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Das Karrieremacherbuch

Das Karrieremacherbuch

Titel: Das Karrieremacherbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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Sicherheitsbeauftragte ihrer Kinder wahr. Wählt ihr Söhnchen nun das Richtige? Verdient er ordentlich? Macht er sich vernünftig, so dass man ihn auf keinen Fall entlässt? Achtet das Töchterlein auch genügend auf die anständige Ausbildung, bleibt sie schön ordentlich im Job und macht die Arbeit so, dass der Chef zufrieden ist?
    Es ist klar, dass Eltern sich sorgen und ihre eigenen Wünsche, Modelle und Lebenserfahrungen auf die Kinder übertragen. Gut ist es trotzdem nicht.
    Zombie-Gefahr
    Lange Betriebszugehörigkeiten sind in den meisten Fällen ungesund. Dass das gesamte Selbstbewusstsein aus dem Arbeitsumfeld rekrutiert wird, ist an sich schon schlimm genug. Wenn sich dies aber auch noch auf ein einzelnes Unternehmen beschränkt, kann die Seele im Falle eines Verlusts nur crashen. Zombie-Gefahr. Dass eine ungesunde und einseitige Abhängigkeit entsteht, ist die andere, auch nicht so schöne Geschichte. Menschen machen viel zu viel, um ihren Job nicht zu verlieren. Würden mehr »nein« sagen, gäbe es auch weniger Ausbeuterjobs, und wir müssten nicht immer wieder von neuen Schandtaten von den üblichen Verdächtigen unter den Discountern im Stern lesen. Im besten Fall würden Arbeitgeber für solche Jobs keine Mitarbeiter finden. Ich weiß, dass das etwas idealistisch ist, weil in Deutschland der Absturz beim Jobverlust zu groß ist und dies die Menschen zur Anpassung zwingt.
    Gehaltsschere als Folge der Rezession
    Seit der vorletzten Rezession hat sich der Arbeitsmarkt stark verändert. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm weiter ab, der Anteil der (oft unfreiwilligen) Teilzeitbeschäftigten stieg. Zugleich entwickelte sich ein nie gekanntes Gehaltsgefälle. Während das Top-Management immer mehr verdiente, entwickelten sich die mittleren und unteren Gehaltsgruppen seitwärts oder nach unten. 36 Es gibt nicht nur eine Gehaltsschere, auch im Durchschnitt verdienen wir weniger. Nach Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sanken die Reallöhne im ersten Quartal 2009 um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dies hat auch damit zu tun, dass die Zahl der tarifgebundenen und damit meist besser zahlenden Unternehmen beständig sinkt, 2007 waren es laut Institut für Arbeitsmarktforschung im Westen gerade mal 52 und im Osten 33 Prozent. Neu gegründete Unternehmen schließen sich selten einem Tarifvertrag an. Und Traditionsfirmen steigen aus oder gründen Tochterfirmen, in denen Tarifverträge nicht gelten.
    Die so entstandene Gehaltsschere in Deutschland ist damit eine der größten in Europa geworden – sowohl die Schere zwischen Manager- und Angestelltengehältern als auch die zwischen Männern und Frauen. 37 Die Zahl der Befristungen nimmt, wie wir auch noch sehen werden, permanent zu. In neuen Jobs haben sich ältere Mitarbeiter oft verschlechtert, zum Beispiel Führung oder Gehalt abgegeben. Zudem verändert sich das Know-how, das verlangt und gefordert wird, ständig und in rasantem Tempo. Es kann sich niemand mehr hinter seiner Position verschanzen, Wissensdefizite sind schnell offenbar.
Was ist noch wahr am alten Karrieregesetzbuch?
    All das führt dazu, dass sich die Regeln ändern:
    1. Gute Mitarbeiter werden befördert, schlechte bleiben jahrelang auf derselben Position oder werden – auf gleicher Ebene – von einer Abteilung in die andere versetzt.
    Wahrheitsgehalt: 30 %
    Wahr ist, dass es oft Mitarbeiter mit veralteten Kenntnissen sind, die Sitzfleisch entwickeln oder als Platzhirsch agieren, die eine Anspruchshaltung dem Job gegenüber entwickeln (»der Job gehört mir«). Insofern stimmt es, dass Mitarbeiter, die beispielsweise 15 Jahre ohne nennenswerte Weiterbildung auf ähnlichen Positionen in der gleichen Firma bleiben, oft nicht allzu wettbewerbsfähig sind.
    Wahr ist auch: Schon immer wurden gerade besonders wortstarke Mitarbeiter weggelobt und wegbefördert, weil diese für den Chef eine Bedrohung darstellten. Die Leistung ist dabei weitgehend unerheblich.
    Lassen Sie uns einmal ansehen, was das Wort »gut« in diesem Zusammenhang bedeutet. Normalerweise ist ein guter Mitarbeiter jemand, der seine Aufgaben aufgrund von Fachwissen, Fähigkeiten und Persönlichkeit erfolgreich löst. Im Zusammenhang mit der ersten Regel meint »gut« etwas anderes, nämlich leistungsorientiert. Auch Unternehmen verwechseln gut oft mit leistungsorientiert. Es kann das Gleiche sein, es muss es aber nicht.
    Career Worker: Platzhirsch oder Arbeitsbiene?
    Nicht wahr

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