blue Eyes hatte den Riesen gerngehabt. Die beiden hatten an ihrem Schreibtisch gesessen und aus einer gemeinsamen Schale Hüttenkäse gegessen. Marilyn lächelte St. Patrick an. Ihre Rippen waren von dem Gerangel mit den Matrosen aufgescheuert. Sie war am Claremorris vorbeigekommen und hatte schnell einen Whiskey Sour trinken wollen. Einer der Matrosen tat ihr leid, und sie hatte eingewilligt, mit ihm zu tanzen (sie war gerade aus einer Matrosenstadt, Seattle, zurückgekommen, und dort lungerten einsame Jungen auf der Straße herum, deren Kleidung von einem so absoluten Weiß war, dass sie selbst im Regen nicht schmutzig wurde). Mit Trockenficken hatte sie am Broadway nicht gerechnet; sie musste mit acht Knien zwischen den Beinen tanzen.
    »Patrick«, sagte sie, »du sagst meinem Vater doch nicht, dass ich in Manhattan bin, oder?«
    »Dein Dad und ich haben uns nicht viel zu sagen. Brauchst du eine Unterkunft? Du kannst gern zu uns kommen, wenn es dir nichts ausmacht, neben einem Whiskeyfass zu schlafen.«
    »Danke«, sagte sie. »Ich finde schon was. Isaac besuche ich erst, wenn ich so weit bin.«
    Sie nahm ihren Koffer, stellte sich auf die Zehen, um St. Patrick zu küssen, und dann stellte sie sich wieder auf die Fußsohlen und küsste den Fuchs. Sie verschwand im Getümmel des Broadway, und die Verkäufer und andere Hombres machten Bemerkungen über ihre tollen Titten, ihren Arsch und ihre Beine. Der Riese hätte mit jedem Hombre dieser ganzen Gegend gekämpft, um Lady Marilyn zu beschützen (er bewunderte ihren Körper auf stillere Weise), aber Zorro zupfte an seinem Halfter.
    »Ire, dazu haben wir jetzt keine Zeit. Jerónimo läuft frei herum.«
    Sie mussten sich zwischen den Mamas des Broadway durchzwängen, um zum Riverside Drive zu kommen. Ein grünes Gas stieg kochend aus den Kanaldeckeln auf. Patrick wünschte sich sehnlichst in den ruhigen Bierdunst der Kings of Munster.
    Zorro postierte ihn eine Kreuzung vom Manhattan View Rest Home entfernt, in dem Manfreds Onkel wohnte. Dann verschwand er, und seine flatternden Rockschöße tauchten hinter den buckligen Rücken der Wagen auf, die am Riverside Drive parkten. Das Warten auf Jerónimo machte den Riesen unruhig. Bilder von kleinen Jungen mit Wunden im Hals schlichen sich in seinen Schädel ein. Das Baby hatte Patrick mit den Mittagsschläfchen in der alten Schul hinters Licht geführt. Jerónimo hatte sich aus dem Keller geschlichen, während Patrick über Bierflaschen gähnte. Wenn sein Wächter in den Kings of Munster versackte, konnte Jerónimo Streifzüge unternehmen. Patrick rieb sich die Fäuste. Gott erbarme sich, die Guzmanns hatten ihn dazu benutzt, die Spuren des Babys zu verwischen. Aller Gewinn, den er bei ihnen gemacht hatte, Geld, das eine Schul am Leben erhielt, war mit den Eingeweiden von Kindern besudelt.
    Seine Augen blieben offen. Patrick hatte sich Papa Guzmann verschworen. Er würde den Clan nicht betrügen. Er war ein lebender Ausguck, der in seinen Socken dastand; die Ränder seines Hemdes zuckten in der heißen Brise, die vom Park herüberwehte. Der Riese wurde zu Blei. Er würde zu Jerónimo halten.
    Wie viele Stunden vergingen? Fünf? Zwei? Eine? Es hätte im August schneien können. Patrick hätte sich nicht gerührt. Sein weißes Haar hatte angefangen, sich zu kräuseln. Der Rest von ihm war grau. Ein gebeugter Junge bog um die Ecke in den Riverside Drive. Er hatte Patricks Haarfarbe: weiß mit einem Blauschimmer. Er drückte sich an die Mauern von Wohnhäusern, die im Abendhimmel in einem grellen Orange brannten. Der Junge galoppierte durch diesen orangen Dunst. Es stach in seinen Kniekehlen.
    Patrick rief nach Jerónimo. Seine Stirn pochte mit grimmigen Mahnungen an die Kunst des Babys: Wachsmalstifte, Lippen, grobe Griffe und Augen. Gott helfe uns allen, er konnte das Baby nicht verdammen. Ein Ire hatte genügend

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