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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu alarmieren. Es gab keine Leiche, es gab nur den Spiegel innerhalb des Büros und das Blut auf dem Boden.
    Die Gegend, in der das Lokal lag, war zwar nicht sonderlich belebt, dennoch suchten wir verzweifelt nach einer Parkmöglichkeit und hatten schließlich Glück, eine Lücke zu finden, in der die Rover so gerade noch hineinpasste. Allerdings auch nur, weil vor uns jemand seine Parklücke verlassen hatte.
    Wir wurden freundlich begrüßt. Später fragte man uns, ob wir reserviert hatten, und Suko sagte: »Haben wir nicht. Wir möchten nur zwei Bekannte abholen.«
    »Gut, dann…«
    »Danke, wir finden den Weg allein«, erklärte Suko dem freundlichen Mann.
    Ich hatte die beiden Frauen schon entdeckt. Sie saßen an der Theke vor der offenen Küche. Zumindest Glenda hatte sich öfter gedreht und zum Eingang hingeschaut. Sie sah mich, winkte und flüsterte Shao etwas zu.
    Neben den Frauen quetschten wir uns in die Lücken. Ich stand dicht bei Glenda. Mir fiel auf, dass sie sehr blass war und ihre Unterlippe leicht zitterte. Etwas verstohlen und auch erleichtert legte sie mir eine Hand auf den Unterarm und flüsterte mir zu, dass sie froh war, uns zu sehen.
    »Okay, Glenda. Bleiben wir noch hier oder gehen wir sofort in das Büro?«
    »Sofort.« Sie sprach noch mit der Kellnerin und erklärte, dass sie die restlichen Gänge nicht mehr essen würden. Die Kleine mit dem Puppengesicht wunderte sich zwar darüber, war aber zu höflich, um irgendwelche Fragen zu stellen.
    Glenda und ich gingen vor, Shao und Suko folgten uns. Diese kleine Kavalkade erregte schon Aufsehen. Uns war das in diesem Fall egal.
    Wir wollten ohne Umweg den Ort des Geschehens erreichen.
    »Hat bisher noch jemand gemerkt, was da vorgefallen ist?« erkundigte ich mich bei Glenda.
    »Nein, John, überhaupt nicht. Zumindest haben wir nichts davon bemerkt. Wer sollte auch Nagatos Büro besuchen wollen? Wahrscheinlich hat er seine Mitarbeiter immer kommen lassen.«
    »Das kann gut sein.«
    Wir gingen an Türen auf der rechten Seite vorbei. »Die letzte ist es«, sagte Glenda und blieb davor stehen, trat aber zurück, als ich sie erreichte. Für mich war es das Zeichen, dass ich die Tür öffnen sollte, was ich auch tat.
    Schon am Telefon hatte mir Glenda die Beschreibung geliefert. Bereits beim ersten Blick fiel mir auf, dass alles stimmte. Sogar der gekippte Stuhl lag noch am Boden. Nur war er nicht das wichtigste Utensil oder die Top-Spur.
    Die sahen wir ebenfalls auf dem Boden, denn dort schimmerte das Blut des Menschen. Es hatte mittlerweile auf der Oberfläche eine Haut bekommen. Ich testete es nicht erst, denn ich wusste, dass sich Glenda nicht geirrt hatte.
    Suko und Shao schauten sich derweil den Spiegel an. Wer ihn mochte, der musste einfach von ihm fasziniert sein. Ein geschnitzter und mit Motiven versehener Rahmen aus Jade. Die ovale Form ließ ihn aussehen wie einen übergroßen Tropfen, der zudem geschliffen war. Beide schauten sich im Spiegel an, und beiden fiel nicht auf, dass er etwas Besonderes war.
    Glenda und ich waren hinter unsere Freunde getreten. Der Spiegel zeigte vier Personen, und Suko schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen Hinweis auf das, was hier passiert ist.«
    Glenda hatte die Feststellung in den falschen Hals bekommen.
    »Glaubst du mir etwa nicht?«
    »Himmel, sei nicht so empfindlich.«
    »Ich weiß ja, dass die Spuren verschwunden sind.« Sie trat neben die beiden und streckte den Arm aus, um auf bestimmte Punkte der Fläche zu zeigen. »Er hat einmal anders ausgesehen, das könnt ihr mir glauben. Er war nicht so glänzend. Da hat seine Fläche ein Muster erhalten und auch einige Risse. Aber sie ist nicht zersprungen. Es hat sich in der Mitte eine Wolke gebildet. Daraus ist das Monstrum dann hervorgekrochen«, flüsterte sie.
    »Beschreibe es noch mal!« bat ich sie.
    Glenda wunderte sich zwar, stellte aber keine Fragen und tat mir den Gefallen. Auch Suko hörte aufmerksam zu. Seinem Gesicht sah ich an, dass er mit der Beschreibung nicht viel anfangen konnte. Als er mir einen fragenden Blick zuwarf, hob ich auch nur kurz die Schultern.
    »Wer könnte es denn sein?« fragte er trotzdem.
    »Keine Ahnung, Suko. Da bin ich wirklich überfragt. Ich stehe vor einem Rätsel. Mir ist ein solches Untier noch nie unter die Augen gekommen. Ich habe auch nie etwas darüber gelesen oder gehört. Ein Janus-Monster, wenn man die zwei Gesichter mit einbezieht.«
    »Und es hat sich einen Menschen geholt.«
    »Auch

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