Das Jobinterviewknackerbuch
Sie einen Arbeitstag? Was ist Ihnen wichtig dabei, was erachten Sie als selbstverständlich? Sind Sie eigeninitiativ oder eher der passive Ausführer von Anweisungen? Aber natürlich geht es unterschwellig auch darum, warum Sie die Stelle wechseln wollen. Arbeitgeber befürchten oft, dass etwas »faul« ist im bestehenden Arbeitsverhältnis und dass Kandidaten sich deshalb bei ihnen bewerben, weil sie zum Beispiel Krach mit ihrem Chef haben. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, über Ihre jetzige Position wütend herzuziehen und Kollegen und Vorgesetzte mieszumachen. Selbst wenn Ihr aktueller Job die reinste Hölle ist. Begründen Sie einen Stellenwechsel stets mit fachlichen Gründen: Sie wollen sich fachlich weiterentwickeln. Oder Sie wollen beruflich neue Herausforderungen erkunden.
Stellt man Ihnen eine konkrete Arbeitsaufgabe (»Was würden Sie tun, wenn …?«), möchte der Job-Interviewer einen Eindruck davon |110| gewinnen, wie Sie arbeiten: Versuchen Sie beispielsweise Probleme erst einmal auf eigene Faust zu lösen? Oder gehen Sie sofort zu Ihrem Vorgesetzten, um das weitere Vorgehen abzustimmen? Natürlich spielt hier auch berufliche Erfahrung eine große Rolle. Denn wer spezifische Schwierigkeiten im Beruf schon einmal erlebt und bestimmte Aufgaben bereits bewältigt hat, kann auf solche Fragen souveräner antworten als ein Einsteiger.
10. »Sind Sie ein Teamplayer?«
Beispiele
»Wie wichtig ist Ihnen Teamarbeit?«
»Hatten Sie schon einmal Schwierigkeiten mit Kollegen oder Vorgesetzten – und wie sind Sie damit umgegangen?«
»In welcher Umgebung arbeiten Sie am liebsten?«
»Was brauchen Sie, um beruflich erfolgreich zu sein?«
»Wer war Ihr bislang schlimmster Chef?«
Was dahintersteckt
Auch hier wollen Personaler wissen, was für ein Arbeitstyp Sie sind: Einzelkämpfer oder Gruppenmensch? Extrovertiert oder introvertiert? Zudem erwartet Ihr Gesprächspartner Beispiele aus Ihrem bisherigen Berufsleben, die Sie als guten und flexiblen Teamworker zeigen.
Zu sagen, dass Sie ungern im Team arbeiten, wäre Bewerber-Harakiri. Die Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten zählt zu den wichtigsten Eigenschaften des modernen Arbeitsmarktes. In einer globalisierten Welt arbeiten ja alle irgendwie zusammen, finden Arbeitgeber. Selbst der eigenbrötlerischste Übersetzer in seiner Schreibkammer oder der schrulligste Erfinder in seinem Labor muss sich irgendwann mit irgendwem abstimmen. Betonen Sie also, dass |111| Teamarbeit für Sie ganz wichtig ist. Und noch wichtiger: Nennen Sie Beispiele aus Ihrer Arbeitserfahrung, in denen es besonders auf Teamwork ankam.
11. »Welche Persönlichkeit haben Sie?«
Beispiele
»Wir möchten Sie als Mensch neben Ihrer Berufstätigkeit kennenlernen – was machen Sie sonst noch?«
»Welche Hobbys haben Sie?«
»Wofür interessieren Sie sich?«
»Welchen Sport treiben Sie?«
»Wie sieht Ihre derzeitige Lebenssituation aus?«
Was dahintersteckt
Dieser Frage-Typ ist von entscheidender Bedeutung, denn hier will Ihr Job-Interviewer wissen: Was für ein Mensch, was für eine Persönlichkeit sind Sie? Wenn Bewerber über sich privat erzählen, können Personaler am besten austesten, ob sie einen Kandidaten »riechen« können, ob er oder sie in ein Unternehmen, ein Team passt. Man möchte Sie als ganze Person kennenlernen: Welche Hobbys haben Sie? An welcher Kultur sind Sie interessiert? Aber auch: Wie und mit wem leben Sie? Haben Sie Kinder?
Letztendlich findet hier ein Milieucheck statt – denn alle abgefragten Fakten sind Hinweise auf Ihren Habitus. Es geht aber auch darum, Ihre seelische Verfassung, ihre »Erdung« zu ergründen. Wer bei diesen Fragen locker und selbstbewusst von sich erzählen kann, steht mit beiden Beinen im Leben, finden Personaler. Wer ins Straucheln gerät, könnte eine unstabile Persönlichkeit haben.
Bei Fragen zu Ihrer Persönlichkeit gelten zwei einfache Grundregeln: Seien Sie erstens ehrlich und offen. Aber überlegen Sie sich zweitens |112| genau, wie viel Sie von sich preisgeben wollen. Kein Personaler muss wissen, was sich in Ihrem Beziehungsleben abspielt oder dass Sie zu Hause viele Stunden damit verbringen, Ihre Topfpflanzen zu pflegen. Aber eine nette Plauderei über eine Sportart oder ein beliebtes Urlaubsland kommt immer gut an. Vorsicht: Bluffen Sie nicht! Wenn Sie Pech haben, sitzt Ihnen jemand gegenüber, der ähnliche Hobbys leidenschaftlich pflegt. Der merkt schnell, wenn Sie eigentlich nicht mitreden können. Also: Bleiben
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