Das Jobinterviewknackerbuch
Sie auch hier gelassen und authentisch.
12. »Wie schätzen Sie sich selbst ein?«
Beispiele
»Was sind Ihre größten Stärken und Schwächen?«
»Nennen Sie drei Gründe, warum wir Sie nicht einstellen sollten!«
»Was ist Ihr größter Erfolg und was Ihr größter Misserfolg?«
»Was können Sie gar nicht an sich selbst leiden?«
»Was würde Ihr Kollege über Sie, Ihre Stärken und Schwächen sagen?«
»Wie würde Ihr Lebenspartner Sie beschreiben?«
Was dahintersteckt
Die Frage nach den größten persönlichen Schwächen ist ein Klassiker unter den Job-Interview-Fragen. Tatsächlich aber wird sie in dieser Form viel seltener gestellt, als die meisten Bewerber vermuten. Denn viele Personaler haben Verständnis dafür, wenn man über seine eigenen Schwächen nicht gerne spricht. Diese Personaler stellen die – zugegeben eher unangenehme – Frage nach den Schwächen eines Kandidaten meist gar nicht. Und doch wollen wir hier nicht untertreiben: Natürlich gibt es Personaler, die Fragen wie »Nennen Sie drei Gründe, |113| warum wir Sie nicht einstellen sollten!« stellen – obwohl dieser Frage-Typ auch richtig fies sein kann. Unser Tipp: Bleiben Sie gelassen, falls Sie tatsächlich nach Ihren Schwächen gefragt werden. Und versuchen Sie ruhig, der Frage auszuweichen, indem Sie betonen, dass Sie darüber ungern reden. Beharrt Ihr Gegenüber auf einer Antwort, stellen Sie einige harmlose negative Eigenschaften Ihrer Jobpersönlichkeit dar. Nennen Sie dabei stets Beispiele, in denen Sie diese Schwächen erfolgreich bewältigt haben. Oder sprechen Sie über eine Qualifikation, die Ihnen tatsächlich fehlt – zum Beispiel eine Fremdsprache, die Sie gerne noch erlernen möchten. Insgesamt sollten Sie aber immer mit Ihren Stärken beginnen und diese selbstbewusst vertreten. Oft steht die Frage nach den Schwächen anschließend gar nicht mehr zur Debatte.
Hingegen kommt die Frage nach den größten beruflichen und persönlichen Stärken in dieser oder anderer Form in nahezu allen Vorstellungsgesprächen vor. Sie entspricht den Fragen nach Kompetenz und Passgenauigkeit auf die ausgeschriebene Stelle. Der Arbeitgeber will testen, wie Sie Ihre Fähigkeiten einschätzen und ob Sie verstanden haben, worauf es bei der ausgeschriebenen Stelle ankommt. Dahinter steckt am Ende immer wieder die Frage des Personalers: Wie schätzt sich der Bewerber selbst ein? Welches Selbstbild hat er? Hält er sich für einen Alleskönner, der alle anderen Mitarbeiter in die Tasche steckt? Dann will er ihn nicht. Oder hat er kein Selbstbewusstsein, keinen Mut, und traut sich die Herausforderungen der neuen Stelle eigentlich gar nicht zu? Dann will er ihn auch nicht. Oder kann er sich selbst, seine Arbeitsleistung und die Anforderungen des neuen Jobs realistisch einschätzen? Dann kommt er natürlich infrage.
Ganz wichtig: Ihre Beispiele
Was für alle Ihre Antworten gilt: Sie müssen mit konkreten Beispielen aus Ihrem bisherigen Lebenslauf unterfüttert werden. Denn nichts kommt bei Personalern besser an als handfeste Belege aus der Praxis, unter denen sie sich etwas Konkretes vorstellen können. Fragt man Sie zum Beispiel nach Ihrer Hartnäckigkeit im Job, erzählen Sie |114| davon, wie Sie ein schwieriges Projekt fristgerecht zu Ende gebracht haben. Und fragt man Sie nach Ihrer Art des Networkings, erzählen Sie, dass Sie erst kürzlich auf eine Messe gefahren sind und dort Kollegen Ihres Fachbereichs zum Erfahrungsaustausch getroffen haben. Grundsätzlich geht es dabei auch darum, Erfolge aus anderen Bereichen so zu verpacken, dass sie für den neuen Job interessant werden. Ein Aktienverkäufer könnte zum Beispiel damit werben, dass er ein Verkaufstalent ist und auch Staubsauger verkaufen kann – und umgekehrt. Schauen Sie sich also die oben stehende Liste der möglichen Fragentypen an – und überlegen Sie immer mit, welche Beispiele dazu passen könnten.
13. »Was halten Sie aus?«
Wir halten nichts davon, Ihnen mit Horror-Beispielen für Stress-Fragen Angst zu machen. Aber leider kommt es hin und wieder vor, dass unprofessionelle Personaler – gerade in mittelständischen Betrieben – versuchen, Ihre Kandidaten auf die Palme zu bringen – so nach dem Motto: Mal schauen, wie viel der aushält und mit sich machen lässt, bevor er ausrastet oder heulend zusammenbricht. Da könnte ein Personaler zum Beispiel leicht aggressiv fragen: »Sie können doch gar nix. Was machen Sie eigentlich hier?« Es wäre Verschwendung, sich auf
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