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Das Kumo-Kartell

Das Kumo-Kartell

Titel: Das Kumo-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Hand in die Tasche und wühlte ebenso langsam darin. »Sie sehen: keine Schwarze Mamba, keine Blendgranaten, keine Giftspritzen. Nur die Unterlagen.«
    Decker blickte sie misstrauisch an. »Warum geben Sie uns diese Papiere?«
    Yuki richtete sich vorsichtig wieder auf und hob erneut die Hände. »Weil mein Auftraggeber großes Interesse daran hat, dass das Kumo-Kartell vollständig zerschlagen wird.«
    »Wer ist Ihr Auftraggeber?«
    Yuki lächelte. »Das würden Sie nicht mal mit Folter oder durch Drogen aus mir rausbringen.«
    »Drehen Sie sich um«, sagte Decker. »Hände auf den Rücken.«
    Cotton packte seine Waffe fester. Er war sicher, dass Yuki irgendetwas unternehmen würde, um zu fliehen. Denn sobald sie mit Handschellen gefesselt war, hatte sie diese Chance nicht mehr, obwohl man bei dieser Frau mit allem rechnen musste.
    Yuki drehte sich um und legte die Hände auf den Rücken. Decker zückte die Handschellen, während Cotton einen Schritt zur Seite trat, um die Kunoichi ständig in der Schusslinie zu behalten. Auch Quinn behielt sie im Visier seiner Waffe. Cotton hatte alle Sinne angespannt, damit er reagieren konnte, sobald Yuki auch nur mit dem Finger zuckte.
    Doch sie hüstelte nur und stellte die Beine schulterbreit auseinander. Decker machte Anstalten, ihr die Handschellen anzulegen.
    Im nächsten Moment sank sie bewusstlos zu Boden.
    Cotton drückte ab, dann wurde auch ihm schwarz vor Augen.
*
    Als er wieder zu sich kam, war Yuki verschwunden, und Decker richtete sich mühsam neben ihm auf. Quinn lag ein paar Schritte weiter weg, die leer geschossene Pistole neben sich, und kam gerade wieder zu Bewusstsein. Die Tasche stand noch an derselben Stelle. Cotton warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass er höchstens zwei Minuten bewusstlos gewesen war. Was hatte Yuki diesmal getan, um zu entkommen?
    Er hörte eine aufgeregte Stimme im Ohr und brauchte einen Moment, um sich bewusst zu werden, dass es Zeerookah war, mit dem sie alle über Headset verbunden waren.
    »Wo ist sie?«, fragte Cotton und hatte das Gefühl, jedes Wort um einen Ball aus Baumwolle im Mund herauspressen zu müssen.
    »Alles in Ordnung, Cotton? Phil? Agent Quinn?«
    »Ja«, sagte Cotton ungeduldig. »Wo ist sie hin?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Was?« Das war unmöglich.
    »Sie hat sich mit einem Bergsteigerseil über das Geländer neben euch abgeseilt, ist aber nie unten angekommen. Ich habe sämtliche Kameras gecheckt. Eine von der zweiten Ebene ist plötzlich ausgefallen. Wahrscheinlich hat sie den toten Winkel zur Flucht genutzt. Sämtliche Ausgänge sind inzwischen gesperrt, und ich beobachte die gesamte Gegend. Auch die Überwachungskameras im Hampton Inn. Aber ich kann sie nirgends entdecken. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Ich müsste mich sehr täuschen, wenn sie nicht längst über alle Berge ist.« Quinns Stimme klang schleppend. »Verdammt!« Er schüttelte den Kopf, um wieder klar zu werden, und stützte sich an der Wand ab. »Habe ich Yuki getroffen, Agent Zeerookah?«
    Wieder kam die Antwort nach einem Moment des Zögerns. »Nein. Die Frau hat sich wie eine Akrobatin aus den Schusslinien manövriert. So was hab ich noch nie gesehen. Was ist eigentlich mit euch passiert?«
    Die Frage stellte Cotton sich auch. Wie hatte Yuki es fertiggebracht, sie alle drei zu betäuben? Er sah sich um. Dort, wo sie zuletzt gestanden hatte, entdeckte er einen kleinen feuchten Fleck auf dem Boden, in dem die Überreste einer durchsichtigen Kapsel lagen. Das Hüsteln! Es hatte Yuki nur dazu gedient, die Kapsel auszuspucken, in der sich offenbar ein schnell wirkendes Betäubungsgas befunden hatte. Anschließend war sie draufgetreten, wodurch sich das Gas ausgebreitet und ihn und Decker betäubt hatte.
    Verdammt, diese Frau war schlüpfriger als der sprichwörtliche Aal.
    Decker atmete ein paar Mal tief durch, um den Rest von Benommenheit zu vertreiben. Sie blickte Quinn an, der sich immer noch an der Fahrstuhlwand abstützte. »So langsam begreife ich, warum Sie diese Frau noch nicht erwischt haben, Quinn.«
    Er blickte sie müde an. »Willkommen im Club.«
    Mr High meldete sich über Headset. »Bringen Sie die Tasche mit den Unterlagen her. Um die Frau kümmern wir uns später.«
    »Wegen dieser Unterlagen kennt sie höchstwahrscheinlich die Identität von Kumo, Sir«, erklärte Decker. »Möglicherweise ist sie auf dem Weg zu ihm, um ihn zu töten.«
    »Das ist mir klar, Agent Decker. Aber ja schneller wir die

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