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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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tüchtiger Junge«, sagte der Schildmacher. »Willst du wieder bei mir arbeiten? – Sylvain, mein Sohn, kann ihn gut leiden«, erklärte er Ellen beiläufig, und die beiden einigten sich. »Hier, die Hasenpfote schenke ich dir. Bringt Glück!«, sagte der Schildmacher zu Jean, und an Ellen gewandt fügte er hinzu: »Nichts für ungut, ich hab es nicht böse gemeint vorhin. Ist halt selten, ein hübsches, junges Ding, das lieber Waffen schmiedet, als zu heiraten und Kinder zu kriegen.«
    Ellen nickte kaum merklich.
    Während sie sich auf den Weg zurück zum Zelt machten, streichelte Jean das weiche Fell der Hasenpfote.
    »Ich arbeite gerne bei ihm, er ist immer freundlich und scherzt viel, auch wenn er diesmal danebenlag. Er hat es bestimmt nicht böse gemeint!«, versuchte Jean, sie zu überzeugen, und lief hüpfend neben ihr her.
    Kurz bevor sie zurück zu ihrem Zelt kamen, sahen sie Pierre und Armelle mit dem schwer beladenen Karren.
    »Ich hab’s dir nicht gesagt, damit du dir keine Sorgen machst. Ruth hat gesagt, du darfst dich nicht aufregen, solange du krank bist.«
    »Was hast du mir nicht gesagt?«
    »Pierre, er war furchtbar böse, dass du nicht arbeiten gekommen bist. Er hat gesagt, er weiß nicht, ob er dich wieder nimmt.« Jean wagte nicht, Ellen anzusehen. Er hatte die ganzen letzten Tage schon mit sich gerungen, aber nicht gewagt, ihr davon zu erzählen.
    »Ach, der! Der hat sich bestimmt schon längst wieder eingekriegt.« Ellen winkte sorglos ab.
    »Aber er war wirklich wütend!«
    »Wir werden ja sehen.« Ellen fühlte sich stark genug, um einerKonfrontation standhalten zu können. Sie ging erhobenen Kopfes auf Pierre zu. Armelle war hinter dem Karren verschwunden.
    »Pierre!« Ellen nickte kurz. »Ich bin wieder da.«
    Im ersten Moment schien Pierre fassungslos zu sein. »Du siehst nicht gerade todkrank aus!«, maulte er.
    »Es geht mir wieder besser, danke.« Ellen blieb ganz ruhig. Sie kannte Pierre gut genug, um zu wissen, dass sein Zorn längst verraucht war. »Sonst alles in Ordnung?«
    »Es war viel zu tun«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Dann sollte ich Euch beim Aufbauen helfen, damit wir ein bisschen vorarbeiten können, was denkt Ihr, Meister?« Ellen machte Anstalten, den Karren abzuladen.
    »Sicher keine schlechte Idee.« Pierre schien froh zu sein, dass Ellen mit keinem Wort seinen Streit mit Jean erwähnte.
    »Was macht das Schwert?«, fragte er, um ein Friedenszeichen zu setzen. Es war das erste Mal, dass er offenes Interesse an Athanor bekundete.
    »Ich würde gerne bald mit dem Knauf anfangen. Scheide und Gehänge sind so gut wie fertig. Ein Weilchen habe ich aber noch zu tun.«
    »Zeigst du es mir, wenn du fertig bist?«
    »Sicher, Meister.«
    Es war bereits stockfinster, als Ellen und Pierre endlich alles abgeladen und die Schmiede aufgebaut hatten. Jean, der erst am nächsten Tag beim Schildmacher anfangen musste, hatte ihnen geholfen und von Pierre ein paar Münzen dafür bekommen.
    »Bist ein flinkes Kerlchen«, lobte er ihn und tätschelte dem Jungen die Schulter. Dabei fiel Ellen auf, dass Jean gewachsen sein musste, denn er reichte dem Schmied schon bis zum Kinn.

    Gleich am nächsten Tag fertigte Ellen zwei kleine Metallkäppchen an, die zusätzlich zu dem Knochenleim, mit dem sie die beiden fertigen Holzhälften verkleben wollte, den Griff wie eineZwinge halten und ihn an seinen empfindlichsten Stellen vor dem Reißen schützen sollten. Nachdem sie den Leim aufgetragen hatte, presste sie das Holz geduldig zusammen, bis er ein wenig angetrocknet war, und umwickelte das Ganze fest mit einer Schnur, die den Griff zusammenhielt, bis der Leim vollständig getrocknet war. Schon am nächsten Tag konnte sie die Ränder schön glatt schleifen und den Griff mit Leinöl einreiben, sodass die Klebestelle kaum noch zu sehen war.
    Ellen betrachtete den Griff zufrieden. Die Parierstange saß fest, und die Angel schaute noch weit genug aus dem Griff heraus, um den Knauf aufnehmen und vernietet werden zu können. Ihr Herz klopfte vor Stolz. Den Griff wollte sie noch mit der dunkelroten Seidenkordel umwickeln. Und wenn erst der Knauf befestigt war, würde sie das Schwert auf ihrem ausgestreckten linken Zeigefinger ausbalancieren und so den Schwerpunkt der Waffe finden, denn der war der richtige Platz für die Golddrahttauschierung.
    Sie hatte lange überlegt, welches Zeichen das richtige wäre, und sich schließlich für ein kleines Herz entschieden. Das Herz stand für Mut und Tapferkeit des

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