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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das.«
    »Warum?«
    »Keine Ahnung. Darauf werden wir noch eingehen. Ich möchte den Spiegel allerdings testen.«
    Alle wussten, was ich damit meinte. Mehr brauchte ich nicht zu sagen, denn sie schufen mir Platz, damit ich freie Bahn hatte. Sehr dicht trat ich an den Spiegel heran. Das Kreuz hielt ich schon in der Hand und ahnte zugleich, dass es keinen Sinn hatte, den Spiegel damit zu testen. Wir bewegten uns in einer fremden Umgebung. Dieser magische Angriff, dieses Monstrum stammte keinesfalls aus einem mitteleuropäischen Mythologie-Kreis. Dahinter steckte etwas anderes. Eine Mythologie aus dem Reich der aufgehenden Sonne. Trotzdem probierte ich es. Zuerst testete ich die Spiegelfläche mit der Hand, ohne allerdings etwas zu erreichen. Es gab keinen Kontakt zwischen ihr und mir. Die Fläche blieb normal glatt und auch normal kühl.
    Dann probierte ich es mit dem Kreuz. Das Metall glitt über den Spiegel hinweg. Auch jetzt passierte nichts. Nicht die geringste Spur einer Erwärmung durchfloss das Kreuz, um sich auf meine Hand zu übertragen. Vergebene Mühe.
    »Müssen wir doch noch fragen?« erkundigte sich Suko.
    »Nein, braucht ihr nicht.«
    »Das war ein Reinfall!« fasste Glenda zusammen. »So etwas habe ich mir auch gedacht.«
    Ich drehte mich um und steckte das Kreuz wieder in die Tasche. Bevor ich sprechen konnte, übernahm Suko das Wort.
    »Auch wenn es abgedroschen klingt, es muss einen Grund gehabt haben, dass dieser Nagato geholt worden ist. Den Grund müssen wir herausfinden, das ist alles.«
    »Er wollte nicht geholt werden, denn er hat versucht, sich zu wehren. Er hat geschossen und getroffen, wie Glenda sagte. Aber er hat das Monstrum nicht vernichten können.«
    »Er ist ein Sünder«, flüsterte Glenda.
    Ich fuhr herum. Auch Shao und Suko schauten sie erstaunt an. »Wie bitte? Was hast du gesagt?«
    »Ja, John, du hast richtig gehört. Er ist ein Sünder.« Sie lachte und schüttelte dabei den Kopf. »Ob du es mir nun glaubst oder nicht. Er wurde selbst als Sünder bezeichnet.«
    »Durch das Monstrum?«
    Sie nickte.
    »Wie haben die beiden denn gesprochen? Konntest du sie verstehen? Ich meine…«
    »Nein, John, ich konnte sie nicht verstehen. Oder nur ganz, ganz wenig.«
    »Japanisch?« fragte ich.
    »Ja, nur ein paar Worte. Ich habe die Sprache nie gelernt und habe damit auch nicht angefangen, aber ich las vor nicht allzu langer Zeit einen Roman, dessen Inhalt in Japan spielt. Es waren so viele japanische Worte im Text zu lesen, dass sie in einem Index erklärt werden mussten. Unter anderem auch das Wort Sünde oder Sünder, wie auch immer. Jedenfalls habe ich mir dieses eine Wort merken können. Da es öfter gesprochen wurde, habe ich es auch verstanden. Es klingt selbst für mich verrückt, aber es ist nun mal so.«
    Wir blickten uns an. Niemand begriff, was hier vorgefallen war, aber Shao ergriff das Wort. »Nehmen wir mal an, es stimmt alles, was Glenda uns erzählt hat, dann können wir einen Schritt weitergehen. Wer ein Sünder ist, der muss für seine Taten auch büßen. Wo immer das auch geschehen soll.«
    »In der Hölle«, sagte ich.
    »Das ist es!« rief Glenda.
    »Was ist was?«
    »Stell dich nicht so an, John, und sei nicht so nervös. Ich weiß allerdings, wer Emma-Hoo ist und was der Begriff Jigoku bedeutet. Da brauche ich nicht erst Japanisch zu lernen.«
    »Und weiter.«
    Sie trat auf mich zu und drückte das Kinn nach vorn. »Ich habe die beiden Begriffe ebenfalls gehört und sie sehr gut verstanden. Wir haben also einen Sünder, eine Hölle und den Teufel, der in Japan Emma-Hoo heißt und über so etwas wie die Hölle herrscht. Folglich hat Emma-Hoo jemanden geschickt, um den Sünder in die Hölle zu holen. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Wir schauten uns an. Suko nickte, Shao lächelte, und auch ich dachte anders darüber.
    »Ihr könnt sagen, was ihr wollt, ich denke, dass Glenda mit ihrer Vermutung richtig liegt«, stellte Shao fest. »Das passt doch alles irgendwie zusammen. Da ist jemand für seine verdammten Taten bestraft worden. Er wurde in die Hölle geholt.«
    »Und was könnte er getan haben?« fragte ich.
    »Keine Ahnung. Wir müssen es herausfinden. Glenda erzählte, dass er bewaffnet war. Ich könnte mir schon vorstellen, dass er einige Menschenleben auf dem Gewissen hat und dafür büßen musste. Emma-Hoo hat ihm das Janus-Monster geschickt. Was haltet ihr von dieser Theorie?«
    »Abwegig ist sie nicht«, meinte Suko.
    Das musste auch ich zugeben. Nur hatten

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