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Das Karussell der Spitzbuben

Das Karussell der Spitzbuben

Titel: Das Karussell der Spitzbuben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Detektiv.“ Und leise fragte er: „Hat der alte Herr Molleben Schwierigkeiten?“
    „So könnte man es nennen. Diebe haben ihm heute wertvolles Porzellan gestohlen. Das Peinliche daran ist, daß die Diebe aus diesem Haus sind.“
    Oskar Seiler ließ sich auf einen Stuhl fallen, sah mich ungläubig an und stieß ein „Ich werd’ verrückt!“ hervor. „Aus unserem Haus?“
    „Ja, daran besteht kein Zweifel. Meine Frage nun, Herr Seiler: Haben Sie etwas bemerkt, das eventuell zu einer Spur werden könnte?“
    Seiler dachte lange nach, schließlich schüttelte er den Kopf, langsam und bedächtig. „Nein... Und wenn ich noch so lange darüber nachdenke. Haben Sie schon die anderen Hausbewohner befragt?“
    „Nicht alle!“ erwiderte ich.
    „Waren Sie schon dort?“ Sein Finger deutete in meine Richtung. Zweifellos meinte er damit Frau Metz.
    Ich nickte. „Ihr ist leider nichts aufgefallen.“
    „Wissen Sie“, meinte der Strohwitwer, „manchmal höre ich ja, wenn jemand nach oben geht, aber heute habe ich buchstäblich nichts gehört.“
    „Schade“, sagte ich. „Ich glaube, ich werde Herrn Molleben doch den Rat geben, die Polizei einzuschalten.“ Seiler stimmte zu. „Wird wohl das beste sein.“

    Jeremias Molleben sah mich besorgt an. „Nun, hat es Ärger gegeben?“
    „Nein, kein bißchen“, lächelte ich. Es war ja die Wahrheit.
    „Aber Glück hatten Sie nicht!“ Es klang fast erleichtert. Ein komischer Kauz, dieser Jeremias Molleben.
    „Doch, ich hatte Glück. Wir rufen jetzt die Polizei an, und wenn mich nicht alles täuscht, wird die Ihre Porzellanschätze noch in der betreffenden Wohnung finden.“ Molleben deutete nach oben. „In einer der beiden Wohnungen?“
    „Ja, in einer der beiden Wohnungen!“

    Und hier die Frage: In welcher der beiden Wohnungen vermutete der Detektiv Paulsen das Diebesgut?

Fall 43: Die Sache mit der Zeit

    John Melvin Pockers, schwergewichtiger Direktor der Detektivschule ARGUS in Little Covenbridge, war wieder einmal bester Laune, als er das Klassenzimmer betrat.
    Alle zweiundzwanzig Schüler wußten schlagartig, was Pockers’ gute Laune bedeutete: eine besonders knifflige Aufgabe.
    „Holloway, bitte Aufgabenzettel verteilen!“ donnerte seine Sergeantenstimme durch das Zimmer.
    „Jawohl, Sir!“
    Während Holloway zum Schrank sauste, um die Aufgabenzettel zu holen, zog Pockers einen Brief aus der Tasche. Er tat sehr geheimnisvoll, hielt ihn hoch und schwenkte ihn hin und her. „Ich soll euch viele freundliche Grüße von Mister Clifton bestellen!“ sagte er und genoß das Strahlen aus zweiundzwanzig Augenpaaren. „Mister Clifton schickt euch wieder eine Aufgabe aus seiner Praxis. Und ich“, er schlug sich auf den mächtigen Brustkasten, „euer Freund und Direktor, lasse mich das was kosten. Jeder, der eine richtige Lösung auf seinem Aufgabenzettel stehen hat, erhält morgen schulfrei und darf außerdem zu Lasten meiner Brieftasche ins Kino gehen!“
    Großer Jubel brandete auf.
    „Wen ich allerdings beim Abschreiben erwische, der kehrt morgen den Schulhof mit der Zahnbürste. Ist das klar?“
    „Ja, Sir!“ kam vielstimmig das Echo.
    Orkney Holloway knallte die letzten Zettel auf die Tische und rief: „Fertig, Sir!“
    Melvin Pockers nickte, entfaltete den Brief, dröhnte ein „Achtung, aufgepaßt!“ über die Versammelten und begann Perry Cliftons Brief vorzulesen:

    „Liebe junge Detektive, heute geht es um drei Burschen, die in Verdacht standen, gemeinsam um 15 Uhr 30, maskiert und mit Waffengewalt, eine kleine Bank in Sheffield überfallen zu haben. Obwohl man bei ihnen weder das geraubte Geld fand und auch sonst keine konkreten Hinweise auf ihre Täterschaft Vorlagen, ließ sich Detektivinspektor McPhilly nicht beirren: Für ihn waren Joe Harding, Burt Pook und Sam Chrisset die Täter.
    Was ihre Alibis anbetraf, so wollte jeder zur Tatzeit natürlich weit weg von der Bank gewesen sein. McPhilly setzte jeden einzelnen der drei, zusammen mit einem Beamten und einem Blatt Papier, in einen gesonderten Raum. Ihre Aufgabe bestand darin, den Ablauf des Tattages noch einmal zu Papier zu bringen.

    Joe Harding schrieb:
    Um 8 Uhr 30 bin ich von zu Hause weggegangen, um mich zum Angeln mit Burt zu treffen. Von 9 Uhr bis gegen 14 Uhr haben wir geangelt. Anschließend war ich zwei Stunden im Kino. Um 17 Uhr haben wir uns alle, also Burt Pook, Sam Chrisset und ich, bei mir zum Kartenspielen getroffen, bis man uns verhaftete. Burt und Sam sind Zeuge,

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